Zwiebelmarkt in Coburg eröffnet

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Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber schnitt mit Bäckermeister Joachim Grosch den ersten Kuchen an. Foto: Natascha Schwesinger
Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber schnitt mit Bäckermeister Joachim Grosch den ersten Kuchen an. Foto: Natascha Schwesinger
Hans Hümmer aus Hallstadt ist zwar jeden Freitag auf dem Coburger Marktplatz, aber beim Zwiebelmarkt hat er garantiert Zwiebeln dabei. Foto: Simone Bastian
Hans Hümmer aus Hallstadt ist zwar jeden Freitag auf dem Coburger Marktplatz, aber beim Zwiebelmarkt hat er garantiert Zwiebeln dabei. Foto: Simone Bastian
 
Dicht umlagert: Der Gardinenstand.
Dicht umlagert: Der Gardinenstand.
 
Auch Birigt Weber ließ sich den Zwiebelkuchen schmecken.
Auch Birigt Weber ließ sich den Zwiebelkuchen schmecken.
 
Der Antrang nach den ersten Freiblechen war groß.
Der Antrang nach den ersten Freiblechen war groß.
 

Zwiebeln gibt's am Donnerstag und Freitag bei zwei Hallstadter Gärtnern und auf dem Kuchen, den Birgit Weber als Zweite Bürgermeisterin in diesem Jahr offiziell anschneiden darf.

Das Wetter macht uns heute einen Strich durch die Rechnung, aber Hauptsache ist, dass es jetzt gerade nicht regnet", sagt Joachim Grosch, Bäckermeister aus Weidach, bei der Markteröffnung am Donnerstag. Denn die Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) soll ja im Trockenen den Zwiebelkuchen anschneiden und den glücklichen Abnehmern sogar ganz kostenlos anbieten.

Auch Marco Sievers ärgert das Regenwetter. Er betreut in diesem Jahr zum ersten Mal den Zwiebelmarkt als Marktmeister. "Viele Händler sagten ab, sodass heuer viele Lücken zwischen den einzelnen Ständen sind. Sonst wäre wieder der ganze Marktplatz voller Buden."

Zwei Tage können nun rund um den Coburger Marktplatz Flechtkörbe, Gardinen, Haushaltswaren und vieles mehr eingekauft werden - und natürlich auch Zwiebeln. Die beiden Bamberger Gärtner Philip Streitberger und Hans Hümmer haben Zwiebeln aus Eigenbau dabei. Seit 60 Jahren steht Hans Hümmer immer freitags auf dem Coburger Marktplatz und bietet Gemüse an. "Ich bin ein echter Zwiebeltreter!", sagt er und schmunzelt.
Schon sein Vater nahm den Weg von Hallstadt nach Coburg auf sich - mit dem Pferdefuhrwerk. "In Rossach hat er übernachtet, und früh um 3 ging's weiter, damit er um 6 Uhr in Coburg war", erzählt Hans Hümmer. Der 78-Jährige war in den Ferien als Bub dabei. "Wir haben auf den Kartoffeln geschlafen." Mit 18 machte Hümmer dann den Führerschein, und sein Vater kaufte einen Schlepper. Mit dem ging es schneller - obwohl die Straße bis Rattelsdorf noch nicht einmal geteert war, wie sich Hümmer erinnert. "Im Schnellgang konnte ich da nicht fahren."

Der Hallstadter hat seine Stammkunden, "aber es kommen immer auch neue dazu". Für den Zwiebelmarkt reist er einfach zwei Tage hintereinander an. Trotzdem sind er und sein jüngerer Kollege Philip Streitberg fast Exoten. neben all den Ständen mit Hausrat und Textilien. "Im Prinzip unterscheidet sich der Coburger Zwiebelmarkt von keinem anderen Coburger Jahrmarkt", bedauert auch Marktmeister Sievers.

Was jedoch nach wie vor sehr gut ankommt, ist der Zwiebelkuchen, der an zwei Ständen zu haben ist. Und so lässt sich auch Bürgermeisterin Birgit Weber den Kuchen schmecken, wenngleich ihr vorher beim Anschneiden noch von einem der Beobachter zugerufen wurde: "Das ist doch zumindest leichter als ein Bieranstich!"