Wenn Mozart heute wieder erwachen würde

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Eva Baronsky und ihr Pianist Andreas Hertel fanden in der Buchhandlung Riemann viele begeisterte Zuhörer. Foto: Carolin Herrmann

Eva Baronsky stellte ihren Debütroman stilvoll bei Riemann vor. Andreas Hertel sorgte für den musikalischen Zauber.

Im Schein des Kerzenleuchters liest Eva Baronsky aus der Sterbeszene Mozarts, der weiß, er wird dort liegen bleiben. Doch auch wenn der Tod ein "kalter Bruder" ist, Mozart wird nicht dort liegen bleiben. Am Klavier lässt Andreas Hertel das Requiem anklingen, in leisen, suchenden Gesten, später machtvoll hochfahrend.

 


Skurrile Idee,urkomische Kontraste
 

Die Buchhandlung Riemann ist gestopft voll, obwohl diese Lesung eine bisher unbekannte Autorin präsentiert, eine "Newcomerin". Die allerdings lässt mit ihrem Debütroman "Herr Mozart wacht auf" Wolfgang Amadé nicht nur 200 Jahre nach seinem Tod wieder kommen. Sie entspinnt über ihrer skurrilen Idee, über den urkomischen Kontrasten aus 18. und 21. Jahrhundert, eine so wunderbar erträumte Fortsetzung der genialen Erscheinung Mozart (Rezension im Tageblatt vom 19. März), dass sich das Erstaunliche dieser Dichtung schon ein halbes Jahr nach Erscheinen des Romanes offensichtlich herum gesprochen hat.


Eigenwillige Traumwelt

Eva Baronsky, 1968 geboren und bisher als Kommunikationsberaterin und Journalistin tätig, inszeniert ihren Coburger Auftritt stilvoll im paillettenbesetzten kleinen Schwarzen (Kostüm) und szenisch engagiert lesend. Auf ihren widersinnigen Plateauschuhen bleibt sie jedoch merkwürdig unnahbar. So führt sie in die von ihr erfundene Traum- und Gedankenwelt, in der Mozart noch einmal musikalisch loslegt.