Im Kreis Erlangen-Höchstadt gibt es mindestens einen Fall von Hasenpest. Eine Infektion mit der Krankheit kann für Menschen lebensbedrohlich sein.
In Franken ist ein weiterer Fall von Hasenpest festgestellt worden. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat bei einem Feldhasen die meldepflichtige Infektionskrankheit Tularämie nachgewiesen. Nach Angaben des Landratsamts Erlangen-Höchstadt fand ein Jäger das infizierte Tier im Bereich Eschenau (Marktgemeinde Eckental).
In Bayern waren Ende vergangenen Jahres drei Jäger an Tularämie erkrankt. Die auch als Hasenpest oder Nagerpest bekannte Krankheit wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht. Menschen können sich vorwiegend durch den Kontakt mit infizierten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern anstecken. Das Landratsamt im unterfränkischen Kitzingen hatte nach Hasenfunden im Frühjahr 2024 auf entsprechende Verhaltensregeln hingewiesen. Im aktuellen Fall wendet sich nun auch die Erlanger Behörde an die Bevölkerung.
Fall von Hasenpest im Landkreis Erlangen-Höchstadt nachgewiesen
Bei der umgangssprachlich als Hasenpest bezeichneten Infektionskrankheit handelt es sich nach Angaben des Landratsamts Erlangen-Höchstadt um eine Erkrankung, die nicht nur auf wildlebende Hasenartige, Nagetiere, Wild- und Haustiere übertragbar ist, sondern an der als sogenannte Zoonose auch Menschen erkranken können. "Der Mensch ist für den Erreger sehr empfänglich und eine Infektion mit dem Bakterium kann sogar lebensbedrohlich verlaufen", hält die Behörde in ihrer Mitteilung am Donnerstag (23. Januar 2025) fest. Das Veterinäramt und das Gesundheitsamt warnen demnach davor, verdächtige Wildtiere zu berühren.
Wie das Landratsamt erklärt, sind kranke Hasen meist apathisch, verlieren Scheu und Fluchtdrang, haben Fieber und eine hohe Atemfrequenz. Innerhalb weniger Tage verenden die meisten Tiere demnach. Bei chronischem Verlauf sind Abmagerung, Milz- und Leberabszesse vorzufinden. "Die Gefahr für Jagdhunde ist gering, aber eine Infektion ist möglich", heißt es in der Verlautbarung. Bei Hunden zeige sich unter anderem Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten.
"Gefährdet sind vor allem Personen, die mit den erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen, beispielsweise Berufsgruppen der Jägerschaft, Metzgerinnen und Metzger, Köchinnen und Köche sowie Tierärztinnen und Tierärzte", berichtet das Landratsamt mit Sitz in Erlangen. Beim Menschen beginne die Krankheit mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. "Auch Lymphknoten oder innere Organe können beispielsweise in Form einer Lungenentzündung betroffen sein", erläutert die Behörde. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bisher nicht bekannt.
Landratsamt warnt: Verhaltensauffällige Wildtiere niemals berühren
Verhaltensauffällige Wildtiere sollten "in keinem Fall" berührt werden. Bei auffälligen Tieren ist außerdem das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt zu informieren. Das Veterinäramt empfiehlt Jägern, die Feldhasen oder Wildkaninchen erlegen, das Tragen von Mundschutz und Einmalhandschuhen sowie die gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände nach dem Tierkontakt.
Laut LGL wurden von Januar bis Oktober 2024 in Bayern bei Feldhasen 28 Fälle von Hasenpest nachgewiesen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt war die Tularämie bei einem Tier zuletzt in 2021 festgestellt worden.