Grüne Paradiese in ERH

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Irmgard Karl-Zürl und ihr Mann Friedrich haben ihren Garten gemeinsam gestaltet. Foto: Evi Seeger
Irmgard Karl-Zürl und ihr Mann Friedrich haben ihren Garten gemeinsam gestaltet. Foto: Evi Seeger
 
 
 
 
 
 
 
 

Am Tag der offenen Gartentür öffnet Irmgard Karl-Zürl ihr grünes Paradies in Unterwinterbach. Dort findet sich alles vom Gemüse bis zu blühenden Stauden, liebevoll angelegt und dekoriert.

"Erst hatte ich einen Garten - jetzt hat der Garten mich", ist auf der kleinen Tafel vor dem Hauseingang zu lesen. Der Spruch trifft wohl haargenau auf Irmgard Karl-Zürl zu. Ihr grünes Paradies schaut nach viel Arbeit aus, dürfte aber ebenso viel Freude machen. Beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 28. Juni, ist der Garten der Familie Zürl im Vestenbergsgreuther Ortsteil Unterwinterbach, Weiherleite 22, zwischen 10 und 17 Uhr zu besichtigen.
Die Vielfalt ist es zunächst, die den Besucher in den Bann zieht. Beim Gang durch den Garten scheint es, als gäbe es nichts, was bei Irmgard Karl-Zürl nicht wächst. Der Blick streift vom Gemüse- und Nutzgarten hinüber zu den mehrjährigen Stauden und Blumen, die gerade in voller Blüte stehen. Am Hang blüht es jetzt besonders schön in vielen Farbschattierungen. Dunkelrote Rosen, blauer Rittersporn und Staudenwicken in kräftigem Pink.
Ein Steingarten erstreckt sich unter der von rankendem Blauregen beschatteten Terrasse. "Ein Souvenir aus Italien", sagt Irmgard Karl-Zürl und zeigt auf den Blauregen.
Dass die Besitzerin einen grünen Daumen hat, wird überall deutlich. Aber sie hat auch ein Händchen für Dekoratives. Unzählige Töpfe, Wannen, Suppenterrinen hat sie bepflanzt. Sie verleihen dem Garten einen fast mediterranen Charakter. "Vom Trödel", sagt sie meist, wenn so ein altertümliches Gefäß besonders ins Auge sticht.
Rund ums Haus hat Irmgard Karl-Zürl verschiedene "Gartenräume" geschaffen. Auch entlang der Nebengebäude des ehemals landwirtschaftlichen Anwesens wird jeder Winkel genutzt. Kakteen stehen in Töpfen, Wein rankt sich an der Wand hoch und ein Zitronenbaum trägt bereits kleine Früchte.
"Alles, was man halt so braucht", zieht die Hobbygärtnerin selbst: Kürbisse, Salat, Karotten, Wirsing, Zwiebeln, Knoblauch, Rettich und Bohnen gehen fast nahtlos in ein Kräuterbeet über. Neben Schnittlauch, Liebstöckel, Rosmarin und Zitronenmelisse gedeihen dort auch Pfefferminze, Pimpernelle, Estragon und Borretsch.
Ein paar Schritte weiter kommt das handwerkliche Geschick des Hausherrn ins Spiel: Friedrich Zürl hat nach Anleitung einer Zeitschrift ein Erdgewächshaus gebaut. Das Fundament steht tief in der Erde, das Glasdach zieht sich bis aufs Niveau des Gartens herunter. Drinnen ringeln sich Schlangengurken dem Licht entgegen, blühen Tomaten und Paprika. Im Apfelbaum gleich daneben bilden Ampeln mit Erdbeeren einen hübschen Blickfang. Unter dem Baum haben die Besitzer ein Bienenbeet angelegt mit allem, was die fleißigen Helfer im Garten besonders gerne mögen.
An Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Kartoffeln führt der Weg vorbei zu einem großen Nussbaum. Darunter eine Bank, die zum Verweilen einlädt. Zurück am Haus findet sich eine Zisterne, auf der ein Froschkönig an das bekannte Märchen erinnert. Über seine Krone hinweg zieht es den Blick in eine liebevoll dekorierte Ecke mit hübschen Eisenmöbeln. Große Natursteine und immer wieder Bäume geben dem Garten Struktur. So auch dem tiefer liegendem Kellereingang, an dem - man glaubt es kaum - gerade der Enzian seine Blüten abgelegt hat.

"Ersatzteillager" an der Grenze

Irmgard Karl-Zürl mag es nicht, dass etwas verschwendet wird. Alles soll wieder sinnvoll genutzt werden. Nicht nur all die alten Sachen, die sie vom Trödelmarkt nach Hause trägt. Die Zisterne beispielsweise ist eine Zwischenstation für das Grundwasser, das ansonsten einfach weglaufen würde. Auch was im Garten zu viel ist, soll wieder unter die Leute. Sie hat daher eine Abteilung "Ersatzteillager". Dorthin, wo an der Gartengrenze "der Dschungel" beginnt, kommt alles, was an Pflanzen ausgerissen oder geteilt werden muss. Zweimal im Jahr lädt sie dann zu einer Tauschbörse ein. Ihre "Leute" kommen immer wieder. Sie dürfen mitnehmen, was sie brauchen können - geschenkt natürlich. Ihren Besuchern hat Irmgard Karl-Zürl einen besonders "herzlichen" Empfang bereitet: Blühende Wiesenblumen in Form eines Herzens angesät, heißen sie am Eingang willkommen.
Neben dem Selbstversorgergarten von Irmgard Karl-Zürl ist im Ahornweg 11 im Uttenreuther Ortsteil Weiher ein Naturgarten mit Stauden, Gemüse sowie kleinem Teich mit Wasserfall zu sehen. Ute Latus und Stefan Schütz gewähren am Weißenberg 1 zwischen Marloffstein und Uttenreuth Einblicke in ihren Naturgarten mit überwiegend heimischen Pflanzen und biologischem Gemüseanbau, und Familie Beer öffnet in der Eschenauer Hauptstraße 9 in Eckental ihren wildkrautbetonten Naturgarten.