Wildpark Tambach will Wissen zum Erlebnis machen

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Annette Gräfin zu Ortneburg erklärt die Station "Wildbeobachtung" auf dem Walderlebnispfad. Fotos: Rainer Lutz
Annette Gräfin zu Ortneburg erklärt die Station "Wildbeobachtung" auf dem Walderlebnispfad. Fotos: Rainer Lutz
 
 
 

Der neue Walderlebnispfad im Wildpark von Schloss Tambach, soll interessierte Besucher auf interaktive Weise ein wenig schlauer machen.

Wer springt weiter, Papa oder ein Wildschwein? Dieser Frage können Besucher ab Montag, 1. Mai, im Wildpark von Schloss Tambach auf den Grund gehen - jedenfalls, wenn sie sich auf den dort neu angelegten Walderlebnispfad begeben. Den frisch angelegten Weg mit 20 Stationen stellte Annette Gräfin zu Ortenburg jetzt vor.
"Wir wollen denen, die es wissen wollen, Informationen über Wald, Wild und Natur mitgeben", beschreibt die Gräfin die Idee hinter dem Pfad. Zurzeit sind es 20 Stationen, an denen Besucher vom höheren Grundschulalter aufwärts etwas über das Leben und arbeiten im Wald erfahren. Es können auch noch weietere dazu kommen. "Das Ganze soll sich immer weiter entwickeln und verändern", sagt Gräfin zu Ortenburg.


Aktiv werden

Damit das Lernen nicht langweilig wird, geschieht es an vielen Stellen interaktiv. Zum Beispiel an der Station Weitsprung. Dort kann jeder gern mal große Sprünge machen und nachher anhand der Infotafel vergleichen, ob er weiter gekommen ist als ein Hase oder etwa ein Wildschwein. Am Waldxylophon lässt sich Holz zum Klingen bringen, in einem Sandkasten geht es um Tierspuren und Fährten und das Leben, das sich in einem Reisighaufen ansiedelt, kann spannend untersucht werden.
Der schmale Pfad führt durch ein Waldstück mit noch recht jungem Aufwuchs. "Der Sturm Wiebke hat hier ziemlich gewütet und alle Bäume umgeworfen", berichtet die Gräfin. Das war im März 1990, seither sind eine Menge junger Bäume aufgewachsen. Fichten stehen nicht mehr hier - womit die Gräfin beim Thema Klimawandel und Reaktion der Forstwirtschaft darauf angekommen ist. Auch dieses Thema wird eingehend auf dem Pfad beleuchtet. Ein komplexes und nicht unbedingt leichtes Thema. "Im Grunde ist alles schon so aufbereitet, dass es Kindern gerecht wird, aber wir wollen auch den Eltern ein wenig Wissen mitgeben", erklärt Annette Gräfin zu Ortenburg.


Nicht für zu kleine Kinder

Für ganz kleine Kinder im Vorschulalter oder den ersten Grundschulklassen ist der Pfad nicht gedacht. "Sie sollten schon lesen und schreiben können", sagt die Gräfin und zeigt einen Arbeitsbogen, der am Kassenhäuschen beim Eingang (oder online) zu empfangen ist. Um die Fragen beantworten zu können, müssen die Besucher schon ein wenig beobachten, etwas tun und sich Antworten von den Informationstafeln beschaffen, die an den Stationen aufgebaut wurden.
Wer es besonders gründlich will, kann sich - gut auch für Gruppen - einen kleinen Rucksack ausleihen. Darin befindet sich neben dem Arbeitsbogen allerhand mehr. Ein Sieb zum Beispiel für die Bodenuntersuchung, eine Lupe, ein Lupenglas für den Einsatz am Wasser und ein Fernglas, das gebraucht wird, um manche Aufgaben zu lösen. "Da ist dann auch eine Brezel drin, für die kleine Pause auf der Forschungstour", sagt die Gräfin und verweist auf ein paar Picknickmöglichkeiten entlang des rund 500 Meter langen Erlebnispfades.
So wie der Waldpfad angelegt ist, kann sich Annette Gräfin zu Ortenburg auch gut vorstellen, dass er sich für Schulklassen anbietet, die gerade das Thema Wald behandeln. Stationen, die nicht so ganz ins Thema auf dem Lehrplan passen kann der Lehrer ja auslassen. Vielleicht den Weitsprungvergleich mit einem Wildschwein.