Besonders viele Bürger zog es am Montagabend nicht zur Höchstadter Bürgerversammlung. Dabei stellte Bürgermeister Brehm weitreichende Zukunftspläne vor.
Groß war das Interesse nicht. Nur etwa 30 Bürger - Stadträte und Stadtverwaltung ausgenommen - fanden am Montagabend den Weg zur Höchstadter Bürgerversammlung. Dennoch war Bürgermeister Gerald Brehm (JL) zufrieden: "Alles, was wir vorgestellt haben, ist positiv aufgenommen worden. Es war eine sehr harmonische Versammlung."
Vorrangig ging es um das Entwicklungskonzept "Hohestete 2030", das die Stadt in den nächsten 15 Jahren maßgeblich prägen wird. "Schwerpunkte sind die Neuausweisung von Bauland und Gewerbeflächen sowie die Aspekte Bildung, Infrastruktur, Freizeit, Kultur und Natur", so Brehm.
Stärkung der Innenstadt
Ziele des Landschaftsplans sind unter anderem naturnahe Strukturen wie die Aischauen zu erhalten, gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu schützen, jedoch gleichzeitig die Natur auch als Freizeit- und Erholungsraum zu nutzen. Außerdem wird eine Verbesserung der Verkehrs- und Parkplatzsituation angestrebt sowie die Stärkung der Innenstadt durch Nachverdichtung und mehr Qualität, was das Nahversorgungsangebot angeht. "Wir haben in der Innenstadt bereits ein qualitativ hochwertiges Angebot. Das gilt es zu optimieren und zu erweitern", erklärte Brehm. Die Stadt müsse dazu Geld in die Hand nehmen, wie schon bei der Alten Mälzerei, dem "Töpfla" oder dem Ausbau der Hauptstraße. "Wir weichen gerne, wenn es alleine läuft, aber wir können nicht einfach zuschauen, wie der Leerstand weiter voran schreitet."
Wohnraum soll bezahlbar bleiben
Im April nächsten Jahres will der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss für den neuen Flächennutzungsplan fassen. Darauf folgt die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Bürger. "Am Ende bleibt nur der Teil der Flächen übrig, der tatsächlich bebaubar ist", so Brehm. Denn es könnten nur die Freiflächen aufgenommen werden, bei denen sich die Stadt mit den Eigentümern einig ist. Das Grundstücksmanagement übernimmt die Kommune selbst, um verträgliche Grundstückspreise halten zu können.
"Wir wollen nicht, dass wir da landen, wo Erlangen und Nürnberg heute sind, wo der freie Markt die Preise bestimmt." Wohnraum - egal ob Eigentum oder gemietet - soll bezahlbar bleiben. Bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen 100 Wohneinheiten geschaffen werden, teils als sozialer Wohnungsbau.
In vielen Bereichen sei man aber auch schon weit fortgeschritten. Zum Beispiel ist die Erweiterung und Sanierung der Kläranlage abgeschlossen, im Frühjahr nächsten Jahres soll ein Tag der offenen Tür stattfinden. Die neue Zweifachsporthalle mit Ganztagesbetreuung an der Mittelschule wurde bereits eingeweiht, die Baustelle Aischbrücke konnte abgeschlossen werden und die Arbeiten am alten Heizhaus der Fortuna Kulturfabrik sind in vollem Gange - um nur einige Beispiele zu nennen.
Bedarfsermittlung in Auftrag gegeben
"Wir halten eine Infrastruktur für 30 000 bis 40 000 Einwohner vor - allein was Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen angeht", zeigt sich Brehm stolz. Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, hat die Stadt eine Bedarfsermittlung in Auftrag gegeben, die fundierte Zahlen liefern soll für die Bereiche Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Altenhilfe, Friedhöfe, Freizeiteinrichtungen und Ärzteversorgung (wir berichteten).
Außerdem wird das Einzelhandelsentwicklungskonzept von 2010/2011 im kommenden Jahr fortgeschrieben. "Unser Ziel ist Qualität in der Innenstadt, Massengeschäfte außen, beides sinnvoll vernetzt", erklärt Brehm. Wenn nur zehn Prozent der Besucher des Aischpark-Centers den Weg in die Innenstadt fänden, wäre das - bei 6000 erwarteten Kunden täglich - ein großes Plus.
Brehm denkt positiv
"Um das zu schaffen, muss es natürlich ein attraktives Angebot geben. Da sind wir mit dem Stadtmarketing dran." Brehm ist zuversichtlich, dass der Synergieeffekt eintreten wird: "Ich habe keine große Bedenken, wenn wir weiter an einem Strang ziehen. Man muss positiv denken - wer immer nur das Negative sieht, versinkt in Lethargie."
"Wir haben in der Innenstadt bereits ein qualitativ hochwertiges Angebot." ? Der Herr Bürgermeister muss eine andere Stadt meinen!!!!
Ich sehe immer mehr leere Räume.
Textilhaus Hack - weg
Rappelkiste - weg
TC-Center Höchstadt - weg
Uhren Müller - schliesst
Mobilfunk Debertin - schliesst
Wohnstudio Emmrich - schliesst
etc......