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Tierphysiotherapie in Falkendorf:Auch der beste Freund "hat Rücken"

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Yomi macht mit seinem Frauchen Katja brav bei der Gangschulung mit. Tierphysiotherapeutin Martina Söte passt auf, dass alles richtig gemacht wird.Richard Sänger
Yomi macht mit seinem Frauchen Katja brav bei der Gangschulung mit. Tierphysiotherapeutin  Martina Söte passt auf, dass alles richtig gemacht wird.Richard Sänger
Yomi auf dem Unterwasserlaufband
Yomi auf dem Unterwasserlaufband
 
Yomi auf dem Unterwasserlaufband
Yomi auf dem Unterwasserlaufband
 
 
 
 
Martina Söte mit dem pfiffigen Alfi, der alles mitmacht macht
Martina Söte mit dem pfiffigen Alfi, der alles mitmacht macht
 
 
 
 
 
 
 
Anja Arnold kommt mit Tigger zur Behandlung
Anja Arnold kommt mit Tigger zur Behandlung
 
 
 
 

Tierphysiotherapeutin Martina Söte behandelt in Falkendorf bei Vierbeinern die gleichen Beschwerden, die auch deren Herrchen piesacken.

Probleme mit schmerzhaften Erkrankungen der Gelenke und ihren Folgen haben auch Tiere. "Hunde können nicht Aua sagen oder erzählen, wo sie Schmerzen haben - hier bedarf es neben fachlicher Kompetenz auch Einfühlungsvermögen", weiß Martina Söte von der Physiotherapiepraxis für Hunde, "Dogs & Water" in Aurachtal/Falkendorf.

Da Tiere nicht mit dem Menschen über ihr Befinden sprechen können, ist die Beobachtung ihres Verhaltens die einzige Möglichkeit, das Ausmaß ihres Leidens zu beurteilen. Doch Tiere sind unterschiedlich gebaut, sie zeigen daher auch unterschiedliche Verhaltensweisen, wenn ihnen etwas wehtut. "Die Augen, die Hände und viel Gespür sind das wichtigste Handwerkszeug des Tierphysiotherapeuten", sagt Martina Söte. Denn wenn ein Tier Schmerzen habe, versuche es, bestimmte Bewegungen zu vermeiden. Derartige Schonhaltungen können die Beschwerden aber auf Dauer noch weiter verschlimmern bzw. es kommen neue dazu.

Lahmt der Hund? Springt er nicht mehr gern ins Auto oder verweigert er den täglichen Spaziergang? Bleibt er beim Spazieren gehen immer wieder stehen, hinkt er merklich beim Laufen oder läuft er unrund? Kippt er seitlich mit dem Becken weg oder hat ein unsicheres Gangbild? Schleift er mit den Pfoten und geht nicht mehr gern die Treppen hinauf oder hinunter? Mit geschultem Auge beobachtet die Tierphysiotherapeutin zunächst den normalen Bewegungsablauf des Tiers. Darauf folgt eine ausführliche Untersuchung des Körpers mit den Händen und vor allem mit viel Gespür. Es gehört eine gute Beobachtungsgabe dazu, wenn man Tiere behandeln will.

Ähnlich wie beim Menschen bedeutet Hundephysiotherapie, den Hunden unterstützend zur ärztlichen Behandlung zu helfen. Die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig. Physiotherapie wird eingesetzt bei orthopädischen Erkrankungen, neurologischen Problemen und auch als Unterstützung für die ältere Patienten. Schmerzfreiheit oder Schmerzlinderung und Bewegung stehen für Hunde gleichbedeutend für Lebensqualität.

Idealerweise gibt es die Diagnosestellung, zum Beispiel nach Operationen oder Verletzungen, durch einen Tierarzt. Darauf basierend entwickelt Martina Söte für den tierischen Patienten eine geeignete Therapieform. Die Behandlung folgt in ihrer Praxis. Der Tierbesitzer wird in die Therapie mit eingebunden und bekommt "Hausaufgaben", damit er sein Tier unterstützen kann.

Physiotherapie für Hunde ist auf dem Vormarsch: Nach Bandscheibenvorfällen, Kniescheibenoperationen, Knochenbrüchen oder zur Vorbeugung von Gelenkerkrankungen wird sie immer häufiger eingesetzt. Auch bei Arthrose, Hüft- und Ellenbogendysplasien, zum Muskelerhalt und Muskelaufbau. "Die Zusammenarbeit, also auch Hausaufgaben, zwischen Hundehalter, Physiotherapeut und auch den Hund bringen das Tier schneller auf den Weg der Genesung. Ein guter Spruch: Wer rastet der rostet, denn Bewegung ist wichtig, und beinhaltet einen wesentlichen Teil der Therapie", sagt Martina Söte - und die Hunde haben auch sichtlich Spaß dabei.

Die Physiotherapeutin bietet unterschiedliche Therapien an, wie therapeutische Massagen, Elektro- und Magnetfeld-Therapie, Gerätetraining sowie Gangschulung und Hydrotherapie. "Die Therapie muss für den Hund passen. Er muss sie mögen und darf nicht gezwungen werden", erklärte Söte am Westfalen-Terrier-Alfi.

Der Terrier hatte sich mit zwölf Wochen den Ellbogen gebrochen. Es bildete sich eine Arthrose und der Hund entwickelte eine Schonhaltung. Deshalb bekommt Alfi zur Schmerzlinderung und Förderung der Durchblutung eine Lasertherapie. Beim Gerätetraining stärkt der Terrier seine Muskulatur und zur Förderung des Gangs geht es aufs Unterwasserlaufband. Der quirlige und pfiffige Alfi kennt in der Praxis alle Stationen und beginnt schon mal von selbst mit einer Übung, immer mit einem Blick auf die Hand von Martina Söte, denn es könnte ja ein Leckerli als Belohnung herausspringen.

Der achtjährige Yomi, ein Rhodesian Ridgeback, hat Arthrose in den Zehen und eine schwere Spondylose an der Wirbelsäule. Wie sein Frauchen Katja erzählt, bewegt sich Yomi sehr gelenkschonend und er steigt gleich freiwillig und selbständig aufs Unterwasserlaufband. Zuvor macht Söte mit dem Rüden Koordinations- und Stabilitätsübungen, die Yomi mit Geduld durchführt. Das Laufband scheint ihm sehr gut zu tun, und er wäre sicher noch eine Stunde weitergelaufen.

Mit dem dreijährigen Deutsch-Langhaar Tigger kommt so richtig Leben in die Praxis. Erst einmal werden alle herzlich begrüßt und es dauerte einige Minuten, bis mit der Behandlung begonnen werden kann. Tigger kam wegen einer Sehnenentzündung zur Behandlung und hatte, bedingt durch die Schmerzen und daraus folgenden Gangart, bereits einiges an Muskeln abgebaut. Also kam Tigger aufs Unterwasserlaufband und erhielt Stromtherapie sowie Massagen gegen die Rückenschmerzen. Mit dem Gerätetraining erfolgt ein Aufbau der Muskeln, und mit der Gangschulung wird die richtige Belastung der Gelenke wiederhergestellt.