Das Aischpark Center "tut Höchstadt gut"

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Im Kieferndorfer Weg in Höchstadt soll das Aischpark-Center entstehen. Foto: Christian Bauriedel
Im Kieferndorfer Weg in Höchstadt soll das Aischpark-Center entstehen. Foto: Christian Bauriedel

Mit dem Aischpark-Center im Kieferndorfer Weg will die Stadt die lange geforderte Nahversorgung in Höchstadt-Ost realisieren. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass das neue Einkaufszentrum mit bestimmten Maßnahmen auch die Innenstadt beleben kann.

Auf einer Gesamtfläche von 25 000 Quadratmetern soll in Höchstadt-Ost ein Einkaufszentrum entstehen. Die Planungen für das Objekt im Kieferndorfer Weg, zwischen Umspannwerk und Diskothek, übernimmt das Büro für Projektentwicklung Arndt Zauritz mit Sitz in Bamberg. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) sieht große Chancen im "Aischpark-Center". Für die generelle Entwicklung des Mittelzentrums Höchstadt, als auch für die Innenstadt.

In Höchstadt-Ost soll es ein großes Einkaufszentrum geben. Kann man dann in der Innenstadt bald die Gehsteige hochklappen?
Gerald Brehm: Nein, sicherlich nicht. Im Stadtosten gibt es seit längerem das berechtigte Bedürfnis nach einem wohnungsnahen Einzelhandel. Die Innenstadt muss gut eingebunden werden. Das ist klar.

Supermarkt, Discounter und Elektromarkt waren bekannt. Aber die Größe des geplanten Aischpark-Centers hat dann schon überrascht.

Das, muss ich sagen, kann ich nicht verstehen. Dass wir dort eine Versorgung brauchen, wurde lange gefordert. Wenn man jetzt sagt, es sei zu groß, kann ich das nicht nachvollziehen. Meine persönliche Meinung ist klar: Ich begrüße, dass wir nach einiger Suche einen Investor mit Potenzial gefunden haben. Das Einkaufszentrum ist eine positive Entwicklung für Höchstadt. Man muss aber auch sagen, dass wir uns noch in einem Raumordnungsverfahren befinden. Das heißt, dass jeder seine Einwände äußern kann. Ich rechne damit, dass in einem halben Jahr das Verfahren abgeschlossen ist und der Bau zwischen Ende 2016 und dem Frühjahr 2017 fertig ist.

Aber wie passt die Dimension des geplanten Aischpark-Centers zur Politik der "Innenstadtbelebung", die Sie seit längerem verfolgen?
Höchstadt kann durch das Aischpark-Center ein Potenzial von 40.000 bis 60.000 Menschen auch aus dem Umland ansprechen. Das sind alles Menschen, von denen die Läden in der Innenstadt auch profitieren können. Klar ist: Die Strukturprobleme mit den Innenstädten gibt es in Höchstadt genauso wie überall schon seit langem. Das ist eine Verfehlung der Politik von vor Jahrzehnten. Sicher hätten alle Kommunen damals sagen können: Nein, wir bauen nichts auf die grüne Wiese. Aber Investoren schauen nun mal auf das geänderte Käuferinteresse.

Nur werden diese Käufer direkt den Kieferndorfer Weg anfahren. Was lockt die dann in die Innenstadt?
Hier muss ein besonderes Angebot geschaffen werden. Der Bio markt im ehemaligen Schlecker ist ein gutes Beispiel. Im künftigen Einkaufszentrum werden Sie so etwas nicht finden. Ein anderes Beispiel sind Spielwaren. Wir müssen in der Innenstadt auch mit Gastronomie punkten. Und das Kernprodukt der Region, der Karpfen, soll eine größere Rolle spielen. Für regionale Produkte ist ja künftig auch der Rathausinnenhof vorgesehen.

Auf der Liste des Aischpark-Centers stehen allerdings auch Konkurrenten der Innenstadtläden: Eisdiele, Imbiss, Schreibwaren, Textilien. Wie finden die Kunden aus dem Umland den Weg zu diesen Geschäften?
Wie schon seit längerem bekannt ist, werden wir einen Shuttlebus einrichten, der die verschiedenen Ortsteile mit der Innenstadt und dem neuen Einkaufszentrum verbinden wird. Wir haben bereits zehn Unternehmen angeschrieben, uns Angebote dazu zu machen.

Sie rechnen also nicht mit größeren Leerständen in Zukunft?
Ein solches Einkaufszentrum wird natürlich einiges verändern. Ich bin nun seit 20 Jahren Bürgermeister und muss sagen: So viel Leerstand wie in früheren Zeiten haben wir im Moment nicht. Sicher müssen wir etwas tun, um die Menschen auch in die Stadt zu bringen. Der Shuttlebus und die Parkplätze, die wir geschaffen haben sind hierfür wichtig. Und wie gesagt: Gastronomie und besondere Angebote, wie regionale Produkte.

Haben Sie von den Händlern der Innenstadt schon Reaktionen auf die Pläne im Kieferndorfer Weg bekommen?
Hier und da ja. Kritische Stimmen gibt es immer. Manche davon auch konstruktiv. Ich gehe davon aus, dass sich die Geschäftswelt durch ihre Einsprüche im Zuge des Raumordnungsverfahren noch äußern wird. Im Stadtrat gibt es eine überwiegende Mehrheit für das neue Einkaufszentrum. Aber ich muss klipp und klar sagen: Gewisse oppositionelle Kräfte in Höchstadt haben damals nicht daran geglaubt, dass ein Gesundheitszentrum funktionieren kann. Es wurde nicht an das Vogelseck geglaubt und nicht an ein Gewerbegebiet. Und wir haben es trotzdem erfolgreich geschafft. Und genau so ist es jetzt. Das Einkaufszentrum wird Höchstadt gut tun.