Mit dem Sinatra-Abend "Fly me to the moon" nimmt das Landestheater Coburg die Spielzeit nach der langen Corona-Pause wieder auf.
Es geht wieder los: Ab dem 15. Juni sind kulturelle Veranstaltung in Bayern unter der Einhaltung bestimmter Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wieder möglich. Die erste Vorstellung am Landestheater Coburg wird "Fly me to the moon" am Donnerstag, 18. Juni, sein.
Ursprünglich als intimer Revueabend mit Loungecharakter in der Reithalle geplant, läuft die Produktion jetzt als glamouröser Swingabend im Großen Haus. "Es ist natürlich eine schwierigere Aufgabe, eine bereits bestehende Produktion umzuändern, als ein neues Stück von Anfang an passend zu inszenieren", erklärt Dirk Mestmacher. Bei dem beliebten Sinatra-Abend, der vor der Corona-Pause sofort ausverkauft war, steht er nicht nur als Sänger auf der Bühne, sondern ist auch für Choreografie und Konzeption verantwortlich. Zusammen mit der Spielleiterin Amelie Scheer stellte er sich der Herausforderung der Um-Inszenierung.
"Sicherheit geht vor"
"Wir richten uns überall im Haus nach den Hygienevorschriften - da geht Sicherheit vor", betont Bernhard Loges, Intendant des Landestheater Coburg. "Es ist wichtig, dass die Darsteller den entsprechenden Abstand wahren", fährt er fort. Viele Choreografien mussten angepasst, ein paar Szenen verändert und manch ein Lied gekürzt werden. "Der Zuschauer merkt davon aber nichts", versichert Mestmacher.
Einen großen Unterschied gibt es im Vergleich zur Reithalleninszenierung dennoch: Eine große Plexiglasscheibe auf der Bühne. Wo die Distanz zwischen Mestmacher, der als Sinatra auftritt, und Marina Pechmann, die unterschiedliche Frauenrollen einnimmt, nicht eingehalten werden konnte, steht nun eine Trennwand. So ein ungewohntes Requisit kann aber auch seine Vorteile haben. "Manche Bilder sind sogar noch stärker dadurch geworden", betont Mestmacher, "wenn der eine eben nicht zum anderen kann".
Der Liederabend dauert nun etwa 75 Minuten, ohne Pause. "Es ist alles etwas dichter, weil man nicht mehr diesen Wohlfühlcharakter des Clubs hat, wie in der Reithalle", erläutert Mestmacher. Dafür findet sich der Zuschauer schon beim Eintreten in einer längeren "musikalischen Probe" wieder. Manches bleibt auch unverändert, wie zum Beispiel die zwei Grundthemen des Abends: "Sinatra und seine Frauen" und "Sinatra und die Politik".
Requisiten müssen desinfiziert werden
Am mühsamsten sei jedoch der Umgang mit den Requisiten, berichtet Mestmacher. "Alles muss desinfiziert werden. Wenn wir etwas weiterreichen, müssen wir genau darauf achten, wohin es geht und wer es nimmt", sagt er seufzend. Auch Kostümwechsel wurden auf ein Minimum reduziert.
"Die Statisten mussten eigentlich am meisten umdenken", erklärt Mestmacher abschließend. Sie tragen nun auf der Bühne Mundschutz und Handschuhe, manchmal sogar Plexiglas-Visiere Doch der Humor darf trotz allem nicht verloren gehen: Wo früher Gläser poliert wurden, wird heute eben die gesamte Bühne desinfiziert. "Natürlich alles mit einem Augenzwinkern", fügt er lachend hinzu.