Drehmaschinen made in Höchstadt

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Die bei GDW in Höchstadt gefertigten Drehmaschinen gehen in die ganze Welt. Foto: Andreas Dorsch
Die bei GDW in Höchstadt gefertigten Drehmaschinen gehen in die ganze Welt. Foto: Andreas Dorsch
Ihre Zelte hat die Firma GDW in diesem Gebäudekomplex in der Großen Bauerngasse in Höchstadt aufgeschlagen. Foto: GDW
Ihre Zelte hat die Firma GDW in diesem Gebäudekomplex in der Großen Bauerngasse in Höchstadt aufgeschlagen. Foto: GDW
 
Firmengründer Hermann Weiler (rechts) hat den Betrieb an Hans Ort (links) übergeben, der 1967 an dieser Drehmaschine seine Laufbahn bei Hermann Weiler begann. Foto: Andreas Dorsch
Firmengründer Hermann Weiler (rechts) hat den Betrieb an Hans Ort (links) übergeben, der 1967 an dieser Drehmaschine seine Laufbahn bei Hermann Weiler begann. Foto: Andreas Dorsch
 

Das Herzogenauracher Unternehmen GDW ist mit seinen 37 Beschäftigten in den Aischgrund nach Höchstadt umgezogen. Die Geschäftsführung der Drehmaschinen-Manufaktur ist mit dem neuen Standort "rundum zufrieden".

Sie hat sich entschlossen, ihre Zelte in Herzogenaurach abzubrechen und in Höchstadt neu aufzuschlagen. Die Geschäftsleitung des Drehmaschinen-Herstellers GDW ist überzeugt, in der Großen Bauerngasse am Rande des Gewerbegebietes Aischpark den richtigen Standort für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens gefunden zu haben.

GDW stellt Präzisionsdrehmaschinen für einen weltweiten Markt her. 37 Arbeitsplätze hat das Unternehmen von der Aurach mit an die Aisch gebracht. In den renovierten Räumen einer nach Gremsdorf umgezogenen Medizintechnik-Firma werden künftig rund 300 Drehmaschinen im Jahr zusammengebaut. Die Preise liegen im Schnitt bei 40 000 bis 50 000 Euro pro Stück. Laut Hans Ort, dem neuen geschäftsführenden Gesellschafter, macht GDW einen Jahresumsatz von 10 bis 12 Millionen Euro. "Tendenz steigend", sagt Ort.

Seit 1.
August gehört die Firma dem gebürtigen Herzogenauracher Hans Ort, der sie zusammen mit seiner Frau Andrea Ort-Hack führt. Sie fungiert als Prokuristin und kaufmännische Leiterin. Übernommen haben sie GDW von Hermann Weiler, einem Unternehmer, der von Drehmaschinen nicht lassen kann. Weiler hatte früher eine Drehmaschinen-Fabrik in Herzogenaurach, die er 1990 an einen österreichischen Konzern verkaufte.

1994 gründete er "in bescheidenen Verhältnissen" GDW und baute die neue Firma stetig aus. Mit 72 Jahren hat sich Weiler jetzt entschieden, den Betrieb in jüngere Hände zu geben.

Mit dem 60-jährigen Hans Ort er dabei jemand gefunden, dessen Berufsweg 1967 mit einer Lehre als Maschinenschlosser bei der damaligen Weiler KG in Herzogenaurach begann. "Ich habe den Drehmaschinenvirus", sagt Ort heute. Nach der Lehre holte ihn Weiler in die Konstruktion, es folgte die Techniker-Ausbildung und schließlich landete Ort im Vertrieb.

"Ich habe gesehen, was die Kunden brauchen", blickt Ort zurück. Seine Maxime ist heute, den Kundenwunsch in verkaufbare Produkte umzusetzen. GDW produziert keine Massenware, sondern speziell auf die Ansprüche der Kunden zugeschnittene Drehmaschinen. "Überall, wo es auf höchste Präzision ankommt", ergänzt Hermann Weiler und ist stolz darauf, auf einer Fachmesse in Stuttgart demnächst zusammen mit einem Partner eine Weltneuheit präsentieren zu können: eine Drehmaschine, die sich besonders leicht bedienen lässt.

Zu den Kunden von GDW zählen rund um den Globus die Automobilindustrie ebenso wie die Flugzeugbauer. Im Maschinenbau, der Medizintechnik und auch in Behindertenwerkstätten arbeiten GDW-Drehmaschinen. "Jeder Weltmarktführer hat Maschinen von uns", sagt Hans Ort.

Diese Maschinen kommen künftig aus Höchstadt. Weil in Herzogenaurach kein geeignetes Gelände mit Expansionsmöglichkeiten zu bekommen war, habe man sich für Höchstadt entschieden. Ort spricht hier von "idealen Bedingungen". Man konnte in der Großen Bauerngasse einen fertigen Gebäudekomplex beziehen, sofort loslegen und kann auf einem Nachbargrundstück erweitern.

Kulinarische Genüsse

Ort schwärmt von einer "hervorragenden A3-Anbindung" und einer "super Infrastruktur" in Höchstadt. "Wir haben zudem festgestellt, dass der Aischgrund bei kulinarischen Genüssen wesentlich besser abschneidet als der Aurachgrund", was bei der hohen Kundenfrequenz auch von Bedeutung ist. Als "fränkisch, gemütlich, gut" bezeichnet der Firmenchef seinen neuen Standort, mit dem er rundum zufrieden ist. Zudem lägen wichtige Zulieferer in unmittelbarer Nähe.

Gute Erfahrungen habe man auch schon mit Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) gemacht, berichtet Ort. Er hat sich in dem Betrieb bereits umgesehen.