Beim Skiclub Höchstadt macht der Einsatz auch nach 30 Jahren noch Spaß. Der Erlös fließt zum großen Teil in die Ferienwohnung des Vereins.
Das Höchstadter Altstadtfest wird seinem Ruf als "schönstes Fest im Aischgrund" Jahr für Jahr aufs Neue gerecht. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse liegt darin, dass dieses Fest heuer auch in seiner 30. Auflage wieder von Vereinen getragen wird. Hinter dem, was die Gäste ab Freitag, 29. August, geboten bekommen, steckt allerdings ein Aufwand, den nur die wenigsten erahnen.
Beispiel Skiclub: Seit der ersten Stunde tragen die Höchstadter Skifahrer ihren Teil zum Gelingen des Altstadtfestes bei. Seit 30 Jahren haben sie ihren Stand am Schlossberg an einer der exponiertesten Stellen aufgebaut. Es sieht leicht und locker aus, wenn auf dem letzten Holzkohlengrill des Festes Höchstadter Rostbratwürste gedreht oder an der Bar coole Drinks gemixt werden.
An glühenden Kohlen Obwohl längst eingespielt, ist das Fest für die Skiclub-Organisatoren immer wieder ein Gewaltakt.
Rund 50 Helfer gilt es Jahr für Jahr zu rekrutieren. Eingeteilt in verschiedene Schichten stehen sie im Rauch an den glühenden Holzkohlen, am Pizzaofen, schenken in der Bar aus oder sorgen im Hintergrund dafür, dass der Nachschub rollt und alles sauber bleibt.
Aber nicht nur an den drei Festtagen sind die Helfer im Einsatz. Im Juli schon wurde die Grillhütte mit dem Dampfstrahler vom Fett befreit. Am Donnerstag vor dem Festauftakt treten 17 Mitglieder an, um aus verschiedenen Depots all das zusammenzutragen, was die drei Tage am Schlossberg gebraucht wird. Am Montagabend steht der Abbau auf dem Einsatzplan.
Was haben die Freiwilligen von ihrem Engagement? Der Skiclub lässt sich nicht lumpen und lädt jedes Jahr zu einer Helferfahrt ein. Das kann eine Tagesskifahrt ebenso sein wie eine Besichtigung der Olympiaschanze in Garmisch oder in diesem Jahr eine Hüttenwanderung in den Tiroler Alpen bei Fieberbrunn.
Aushängeschild des Vereins In Fieberbrunn hat der Höchstadter Skiclub eine größere Ferienwohnung langfristig gemietet. Und in diese Wohnung fließt ein Großteil dessen, was die Helfer am Altstadtfest erwirtschaften. Die durchaus luxuriös eingerichtete Wohnung ist für Vorsitzenden Hubert Scheidel eine Art Aushängeschild des Vereins. "Wir wollen sie halten, um vor allem unseren Familien mit Kindern einen günstigen Urlaub zu ermöglichen", sagt Scheidel.
In dem von Höchstadt 340 Kilometer entfernten Fieberbrunn warten auf die Skiclub-Mitglieder auch Sonderkonditionen an der Bergbahn. Wie Scheidel in der jüngsten Hauptversammlung erklärte, sei die Wohnung im Winter gut belegt, nur im Sommer ziehe es zu wenige Höchstadter nach Tirol.
Dafür gebe es jetzt bis zum Beginn der Wintersaison noch einen ordentlichen Rabatt.
Wenn sich am Altstadtfest die ersten Helfer die Grillschürzen umbinden, wissen sie, wofür sie arbeiten. "Viele helfen seit Jahren immer wieder", stellt Vorsitzender Scheidel fest. Und er selbst muss sich auch eingestehen, dass der Einsatz am Skiclub-Stand richtig Spaß macht: "Es geht auch ums Sehen und Gesehen werden."
Obwohl vor allem die Schichten am Grill "richtig hart" sind, finden sich auch hier immer wieder Freiwillige. Nur müsse man sie heute viel mehr persönlich ansprechen als früher.