Beim Neujahrsempfang der Stadt zeichnet der Bürgermeister engagierte Bürger und verdiente Ehrenamtliche aus.
Es war eine "Mutmachrede". Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) sprach sich in seiner Neujahrsansprache gegen "den Trend der Perspektivlosigkeit" aus. Beim Neujahrsempfang in der Aischtalhalle forderte er seine Zuhörer auf, "mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu schreiten". Dass sich in Höchstadt so viele Ehrenamtliche für das Gemeinwohl engagieren, führe zu einer "Gemeinschaft mit Familiencharakter".
Die Themen der vergangenen Jahre waren neuen gewichen. Viel war in Brehms Ansprache vom politischen Klima und der Stimmungslage in der Welt zu hören. Er sprach vom Vertrauensverlust gegenüber der Politik, vom Rechtsruck, vom weltweiten Terror und dass seit Monaten keine Regierungsbildung zustande komme. All diese Unstimmigkeiten wahrzunehmen, aber nicht in Trübsal zu verfallen, forderte das Stadtoberhaupt seine Bürger auf. Gerade die Kommunalpolitik könne viel zur Stimmungslage beitragen.
Besuch aus Kranichfeld
"Höchstadts stille Helden" stand über einem kurzen Filmbeitrag, in dem die Arbeit verschiedener Hilfsorganisationen gezeigt wurde. Gleichermaßen stand der Titel aber auch über der gesamten Veranstaltung. Denn der Neujahrsempfang ist alljährlich das Forum, um verdiente, engagierte Bürger und Ehrenamtliche auszuzeichnen. Auch eine Delegation aus der Partnerstadt Kranichfeld mit ihrem Bürgermeister Enno Dörnfeld war beim Neujahrsempfang anwesend. Beide Bürgermeister versicherten, dass die Partnerschaft künftig wieder intensiviert werden soll.
"Alle in dieser Halle verbindet das Interesse an unserer liebenswerten Stadt", rief Brehm in die Halle. Wie lebens- und liebenswert Höchstadt ist, hielt er den Besuchern vor Augen. Als Baustein eines attraktiven Bildungsstandorts zeige die neue Turnhalle, "dass uns die Schulen lieb und teuer sind". Ebenso großes Augenmerk werde auf die Kinderbetreuung gelegt. Dem Landkreis sei er dankbar, dass das Krankenhaus zu einem "zukunftsfähigen Zentrum" ausgebaut werde. Darüber hinaus sei die ärztliche Versorgung ein weiteres Angebot für die Stadt und Region.
Stolz auf Eisstadion und Kulturzentrum
An Kultur- und Freizeitstätten habe die Stadt mehr zu bieten als viele andere. Welche Kommune dieser Größe könne schon ein eigenes Eisstadion oder ein eigenes Kulturzentrum vorweisen, fragte er. Stolz zeigte er sich darüber, dass die einstigen Gegner des Kulturzentrums längst verstummt sind. Die Kulturnacht habe gezeigt, welche Ressourcen Höchstadt freisetzen könne. In diesem Jahr sei mit der Kulturmeile ein weiteres Highlight in Vorbereitung. Weihnachtsmarkt, Faschingszug, Altstadtfest - all dies sei nur möglich, wenn Haupt- und Ehrenamt beispielhaft ineinander greifen. Besondere Hoffnung setzt Brehm auf die Jugend als Zukunft der Vereine und der Gesellschaft.
Die "architektonische Schönheit" der Stadt machte der Stadtchef am sanierten Kellerberg und am Schloss fest. Der Bauboom im Gewerbegebiet gebe den Entscheidungen der Stadtväter Recht. Hingegen bezeichnete er es als "ein Märchen", dass durch das neue Gewerbegebiet die Innenstadt lahmgelegt werde. Miete und Pachtzins der Hausbesitzer könne die Stadt schließlich nicht regeln. Für die Baulandpolitik seien die Weichen gestellt. Das Hauptaugenmerk müsse jetzt auf den sozialen Wohnungsbau gelegt werden.
Mit Ehrenspangen der Stadt zeichnete der Bürgermeister Siegfried Nürnberger, Peter Baierl und Hubert Johna aus. Johna ist seit 49 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr Höchstadt. Von 1989 bis 1995 war er ihr Kommandant. Von 1981 bis 1993 war Johna zugleich Kreisbrandmeister im Landkreis Erlangen-Höchstadt, seit 1993 Kreisbrandinspektor. Siegfried Nürnberger erhielt die Ehrenspange für den Bereich Verkehr. Er kümmert sich seit 26 Jahren als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Verkehrswacht Höchstadt um die Verkehrserziehung an den Grundschulen, das Schulweghelfertraining und die Fahrradausbildung. Seit 15 Jahren gibt er Sicherheitstrainings für Motorradfahrer, seit zwei Jahren Fahrtrainings für Senioren.
Peter Baierl ist seit über 30 Jahren beim Roten Kreuz in Höchstadt engagiert. Er baute die Schnelleinsatzgruppe mit auf und ist als Bereitschaftsleiter ein nicht wegzudenkender Baustein der Rettungstruppe des BRK in Höchstadt.Die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit von Andreas Frank in der Schützengilde Höchstadt und als Leiter des evangelischen Seniorentreffs würdigte das Stadtoberhaupt mit einer Urkunde.
Geehrte Sportler
Zahlreiche Einzelsportler zeichnete Brehm für besondere Leistungen und Platzierungen bei Meisterschaften aus:
LSC Höchstadt: Martin Grau, Marco Kürzdörfer, Brian Weisheit, Florian Lang, Theo Schell, Bastian Grau, Hanns-Peter Wirth, sowie die 3 mal 1000 Meter Staffeln mit Marco Kürzdörfer, Martin Grau, Tobias Budde und Marco Kürzdörfer, Martin Grau, Theo Schell
TSV, Abteilung Running: Rainer Scheckenbach, Karlheinz Schatz, Werner Dengler, Joachim Masatz (4 mal 100 Meter Staffel)
TSV, Abteilung Kickboxen: Andreas Willert und Axel Geier
Spielvereinigung Etzelskirchen: 1. Herrenmannschaft, F3-Junioren, E1-Junioren, E3-1-Junioren
Sportclub Preußen Erlangen: Hans Eckstein (Steinstoßen und Rasenkraftsport-Dreikampf)
TC Höchstadt Volleyball: U 12 Mädchen Lena Hübner, Julia Litz, Janina Stachowski
ESC Höchstadt: Synchron-Eiskunstlauf Team "Blue Sparkles"
HEC : Höchstadt Alligators - Bayerischer Meister