Fehler bei den Stelen: Kirche ist nicht Schloss

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Vier Zahlen sind vertauscht, wie sich aus der Erläuterung (unten) erschließt: Die 16 wurde mit der 18, die 17 mit der 19 vertauscht. Fotos: Bernhard Panzer
Vier Zahlen sind vertauscht, wie sich aus der Erläuterung (unten) erschließt: Die 16 wurde mit der 18, die 17 mit der 19 vertauscht.  Fotos: Bernhard Panzer
 

Vier Punkte auf den Stelen der Innenstadt sind vertauscht worden. Die evangelische Kirche taucht plötzlich statt der Bücherei im Schloss auf.

Oliver X., evangelischer Christ aus Wuppertal, ist gerade zu Besuch in Herzogenaurach und beschließt spontan, sich die neue evangelische Kirche anzuschauen. Zum Glück gibt's die neuen großen Stelen, die überall in der Stadt aufgestellt sind.

Also wirft er einen Blick darauf, findet das Gotteshaus unter der Nummer 18 und begibt sich auf direktem Weg zu Fuß dorthin. Nur leider kommt er nicht richtig an, denn die Innenstadtpläne einiger Stelen sind an manchen Punkten falsch. Die evangelische Kirche nämlich, so wird es angezeigt, ist am Marktplatz. Dort, wo sich das Schloss befindet, also die Stadtbücherei.

Das freilich stimmt nicht. Kundige Herzogenauracher haben das schon erkannt und schauten dann im Umkehrschluss nach der Bibliothek. Wie überraschend: Die findet sich just dort, wo in der Realität die Kirche steht. Die beiden Stätten sind auf dem Plan schlichtweg vertauscht worden.

Vier Punkte sind es insgesamt, die nicht stimmen. Das bestätigt die Stadtmarketing-Beauftragte im Rathaus, Judith Jochmann, auf Anfrage des FT. Vertauscht wurden des Weiteren Vereinshaus und Kunstraum.

Trotz umfassender Korrekturlesungen sei der Fehler untergerutscht, sagt Jochmann. Zehn von 19 Stelen, die erst jüngst aufgestellt wurden, sind betroffen. Und zwar diejenigen im Bereich der Innenstadt. Die außerhalb des Zentrums seien anders konzipiert.

Überkleben als Maßnahme

"Aufmerksame Bürger haben uns darauf hingewiesen", sagt Jochmann. Sie stuft das allemal als sehr ärgerlich ein. "Wir haben zehnmal in die Tischkante gebissen", beschreibt sie in blumigen Worten die Reaktion der Mitarbeiter.

Dennoch ist das freilich kein Beinbruch. Denn die Stelen für den Bereich der Innenstadt sollen in Bälde, vermutlich im Januar, ohnehin überklebt werden. Weil nämlich der Bau des neuen Rathauses ansteht und man nicht auf eine Baustelle verweisen wolle. Darüber hinaus werden jetzt schon die vier fehlerhaften Punkte ausgebessert und mit den richtigen Zahlen überklebt.

Diese Stelen gehören zum Fußgängerleitsystem, das die Stadt für die Besucher entwickelt und angeschafft hat. Der Rest freilich ist stimmig. Wer nämlich das älteste Bürgerhaus der Stadt sucht, der wird treffsicher in den Steinweg gelotst. Und auch das Stammhaus der Familie Dassler am Hirtengraben ist richtig eingezeichnet. Die Bürger dürfen sich gern überzeugen.

In der letzten Sitzung des Planungsausschusses hat Bürgermeister German Hacker (SPD) das Problem angesprochen. Die Fehler würden beseitigt, sagte Hacker. Hacker ärgerte sich aber auch darüber, dass Mitglieder einer Partei in der Öffentlichkeit darauf mit Häme gegenüber der Stadtverwaltung reagieren würden. Die CSU hatte in den vergangenen Tagen auf Facebook auf die vertauschten Gebäude reagiert.