Zweiter Anlauf: Alexander Schulz will nächstes Jahr Bürgermeister in Höchstadt werden. Der 48-Jährige tritt bei der Nominierungsversammlung der CSU am 26. Juni an.
Worüber in Höchstadt lange spekuliert wurde, steht nun fest: Alexander Schulz, CSU-Ortsvorsitzender, will für seine Partei als Kandidat bei der Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr antreten. Nach 2014 noch einmal zu kandidieren, "darüber habe ich lange nachgedacht", sagt Schulz. Vor einem Jahr seien die ersten Fragen zu seiner eventuellen Kandidatur aufgekommen, im vergangenen halben Jahr wurden die Gespräche dann intensiver. "Ich freue mich, dass das ganze Team dahinter steht und ich Rückhalt habe", sagt er. In einer Vorstandssitzung am Donnerstag habe man sich einstimmig für ihn ausgesprochen.
Am 26. Juni soll Schulz bei einer Mitgliederversammlung dann offiziell nominiert werden. "Ich bin gerne bereit, mich für meine Heimatstadt zu engagieren", sagt der 48-Jährige.
Seit 2017 Fraktionsvorsitzender
Schulz ist seit März 2013 Vorsitzender im CSU-Ortsverband Höchstadt. 2014 hat ihn seine Partei zum ersten Mal als Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl 2014 ins Rennen geschickt. Als Kreisrat ist er Mitglied in mehreren Ausschüssen. 2017 löste er Michael Schwägerl als Fraktionsvorsitzenden ab. Im Stadtrat agiert er mit der CSU bisher in der Opposition. "Es ist schwer, aus der Opposition Lösungen zu finden", sagt Schulz.
Festgefahrene Strukturen, die "Alleinherrschaft" des bisherigen Bürgermeisters, zu wenig Kommunikation, Beschlüsse, die nur zum Teil umgesetzt wurden: Dinge, die Schulz anders machen möchte. Themen wie Straßenbau seien in der Vergangenheit liegengeblieben. Schulz spricht von einem "Sanierungsstau". Für die Sanierung der Steinwegstraße müsse die Stadt nun viel Geld in die Hand nehmen. "Wäre man unserem Antrag gefolgt, wäre das kostenlos gewesen", sagt Schulz. Der Zustand der Aischtalhalle beim Neujahrsempfang: "eine peinliche Geschichte". "Es ist Zeit für einen Wechsel. Ich will Verantwortung übernehmen", sagt Schulz.
Bei seinem Haustür-Wahlkampf 2014 habe er viele interessante Gespräche mit den Höchstadtern geführt, habe zugehört, die Fragen der Bürger ernst genommen, sagt er. Insgesamt 116 Stunden ist er damals von Haustür zu Haustür gezogen. "Mir ist wichtig, dass die Bürger sehen, dass ich es ernst meine."
Ein Wahlprogramm möchte er gemeinsam mit seinem Team aufstellen. Angst vor grünen Themen habe er dabei nicht. In Erlangen unterrichtet Schulz an der Beruflichen Oberschule die Fächer Biologie und Chemie. Umweltthemen lägen ihm schon allein deshalb am Herzen. "Das ist kein Strohfeuer. Das war für mich schon immer ein Thema", sagt er. Die wachsende Beliebtheit der Grünen sei "nichts, wovor ich mich fürchte", sagt Schulz.
Für den Wahlkampf haben sich auch schon andere Höchstadter Parteien in Stellung gebracht: Die SPD hat ihre amtierende Stadträtin Mechthild Weishaar-Glab als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl ins Rennen geschickt. Höchstadts amtierender Bürgermeister Gerald Brehm (JL) wird bei der Kommunalwahl 2020 wieder für das Amt antreten.