Heimatverein, Skiclub und Fischer hatten zum Weinfest in die Innenstadt geladen.
"Schoppenfetzer" werden sie in der Gegend um Würzburg genannt. Doch die Freunde eines guten fränkischen Schoppens lassen sich längst nicht mehr auf die fränkische Weinregion begrenzen. Die Höchstadter und viele Besucher aus der Umgebung sind auf den Geschmack gekommen.
Beim Weinfest der Höchstadter Vereine war manch feucht-fröhliche Gruppe sogar an allen drei Plätzen anzutreffen. Die kurzen Wege der Feiermeile machten es möglich.
An besonders schönen Plätzen in der Altstadt hatten der Skiclub, der Heimat- und Verschönerungsverein und der Fischereiverein ihre Zelte aufgeschlagen. Dank der angenehmen Temperaturen war das "Feeling" an diesem Spätsommerabend ein ganz anderes als im Jahr zuvor mit recht ungemütlichem Wetter.
Einer der ganz stimmungsvollen Plätze war der Stadtturm. Skiclub-Vorsitzender Hubert Scheidel und sein Team hatten das historische Bauwerk samt der ersten Turmebene in Besitz genommen und durch Beleuchtung wundervoll in Szene gesetzt.
Wie im alten Wien
Gemütlich ging es im Traditionsgasthof Zum Hirschen zu: Schrammelmusik verbreitete Atmosphäre wie im alten Wien. Nein, da half auch kein Augen wischen: Weinlaub-bekränzte Bacchantinnen hatten sich unter die Gäste des Heimatvereins gemischt. Für romantische Gemüter waren der Schlosshof und das Schlossgewölbe die richtige Szenerie: Offene Feuer und das altehrwürdige Ambiente sorgten dafür, dass die Schoppen noch besser mundeten.
Apropos Schoppen: "Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken", soll schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe - ein ausgesprochener Genießer - gesagt haben. Nein, schlechter Wein wurde beim Höchstadter Weinfest nicht kredenzt.
Ganz im Gegenteil: Die Verein setzten auf Qualität. Wolfgang Dorsch, sozusagen der "Kellermeister" beim Skiclub, hatte die Erfahrung gemacht, dass hochwertige Weine "besser gehen" als der einfache Hauswein. Entsprechend hatte er beim Weingut Martin in Ziegelanger geordert.