Wie die "neue Mitte" in Ahorn aussehen könnte

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Jede Menge Platz: Die unbebauten Flächen in der Ahorner Ortsmitte könnten Platz für eine Weiterentwicklung bieten.
Jede Menge  Platz: Die unbebauten  Flächen in der Ahorner Ortsmitte könnten Platz für eine Weiterentwicklung  bieten.
Bürgermeister Martin Finzel (SPD): "Durch unsere Lage zwischen der B303 und der B4 haben wir nur wenige Flächen, auf denen wir uns entwickeln können."
Bürgermeister Martin Finzel (SPD): "Durch unsere Lage zwischen der B303 und der B4 haben wir nur wenige Flächen, auf denen wir uns entwickeln können."
 

"Vital und zukunftsfähig", sagt Bürgermeister Martin Finzel, soll die Gemeinde Ahorn (Landkreis Coburg) bleiben - mit einer "neuen Mitte".

Die Gemeinde steht am Anfang eines vielleicht richtungsweisenden Weges in die Zukunft. Wie Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) gestern mitgeteilt hat, wird Ahorn ein "Zukunftsprojekt" über die Möglichkeiten der Neugestaltung der Ortsmitte in Angriff nehmen. Im Mittelpunkt dabei steht das Areal im Rechteck zwischen der Hauptstraße und der Ringstraße.

"Wir haben die Impulse aus der Bevölkerung aufgenommen und sind dabei, eine attraktive Lösung mit kompetenten Partnern zu erarbeiten", erklärt der Bürgermeister. Das neue Entwicklungsareal befindet sich in zentraler Lage von Ahorn, gleich hinter dem bestehenden Lebensmittelmarkt in zurückgesetzter Lage zur Hauptstraße. Auf Tageblatt-Nachfrage bestätigt der Bürgermeister, dass sich die Flächen derzeit komplett in Privatbesitz befinden. Man sei aber mit dem Eigentümern in einem engen Austausch.

Die Gemeinde erhofft sich durch die Auswahl der beauftragten Planer von den Erfahrungen in anderen Kommunen zu profitieren und wichtige Impulse zu erhalten. Hinzu kommt, dass Ahorn durch die zentrale Lage, die guten Verkehrsanbindungen und die starken sozialen Netzwerke ein "ausgesprochen attraktiver Standort " (Finzel) ist, gerade auch für altersgerechte Wohnformen.

Das neue Projekt in Ahorns Mitte soll unterschiedlichen Inhalten Raum geben. Altersgerechte Wohnformen und sozial verträglicher Mietraum kann sich Finzel ebenso vorstellen, wie Eigentumswohnungen als Alternative zum zu groß gewordenen Einfamilienhaus.

Nahversorgung zentrales Thema

Parallel zu den Fragen des Wohnens wird geprüft, ob auch ein neuer Standort für die bestehende und womöglich weitere Arztpraxen interessant sein könnte. "Wenn sich noch weitere Fachärzte für den Standort Ahorn gewinnen lassen", glaubt Bürgermeister Martin Finzel, "erhöhen sich auch die Chancen für die Wiederansiedlung einer Apotheke".

Die langfristige Lebensmittelversorgung ist ein weiteres zentrales Thema, das im Zuge des Projektes angegangen wird. So sind die Planer beauftragt, in enger Abstimmung mit der Gemeinde, den Eigentümern und den Betreibern eine zukunftsfähige Lösung für eine Lebensmittelversorgung zu erarbeiten. Achim Schmidt, Betreiber des "Nah-und-Gut-Marktes" begrüßt dieses aktive Vorgehen der Kommune ausdrücklich. So bieten die neuen Planungen aus seiner Sicht die Chance, die Nahversorgung in Ahorn langfristig zu erhalten. Der aktuelle Markt ist räumlich eng begrenzt und kann seinen Kunden nur ein begrenztes Sortiment bieten.

Daheim einkaufen ist gut einkaufen

" Unter diesen Voraussetzungen", wird Schmidt in der Pressemitteilung der Gemeinde zitiert, "fällt es schwer, weiter attraktiv zu bleiben und den für notwendige Investitionen dringend benötigten Ertrag zu erwirtschaften". Die Sicherung einer Lebensmittelversorgung ist bereits in den vergangenen Monaten durch viele Gespräche angegangen worden. Allerdings liegt die Verantwortung, einen Lebensmittelmarkt für Ahorn zu erhalten, in erster Linie in den Händen der Kunden. "Nur wenn tatsächlich Umsatz vor Ort erfolgt, können sich die Gewerbetreibenden am Standort halten", schreibt der Bürgermeister. Das gelte aber für Märkte jeglicher Größe und könne parallel auch auf das Thema Apotheke übertragen werden.

Was sagen denn die Nachbarn?

Der nächste Schritt des Zukunftsprojektes wird die Einbindung der an das Kernareal angrenzenden Eigentümer sein. Martin Finzel versichert: "Diese erhalten zeitnah die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden und sich aktiv in die bevorstehende Überarbeitung des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan und die Erstellung eines Bebauungsplanes im Parallelverfahren mit einzubringen."

Der wurde Gemeinderat bevollmächtigt, den räumlichen Betrachtungsrahmen nach den Gesprächen mit den Anliegern noch einmal anzupassen. Einen Zeitrahmen, die es mit den Plänen für die innerörtliche Entwicklungsachse geben soll, vermochte der Bürgermeister noch nicht skizzieren: "Wir stehen erst am Beginn dieser Geschichte." Wie diese enden werde, darauf wollte Martin Finzel nicht vorgreifen. Er sei gespannt auf die Resonanz, sagte der Bürgermeister - und stellte sich gegen voreilige Schlussfolgerungen: "Die Tatsache, dass wir ein Konzept erarbeiten, heißt noch lange nicht, dass auch alles so kommt."