Eilmeldung:

Der Markt Weisendorf ist und bleibt schuldenfrei

2 Min
Die vorausschauende Entscheidung des Marktgemeinderats, 1993 das Areal der heutigen Gerbersleithe zu kaufen, bildete laut dem Kämmerer den Grundstock für die positive Entwicklung.Richard Sänger/Archiv
Die vorausschauende Entscheidung des Marktgemeinderats,  1993 das Areal der heutigen Gerbersleithe zu kaufen,  bildete  laut  dem Kämmerer den Grundstock für die positive Entwicklung.Richard Sänger/Archiv

Der Markt Weisendorf steht finanziell sehr gut da. Dennoch lehnten drei Gemeinderäte den Rekordhaushalt 2019 ab.

Gegen drei Stimmen hat der Marktgemeinderat am Montagabend für 2019 einen Rekordhaushalt verabschiedet. Er hat ein Volumen von 26,3 Millionen Euro, das sind über eine Million Euro mehr als im laufenden Jahr.

"Der Haushalt kann sich sehen lassen. Er ist der größte, den ich in meiner 25-jährigen Tätigkeit als Kämmerer aufgestellt habe. Viele Gemeinden würden sich glücklich schätzen, den Etat vor Jahresende und dazu mit solchen Zahlen zu verabschieden", schickte Kämmerer Herbert Barth seinem letzten Haushaltsbericht voraus.

Die in der Vorberatung gewünschten Änderungen wurden Brath zufolge zwischenzeitlich eingearbeitet. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit rund 14,2 Millionen, der Vermögenshaushalt mit etwas über zwölf Millionen Euro ab.

Hebesätze bleiben unverändert

Die Hebesätze für die Grundsteuer A und B sowie für die Gewerbesteuer bleiben unverändert bei 320 Punkten, der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde auf 500 000 Euro festgesetzt. Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) sprach von einer äußerst zufriedenstellenden Finanz- und Wirtschaftslage des Marktes Weisendorf. "Der 2007 eingeleitete Schuldenabbau konnte über die Jahre hinweg kontinuierlich weiterverfolgt werden, im Laufe des Jahres 2018 konnten die noch verbliebenen Darlehen vollständig zurückbezahlt werden, wodurch der Markt Weisendorf aktuell schuldenfrei ist."

Keine neuen Kredite geplant

2019 seien keine Kreditaufnahmen vorgesehen. Die in den Jahren 2020 und 2021 geplanten Darlehensaufnahmen würden das positive Bild zwar etwas trüben, lägen aber noch im Bereich des Vertretbaren.

"Im Wesentlichen ist die positive Entwicklung auf eine sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung zurückzuführen. Mit der vorausschauenden Entscheidung, das Areal der heutigen Gerbersleithe zu kaufen, habe der Marktgemeinderat 1993 den Grundstock für den Erfolg gelegt, erklärte der Kämmerer. Das Ziel für die Zukunft müsse sein, die solide Haushaltspolitik fortzusetzen. Im Zuge der Erstellung des Haushaltsplans 2020, an der er nur noch beratend teilnehmen werde, sollten die vorgesehenen Projekte noch einmal kritisch betrachtet werden mit dem Ziel, die vorgesehen Kredite zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.

Hans Kreiner (CSU) dankte dem Kämmerer und der Verwaltung für das Zahlenwerk und forderte, angesichts der guten Zahlen nicht die Bodenhaftung zu verlieren.

"Weisendorf redet nicht nur, sondern handelt"

Besonders hervor hob Karl-Heinz Hertlein (CSU) die geplanten 600 000 Euro für den sozialen Wohnungsbau. "Weisendorf redet nicht nur, sondern handelt", erklärte er.

"Bei der Kinderbetreuung sind wir auf dem richtigen Weg, meine Fraktion wird die solide Haushaltsführung auch weiterhin unterstützen", erklärte Jutta Kattner von der UWG.

Während die Vertreter von CSU, SPD, UWG und Freien Wählern sowie teils von BWG/FW den Haushalt lobten und ihre Zustimmung signalisierten, gossen Bündnis 90/Die Grünen mit einem Rundumschlag einen kräftigen Schuss Wasser in den Wein und lehnten den Haushalt ebenso ab wie Karoline Schmidt (BWG/FW).

Nein "aus Protest"

Letztere vermisste beim Haushalt den Weg in die Zukunft, so sei bei dem schon oft diskutierten Gehweg entlang der Erlanger Straße kein ernsthafter Wille erkennbar, es werde zwar jedes Jahr Geld eingestellt aber es passiere nichts. "Aus diesem Grund werde ich den Haushalt aus Protest ablehnen", kündigte Schmidt an.

Die beiden Grünen Christiane Kolbet und Norbert Maier ließen kein gutes Haar am Haushalt und zählten eine Reihe von geplanten Maßnahmen auf, die sie ablehnen. So werde mit der Sanierung des Badweihers (siehe Bericht auf Seite 17) ein Stück Natur zunichte gemacht und mit der Buswendeschleife verschwinde ein Acker unter einer Asphaltschicht. Auch das geplante Kernwegenetz kritisierte Kolbet, denn es seien genug Straßen vorhanden, auch die Transporte zur Biogasanlage nach Kairlindach könnten auch über die bestehenden Wege erfolgen. Die Grünen kritisierten ferner die Sanierung des Festplatzes. "Ich habe dort noch niemanden im Schlamm versinken sehen", meinte Kolbet, und den Hallensportlern würde es guttun, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Halle zu kommen.

Auch die Fortschreibung des Flächennutzungsplans, die immer noch nicht installierte Ladestation für E-Autos und die Fläche für Massentierhaltung erwähnte Kolbet.