Bis zu 20.000 Quadratmeter Wald sind bei Erlangen in Brand geraten. Etliche Wildtiere sind wohl verletzt oder gestorben. Die Wildtierhilfe Süddeutschland richtet sich an die Bevölkerung.
Am frühen Mittwochnachmittag (30. April 2025) begannen großangelegte Feuerwehreinsätze im Tennenloher Forst nahe Erlangen. Flammen fraßen sich durch etwa 20.000 Quadratmeter. Die Polizei Mittelfranken bat am Donnerstagmorgen, den Bereich zu meiden und verwies auf die hohe Waldbrandgefahr. Da es sich bei dem Gebiet um einen früheren Truppenübungsplatz handelt, gestalten sich die Löscharbeiten schwierig. Auch am dritten Tag wird der Hubschrauber-Einsatz fortgeführt. "Bis zu 20 Zentimeter tiefe Glutnester sind die Herausforderung", berichtet der Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt im Netz.
Große Sorgen um die betroffenen Wildtiere wie Igel, Vögel, Hasen, Rehe oder Amphibien macht sich derweil die Wildtierhilfe Süddeutschland. Die Helfer müssen nun die Lage abschätzen und brauchen für die Versorgung verletzter Tiere Verbandsmaterial, wie Vereinsmitglied Nicole Voigt inFranken.de berichtet. "Wir brauchen dringend eure Hilfe", heißt es von der Organisation.
Tierschützer wollen Erlanger Wildtiere nach Brand versorgen - doch es gibt Hindernisse
Auf verschiedene Probleme stoßen die ehrenamtlichen Tierschützer am Tennenloher Forst. Wegen des hochexplosiven Bodens könne man sich nur über die freigegebenen Wege in das Gebiet begeben. Um dies tun zu dürfen, warte das Team noch auf Freigaben. Denn der Wald sei Forstgebiet, zusätzlich gehörten Teile zur Deutschen Bundesstiftung Umwelt. "Wir brauchen von beiden die Erlaubnis, dass wir uns kurzfristig das jagdbare Wild aneignen dürfen, um es vor Ort oder vorübergehend auf Station zu versorgen."
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Das Ausmaß der betroffenen Tiere sei daher noch nicht absehbar. Besonders gefährdet durch das Feuer seien die Jungtiere wie Kitze und Feldhasen und Bodenbrüter. Letztere haben demnach womöglich "schwerste Verbrennungen oder das ganze nicht überlebt". Voigts aktueller Wissensstand: "Die umliegende Jägerschaft hat vereinzelt Wildtiere mit leichten Verbrennungen gesichtet." Der Verein bittet unter anderem um Manuka-Honig. Wunden könnten damit unter anderem abgedeckt werden, um Fliegen daran zu hindern, ihre Eier abzulegen. Weiter benötigt werden neben Verbandsmaterial Flächen- und Händedesinfektionsmittel sowie Prontosan.
Verein braucht Geldspenden - "Hilfsbereitschaft immens"
"Die Hilfsbereitschaft ist immens. Die Tierklinik Nürnberg Hafen hat uns Verbandmaterial im Wert von 500 Euro zur Verfügung gestellt", sagt Nicole Voigt dankbar. Abgesehen von den Materialien werde der Verein definitiv Geldspenden brauchen, betont sie. Das sei möglich über Amazongutscheine oder das Spendenkonto:
RaiBa Ichenhausen
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Vorschaubild: © News5/Ferdinand Merzbach; Collage: inFranken.de