Weitere Warnung vor Hasenpest in fränkischer Region - Veterinäramt mit wichtigen Verhaltensregeln

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Kitzingen: Weitere Warnung vor Hasenpest - direkten Kontakt vermeiden
Die Hasenpest ist im Kreis Kitzingen aufgetaucht. Die Tierseuche kann für Menschen gefährlich werden. Symbolfoto: ddzphoto/Pixabay.com
Kitzingen: Weitere Warnung vor Hasenpest - direkten Kontakt vermeiden
Julian Stratenschulte/dpa

Das Landratsamt Kitzingen wendet sich mit einer Warnung an die Öffentlichkeit: Vermehrt wurde bei tot aufgefundenen Hasen im Waldgebiet Klosterforst die Hasenpest nachgewiesen. Die Bevölkerung sollte beim Kontakt mit Wildtieren aufpassen.

Aufgrund von toten Feldhasen im Waldgebiet Klosterforst, bei denen Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen wurde, warnt das Veterinäramt aktuell vor der Infektionskrankheit im Gemeindegebiet Kitzingen, wie das Landratsamt Kitzingen in einer Pressemitteilung am Montag (29. April 2024) erklärt.

In den zurückliegenden zwölf Monaten wurde die Hasenpest in verschiedenen Gebieten im Landkreis Kitzingen festgestellt. Auch in anderen fränkischen Regionen wurde in den letzten Monaten ein Ausbruch von Hasenpest gemeldet, unter anderem im Nürnberger Land, im Kreis Forchheim und im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Im Jahr 2023 seien deutschlandweit 100 Fälle beim Menschen - davon 19 Fälle in Bayern - gemeldet worden. 

Kreis Kitzingen warnt vor Hasenpest: Gefährlich für den Menschen

Die Tularämie ist nach Angaben des Kitzinger Landratsamts eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene Infektionskrankheit, die meistens wildlebende Hasen und Kaninchen sowie Nagetiere (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) befällt. Auch über Bisse oder Stiche von Insekten und Zecken kann eine Übertragung der Krankheit möglich sein. Durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder der kontaminierten Umgebung kann der Erreger auf den Menschen übertragen werden.

Bei den erkrankten Tieren tritt in der Regel eine fiebrige Infektion "mit Abmagerung, Schwäche und Apathie" auf. Sie schwanken in der Fortbewegung und verlieren ihre Scheu gegenüber Menschen. Hat sich eine Person mit der Hasenpest durch intensiven Kontakt mit infizierten Tieren, ihren Ausscheidungen oder auch Kadavern beim Enthäuten oder Ausnehmen angesteckt, zeigen sich oftmals "grippeartige Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen"

Weiterhin kann es zu Lungenentzündungen, Entzündungen an der Eintrittsstelle und Lymphknotenschwellungen kommen. Für eine Infektion reichen nur wenige Keime. Sollten diese beschriebenen Symptomatiken bei Personen nach einem Wildtierkontakt auftreten, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Wird die Hasenpest rechtzeitig diagnostiziert, wird die Krankheit mit Antibiotika behandelt und heilt in der Regel "problemlos" aus, so das Landratsamt Kitzingen.

Empfehlungen des Landratsamts

Das Land Kitzingen empfiehlt, jeglichen ungeschützten Kontakt zu Wildtieren zu vermeiden, vor allem, wenn sie sichtlich krank sind. Auch vor dem Berühren von Kadavern von Wildtieren wird gewarnt. Des Weiteren sollten Hygienevorschriften, wozu das Tragen von Handschuhen und einer Mundschutzmaske zählt, beim Arbeiten mit erkrankten oder toten Tieren eingehalten werden.

Während der Vorbereitung und Zubereitung von Wildbret sollte ebenfalls die Arbeits- und Küchenhygiene eingehalten werden. Wildgerichte sollten nur durchgegart gegessen werden.