Nach den Winterferien gilt für Kita-Kinder die Testnachweispflicht. Eine Elterninitiative aus Baiersdorf kritisiert aber: Der Aufwand sei für Eltern zu groß. Um Kinder besser vor einer Ansteckung zu schützen, stellen sie nun eine Forderung an die Staatsregierung.
Eine Elterninitiative aus Baiersdorf im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt fordert die Einführung flächendeckender PCR-Test für bayerische Kitas. Dafür haben die Eltern eine Online-Petition gestartet und einen offenen Brief an die Staatsregierung geschickt.
"In den Kitas gibt es keine Möglichkeit, Schutzmaßnahmen, wie Masketragen und Abstandhalten, zu treffen. Deswegen ist es für uns als Eltern ganz wichtig, dass die Kinder wenigstens regelmäßig getestet werden", erläuterte Florian Weber, Mit-Initiator der Aktion, am Montag (3. Januar 2022) in Baiersdorf. Am kommenden Montag (10. Januar) enden die bayerischen Winterferien und der Schul- und Kitabetrieb startet wieder. Noch immer ist unklar, ob dann Präsenz- oder Distanzunterricht stattfinden soll. Ein erneutes Bund-Länder-Treffen am 7. Januar soll Klarheit schaffen.
Kita-Kinder müssen daheim getestet werden - für Eltern schwer umsetzbar
Für Kita-Kinder gilt ab dem 10. Januar indes Testnachweispflicht. Die Kinder zu Hause selbst zu testen und das Ergebnis in der Kita beispielsweise durch eine Unterschrift der Eltern nachzuweisen, sei aber nicht ausreichend, beklagt nun die Elterninitiative aus Baiersdorf. "Vielen Eltern wird es im morgendlichen Ablauf schwerfallen, diese Tests zu machen. Im Zweifel werden sie nur halbherzig oder gar nicht gemacht, sodass der Nachweis, den man erbringen muss, keine Aussagekraft hat", erklärt Weber zum Hintergrund der gestarteten Petition. "Da würden die Lolli-PCR-Tests aus den Grundschulen viel mehr bringen, weil sie deutlich genauer sind und die Kinder im Beisein der Erzieher getestet werden, sodass auch sichergestellt wird, dass der Test wirklich durchgeführt wurde." Über 4600 Menschen unterstützen die Petition "PCR-Pool-Tests in bayerischen Kitas jetzt" (Stand vom 3. Januar 2022).
Angesichts der steigenden Omikron-Fälle plädiert Weber dafür, dass die Staatsregierung die PCR-Tests sofort und zentral einführen solle. "Aktuell ist es auf Träger und Einrichtungen abgewälzt, indem man sagt, ,ihr könnt ja, wenn ihr wollt'. Aber die einzelnen Einrichtungen und Träger haben gar nicht die Möglichkeiten und Kapazitäten, um mit den Laboren in Verhandlungen zu treten."
Dabei gehe es vor allem um die Gruppe der unter Fünfjährigen, die bisher noch nicht geimpft werden und somit nicht vor einer Ansteckung geschützt sind. Obwohl Corona-Infektionen in dieser Altersgruppe relativ selten schwer verlaufen, erhöhe eine hohe Zahl Infizierter auch die absolute Zahl der Betroffenen. Weber, selbst dreifacher Vater, betont daher sein Anliegen: "Das wollen wir vermeiden."
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