ÖPP-Projekt kein Allheilmittel
Für Landrat Alexander Tritthart (CSU) ist die einjährige Verzögerung sehr bedauerlich, werde der Ausbau vor allem von Unternehmen doch schon seit 40 bis 50 Jahren gefordert. Der Kreistag habe bereits sämtliche Mittel für den Ausbau zweier Brücken und einer Unterführung freigegeben. Hier zeige sich, dass ÖPP-Projekte keine Allheilmittel seien. Tritthart: "Gott sei Dank haben wir uns beim Bau des Landratsamtes nicht darauf eingelassen."
Unterstützung bekam Tritthart von Manfred Bachmayer (Grüne): "Wenn sich nichts tut, muss man fragen, ob ÖPP-Projekte noch Sinn machen." Keine Hoffnung machte Ried den Grünen hinsichtlich einer Zwischenlösung in Sachen Lärmschutz, nachdem schon viel Wald, der auch als Schutz diente, abgeholzt wurde. Das Baufeld soll so sein, dass die Firmen loslegen können, sagte Ried, dafür räume man alle Stolpersteine aus dem Weg.
Mit solchen hat das Staatliche Bauamt auf der B 470 und einigen Staatsstraßen noch zu kämpfen. Einer ist die Kreuzung der B 470 mit der Staatsstraße bei Lonnerstadt. Hier soll eine weitere Ampelanlage einen Unfallschwerpunkt entschärfen. Für Eisgruber eine schnelle und mit rund 700 000 Euro günstige Lösung. Andreas Galster (CSU) monierte, dass hier wieder Ampeln aufgestellt werden sollen. Er sähe lieber einen Kreisverkehr und erinnerte auch an die Einmündungen der ERH 16 in die B 470 bei Adelsdorf, wo der Kreistag weiter auf einen Kreisverkehr drängt. Aufgeschoben sei nicht aufgehoben, entgegnete Eisgruber. Galster hielt dem Bauamt vor, "nur dann Kreisverkehre zu bauen, wenn Kommunalpolitiker richtig Dampf machen".
Vollsperrung der B 470
An diesem Knotenpunkt bei Adelsdorf habe man die Ampelanlage nachsteuern müssen, sagte Lisa Bauersachs. Der Grund: Durch die täglichen Staus auf der A3 Richtung Nürnberg fahren immer weniger bei Höchstadt-Ost auf die Autobahn, sondern weichen Richtung Forchheim aus und fahren dann über Hemhofen und Röttenbach, was dessen Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) beklagte. Dafür seien aber Umleitungsstrecken da, entgegnete Eisgruber, die Belastungen würden sich immer wieder wandeln.
Die nächste Vollsperrung mit weiträumigen Umleitungen steht schon an. Ab 12. August wird die B 470 zwischen Höchstadt und Gremsdorf für voraussichtlich drei Wochen dicht gemacht und der Belag erneuert. Alexander Schulz (CSU) sähe hier eher Bedarf an den Fahrbahnen am Karpfenkreisel in Höchstadt. Den habe man in den nächsten Jahren im Blick, entgegnete Lisa Bauersachs.
Im Blick hat das Staatliche Bauamt auch die Pläne für die Ortsumgehung Gremsdorf. Hier untersuche man die drei Varianten Südumgehung, Nordumgehung und Untertunnelung, wobei laut Eisgruber der Umweltgedanke im Vordergrund stehe. Für Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (FW) komme hier nur die Nordumgehung durchs Aischtal in Frage, denn man müsse auch "das Schutzgut Mensch" berücksichtigen.
Wenn man die Infrastruktur an den steigenden Verkehr anpasst, sollte man auf der anderen Seite aber auch darüber nachdenken wie man etwas dazu beitragen könnte das Verkehrsaufkommen zu senken.
Es sollte so etwas wie einen runden Tisch zwischen Lankreis und den dort ansässigen Firmen geben um etwas gegen das hohe Pendleraufkommen zu unternehmen. Gerade „Big Player“ wie Puma, Adidas, Schäffler etc. die einen großen Anteil an Mitarbeitern haben, die mit Büro tätig sind, sollten Möglichkeiten schaffen ihren Büroangestellten das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen oder das bereits vorhandene Angebot zu erweitern. Bei einer der oben genannten Firmen ist es bedauerlicherweise nur möglich max. 20% seiner Arbeitszeit von zu Hause aus zu erbringen, was dann 1 Tag pro Woche ausmacht. Das ist meiner Meinung nach viel zu wenig und sollte, dort wo es möglich ist, ausgebaut werden.
Durch die fortschreitende Digitalisierung in den Unternehmen sind mittlerweile die meisten Daten in elektronischer Form vorhanden, Lokale Laufwerke wurden durch Cloud-Lösungen ersetzt, 99% verfügt über Handy und oder Festnetz, durch Instant-Messenger wie Skype kann man Videokonferenzen abhalten oder auch telefonieren und durch moderne Zugriffsmethoden ist es auch möglich auf Systeme (z.B. Warenwirtschaft) zuzugreifen, welche nicht in einer Cloud ausgelagert sind.
Durch den Ausbau von Homeoffice werden wir unser Verkehrsproblem nicht lösen aber wir können es zumindest als einen Ansatz sehen es zu lindern. Jeder KM, der nicht gefahren wird (egal ob PKW, Bus oder Bahn), spart uns schließlich Ressourcen und sicher auch viele Nerven wenn mal wieder Stau angesagt ist.
Hallo Blume49,
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