Wohnen "wie im Urlaub"

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Die Service-Fachkräfte Barbara Reißmann (vorn, links) und Gaby Storzer (vorn, rechts) kümmern sich von Montag bis Freitag um die Bedürfnisse der Bewohner. Ihr Quartiersbüro wurde am Donnerstag mit Vertretern des ASB, der Stadt Coburg und des Bauträgers eröffnet. Foto: Ulrike Nauer
Die Service-Fachkräfte Barbara Reißmann (vorn, links) und Gaby Storzer (vorn, rechts) kümmern sich von Montag bis Freitag um die Bedürfnisse der Bewohner. Ihr Quartiersbüro wurde am Donnerstag mit Vertretern des ASB, der Stadt Coburg und des Bauträgers eröffnet. Foto: Ulrike Nauer
Gaby Storzer (links) und Barbara Reißmann im gemütlichen Foyer der Wohnanlage. Foto: Ulrike Nauer
Gaby Storzer (links) und Barbara Reißmann im gemütlichen Foyer der Wohnanlage. Foto: Ulrike Nauer
 
Der zweite Bauabschnitt der Wohnanlage soll im November bezugsfertig sein.Foto: Ulrike Nauer
Der zweite Bauabschnitt der Wohnanlage soll im November bezugsfertig sein.Foto: Ulrike Nauer
 
Bauabschnitt I der Wohnanlage ist fertig und bereits bewohnt.Foto: Ulrike Nauer
Bauabschnitt I der Wohnanlage ist fertig und bereits bewohnt.Foto: Ulrike Nauer
 
Bauabschnitt eins der Wohnanlage ist fertig und bereits bewohnt.Foto: Ulrike Nauer
Bauabschnitt eins der Wohnanlage ist fertig und bereits bewohnt.Foto: Ulrike Nauer
 

Der erste Bauabschnitt des Service Wohnparks am Max-Böhme-Ring ist fertig und schon teilweise bezogen. Nun stehen den Bewohnern auch Fachkräfte zur Verfügung, die sich um kleine und große Anliegen kümmern.

Immer wenn ASB-Vorsitzender Hans-Joachim Lieb die Senioren-Wohnanlage am Hahnfluss besucht, hört er von den Bewohnern, dass sie sich dort "wie im Urlaub" fühlen. Dieses Gefühl wollen der ASB Coburg und sein Projektpartner, die Raab Baugesellschaft aus Ebensfeld, nun auch Senioren auf der Bertelsdorfer Höhe vermitteln - im Wohnpark "Service Wohnen am Max-Böhme-Ring". Der erste von zwei Bauabschnitten ist fertig und ein Teil der 58 Wohnungen ist bereits bezogen. Der zweite Bauabschnitt mit 27 Wohneinheiten soll im November dieses Jahres bezugsfertig sein.

Zu dem Konzept, das Senioren ein selbstbestimmtes und individuelles Leben in der eigenen oder gemieteten Wohnung ermöglichen soll, gehört auch ein Quartiersbüro. Das wurde am Donnerstag offiziell eröffnet. Geleitet wird das Büro gemeinschaftlich von Gaby Storzer und Barbara Reißmann.

Die beiden Betreuerinnen sind von Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr, vor Ort und fungieren als Ansprechpartnerinnen für Bewohner und Gäste. Unter anderem beraten sie in allen Fragen rund um das Älterwerden, sie organisieren kulturelle, gesellschaftliche und sportliche Veranstaltungen und Freizeitangebote, etwa Gesundheitsvorträge. Sobald es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt, soll mittwochs wieder ein Cafénachmittag stattfinden.

Das Wohnkonzept gleicht dem der ASB-Anlage am Hahnfluss. Die Wohnungen sind zwischen 50 und 92 Quadratmeter groß, besitzen jeweils ein eigenes Kellerabteil, sind natürlich barrierefrei gebaut und mit eigenem Notrufsystem ausgestattet. Die Bewohner können die Gemeinschafts- und professionell angelegten Gartenanlagen nutzen, ebenso einen Fitnessraum mit Wärmekabine. Und selbst an die Autos ist gedacht: die Tiefgarage bietet 63 Stellplätze.

Betreutes Wohnen erfreut sich in Deutschland steigender Beliebtheit. Im Service Wohnen des ASB bestimmen die Bewohner den Grad der Betreuung selbst. Bei Bedarf erhalten sie Unterstützung - von der kleinen Hilfestellung im Alltag bis hin zur professionellen Pflege und Betreuung, inklusive Wäscheservice, Haushaltshilfe und Fahrdienst.

Gäste wohnen gegenüber

Anders als die Anlage am Hahnfluss, hat der Wohnpark am Max-Böhme-Ring zwar keine eigenen Gäste-Wohnungen. Die gibt es aber direkt gegenüber im Flexi-Wohnen, das für Berufstätige, Singles, Studenten und Auszubildende gedacht ist. "Dort können Angehörige der Bewohner für ein paar Tage oder eine Woche eine Wohnung mieten", erläuterte Bauunternehmerin Gisela Raab.

Sie erinnerte am Donnerstag an einen Ortstermin 2011. Damals stand sie mit ASB-Vertretern genau dort, wo heute die Wohnanlage steht, und überlegte, wo der erste Senioren-Wohnpark entstehen könnte. Zunächst entschied man sich gegen den Max-Böhme-Ring, denn "hier oben war damals noch kaum etwas gebaut und rund um die Anlage sollte doch das Leben pulsieren", so Gisela Raab. So machte damals das Areal am Hahnfluss das Rennen. Allerdings waren die Wohnungen dort so schnell verkauft und vermietet, dass bald über eine weitere Senioren-Wohnanlage nachgedacht wurde.

Inzwischen betreue der ASB in Stadt und Landkreis Coburg insgesamt 414 Wohnungen, berichtete Hans-Joachim Lieb - und weitere sind bereits in Mönchröden in Planung. Der ASB-Vorsitzende geriet regelrecht ins Schwärmen, die Anlage habe Modellcharakter. "Wir könnten glatt Musterveranstaltungen machen, um unser Modell weiterzugeben."

Auch Thomas Nowak und sein Amtsvorgänger als Sozialreferent, Norbert Tessmer, sehen das Service Wohnen als "Erfolgsprojekt". "Wenn früher erste Alterserscheinungen auftraten, hatten die Leute keine Alternative zum Heim", so Tessmer. "In Coburg haben wir die Alternative!" Die Devise laute: "Ambulant vor stationär."