Denkmaltag beleuchtet farbiges Fachwerk in Herzogenaurach

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Dem Herzogenauracher Fachwerk und vor allem der Farbgebung galt das Augenmerk am Tag des Denkmals. Foto: Andreas Brandl
Dem Herzogenauracher Fachwerk und vor allem der Farbgebung galt das Augenmerk am Tag des Denkmals. Foto: Andreas Brandl
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Die Farbgebung beim fränkischen Fachwerk und in der Stadtpfarrkirche war Thema einer Exkursion durch die Herzogenauracher Innenstadt.

Seit 21 Jahren koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bundesweit den "Tag des offenen Denkmals". Der Heimatverein beteiligt sich seit Jahren an diesem Tag mit Führungen und Informationen, so auch am Sonntag, als es um das Thema "Farbe" ging.

"Lange haben wir überlegt, was wir zu dieser Thematik beitragen können, so der Erste Vorsitzende, Klaus-Peter Gäbelein, "denn nur orangefarbene Kindergärten und Schulen in der Stadt sind noch keine Informationsveranstaltung wert."

Bei seinem historischen Stadtrundgang zum Thema "Farbe" hatte Gäbelein drei Schwerpunkte gesetzt, bei denen ihm der Herzogenauracher "Farb experte" Norbert Gast (Firma Kuwe) hilfreich hilfreich zur Seite stand. Beim Rundgang durch die Innenstadt ging es um die Themen "Farbe an Fachwerkhäusern", "Farbe in der Pfarrkirche St.
Magdalena" und um das Thema "Farben und Farbherstellung" früher .

Fränkisches Fachwerk in der Regel rot, braun oder schwarz

Das fränkische Fachwerk ist im Regelfall rötlich bis braun oder schwarz, was die Balken betrifft. Die Gefache sind dabei ursprünglich stets weiß gestrichen. Fachwerk, also Holzkonstruktionen aus Balken mit dazwischen verputzten "Fächern" oder "Gefachen", finden sich von jeher in allen Ländern. Reine Steinhäuser waren früher also selten, denn Steine waren teuer. Und wer sich ein reines Steinhaus leisten konnte, war schlicht und einfach "steinreich."

Dabei herrscht beim fränkischen Fachwerkbalken die Farbe "Ochsenblut" bis braun sowie schwarz vor. Laut Norbert Gast hat man dem Ochsenblut nach dem Schlachten noch Leinöl und Farbmischungen von Eisenoxid zugesetzt und damit die Balken imprägniert. So erreichte man die verschiedenen Farbabstufungen, die man bei allen Herzogenauracher Fachwerkhäusern mit diesen Tönen feststellen kann und die den Vorteil hatten, dass man das Holz gegen Holzwürmer geschützt hat. Für schwarzes Fachwerk eignete sich am besten Ruß, den man mit Firnis (Leinöl) versetzt hat sowie Erdfarben.

Farbiges Fachwerk, wie man es in Nordhessen oder Niedersachsen findet, hat es in Herzogenaurach eigentlich nie gegeben. Die einzige Ausnahme mit farbigen Elementen ist das so genannte "Schrepfers Haus" an der Ecke Marktplatz-Hauptstraße (erbaut wohl bereits vor dem 30-jährigen Krieg, also vor 1618). Hier sind die Außenpfosten mit Schnitzwerk versehen, das farbige Verzierungen enthält: Blumen und Ornamente an der Südecke, eine Art "wilder Mann" mit Gesicht und angedeutetem Bart an der nördliche Ecke. Zusätzlich sind auf dem Fachwerk farbige Wappenschilde (des Baders und Stadtmusikanten: Schere, Rassiermesser und Horn für den Stadtmusikanten) angebracht.

Sternenhimmel in der Magdalenenkirche

In der Magdalenenkirche imponiert noch heute das farbige Tonnengewölbe mit seinen rund 1000 Sternen und dem eindrucksvollen Rankenband am Ende des Sternenhimmels. Seit dem ausgehenden Mittelalter waren auch die Wände farbig. Farbige Glasfenster waren wohl ähnlich eindrucksvoll wie die Fresken an den Wänden zwischen den Fenstern.

Heute findet der Besucher im Stadtmuseum noch zwei 124 mal 360 Zentimeter große Fresken (Wandmalereien auf nassem Kalk) mit Szenen aus der heiligen Schrift. Hierbei handelt es sich um die Werkzeuge , die bei der Kreuzigung verwendet worden sind, sowie um eine Erscheinungsszene mit dem ungläubigen Thomas, der seine Hand in die Seitenwunde des auferstandenen Christus legt.

Auf dem zweiten Wandgemälde (ebenfalls 160 mal 240 Zentimeter) sind eine Kreuzigungsgruppe und ein Zug von Heiligen dargestellt; unter anderem sind der Heilige Georg und der Heilige Martin zu erkennen. Ein drittes Teilstück von Fresken aus der Pfarrkirche befindet sich im Fehnturm. Auf ihm sind allerdings nur einzelne Bildfetzen zu sehen.

Der letzte Teil der kleinen Stadtexkursion führte die rund 30 Besucher in das älteste Haus der Stadt in den Steinweg Nr.5. Anhand der blauen Schablonenmalerei erfuhren die Besucher Wesentliches zur Farbbedeutung und Farbherstellung seit dem Mittelalter.

Die Farbe blau symbolisierte den Reichtum seines Besitzers. Blau hatte seit dem 16. Jahrhundert purpur als Zeichen von Wohlhabenheit abgelöst. Purpur wurde aus dem Saft der Purpurschnecke gewonnen und vom noch beliebteren Indigo, einem kräftigen und leuchtenden Blau, aus Indien abgelöst. Es ersetzte oft das wesentlich blassere Blau der Farbpflanze Waid ersetzt.