Es lässt sich nicht steuern
Gleichstellungsbeauftragte Susanne Müller: "Symptome der Wechseljahre sind sehr verschieden - von frau zu frau unterschiedlich und vor allem auch unterschiedlich schwer.
Oft beginnt es mit einem unregelmäßigen Zyklus oder auch völlig veränderten Blutungen. Da merkt frau schon, dass sich etwas ändert. Hitzewallungen und Schweißausbrüche treten plötzlich auf, und Du hast das Gefühl, dies nicht steuern zu können. Sehr oft führt das auch dazu, dass der Schlaf gestört ist. Es gibt aber auch noch sehr viel andere Beschwerden, körperlicher oder psychischer Art, die frau so richtig aus der Bahn werfen können. Genauso wie in der Pubertät, in der wir von unseren Hormonen gesteuert sind, macht sich das Nachlassen der Östrogen- und Progesteronproduktion zum Teil auch sehr langec bemerkbar. Die Wechseljahre können sich bereits ab Mitte 40 ankündigen. Sie sind für Frauen ein Zeichen, sich sich anzunehmen und eine neue Balance zu finden.
Wie läuft das mit dem Orgasmus?
Spielt sich im Kopf ab
Heilpraktikerin Kerstin Heller: "Zunächst einmal muss Man(n) wissen, dass sich der Orgasmus der Frau im Kopf abspielt. Ganz wichtig ist, dass sich die Frau dazu entspannen muss - was nicht immer einfach ist. Da spielen oft alltägliche Stresssituationen eine Rolle oder gar traumatische Erlebnisse oder frühkindliche Erfahrungen. Auch eine passende Umgebung ist für die Frau von Bedeutung, natürlich der Hormonastatus (Habe ich überhaupt Lust?) und die körperliche Wahrnehmung. Die Stimulation gehört - anders als beim Mann dazu. Erogene Zonen wollen entdeckt werden. So ziehen sich die Nerven vom Kitzler aus weit nach innen und sind eben nicht nur ein entscheidender Punkt."
Was macht eine Frauenfreundschaft aus?
Mittendrin im Seelenleben
Sozialpädagogin Karin Burkhardt-Zesewitz: "Wenn ich an meine Freundinnen und mich im Vergleich zu tiefen langen Freundschaften unter Männern denke, fällt mir auf, das wir viel körperbetonter sind. Wir haben keine Scheu uns zu umarmen, tröstend zu streicheln oder auch einfach zusammen zu kuscheln, ganz ohne sexuellen Hintergrund.
Wir kümmern uns einfach umeinander, und keine muss Sorge haben, wenn sie über Probleme oder komplizierte Gefühle redet, als schwach zu gelten. Es gibt eine tiefes Mitgefühl für die andere. Frauen müssen auch nicht immer "etwas miteinander unternehmen" oft reicht uns die Möglichkeit einfach miteinander zu reden.
Frauen wollen Zeit miteinander verbringen, man trifft sie beim Wellnessen oder abends in der Kneipe. Wir sind Emotions-Exhibitionistinnen und wenn ich eine Freundin treffe, sind wir sofort mit drin in unserem Seelenleben, Nöten, Erfolgen... Allerdings sind Freundschaften unter Frauen oft einem "Harmonie-Diktat" unterworfen, und es fällt uns bisweilen schwer, uns deutlich abzugrenzen.
Aufgrund der Tiefe unserer Gefühle füreinander sind wir bei Kritik oder blöden Verhalten der anderen schnell verletzt. Ich glaube, wir leben innige Freundschaft nicht weniger intensiv, als unsere Liebesbeziehungen, weswegen wir auch in unsrer Freundschaften sehr verletzt werden können."
Wie spürt Frau die Wehen?
Die Kolik vorm Orkan
Hebamme Dagmar Murmann-Patzek: "Wehen sind wie Wellen, die am Anfang als leichtes Ziehen, Stechen oder Krampfen vor allem im Bauch oder als Rückenschmerzen wahrgenommen werden können. Frau spürt die Zusammenziehung der Gebärmutter ähnlich wie bei Menstruationsschmerzen, die sich steigern und wieder abebben. Der Schmerz steigert sich wie bei einer starken Kolik oder einer extrem massiven Magen- und Darmerkrankung. Das alles über einen Zeitraum, den keiner vorhersagen kann und die Krämpfe immer stärker werden.
Eine Wehe dauert etwa eine Minute und wird im Geburtsverlauf stärker und stärker. Kraftvoller, intensiver und später druckvoller wird der Geburtsschmerz, wenn das Baby nach unten drängt, dann wird aus der Welle ein Orkan und das Gefühl zum Mitpressen ist überwältigend stark im Schoß spürbar.
Als heftiger Zerreiß-Schmerz können die Presswehen gespürt werden. Wenn das Kind da ist, entspannt sich alles und große Freude macht sich breit."
Was empfindet Frau im Wochenbett?
Ausgeliefert!
Wenig Zeit und Muse für lange Sätze - Gedankenfetzen im Wochenbett hat uns Jess Schneider, Mutter von drei Kindern, geschrieben. Ihre Tochter Betty ist gerade zwölf Wochen alt: "Da sitzen, oben ohne, Atombusen, blutige Brustwarzen;
Weinen, vor Stolz; Müde sein, gleichzeitig hellwach; Nicht sitzen können, mit Podusche auf's Klo; Weinen, weil glücklich; Sich freuen über Pupse, Aufstoßen und Windelinhalte;
Weinen, weil ähm naja...; ,Guck doch, sie sieht aus wie du!; Ständig Babyduft inhalieren; Oh, schon wieder stillen? Gott sei Dank, sie will stillen, ich platze; Duschen und trotzdem müffeln
Blut, viel Blut und wenig Schlaf."