Jetzt kommt doch große Lösung: Der Gemeinderat Itzgrund hat sich einstimmig ausgesprochen für Kaltenbrunn ein HLF 20 anzuschaffen.
Sichtlich zufrieden hat die gut ein Dutzend Aktive starke Delegation der Feuerwehr am Mittwochabend den Sitzungssaal im Rathaus verlassen. Denn jetzt ist die Zukunft klar: Der Gemeinderat hat sich ohne Gegenstimme dafür ausgesprochen, für Kaltenbrunn ein neues Einsatzfahrzeug anzuschaffen - und zwar die "große" Ausführung (ein HLF 20).
Ursprünglich war die Sache mal anders geplant. Nach etlichen Vorgesprächen und auch auf Empfehlung von Kreisbrandrat Manfred Lorenz orientierte sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr in erster Linie aus finanziellen Gründen in Richtung eines kleineren HLF 10 - sehr zum Unwillen der Feuerwehrspitze. Es folgten einige böse Worte hin und her, weitere Gespräche, ein erneutes Schreiben der Feuerwehr ans Rathaus und nun der Sinneswandel. Den begründete der Feuerwehrbeauftragte der Gemeinde, Geschäftsleiter Dieter Scherbel: "Ein HLF 20 mit allem, was nötig ist, ist eine finanziell machbare Sache." Alleine schon deshalb, weil die Regierung von Oberfranken bei einem HLF 20 (125 000 Euro) einen deutlich höheren Zuschuss gewähren würde als bei einem HLF 10 (87000 Euro). So dürfte der Preisunterschied am Ende nicht mehr viel ausmachen. Scherbel rechnete mit maximal 350 000 Euro für ein HLF 20, ein HLF 10 würde am Ende auch deutlich über 300 000 Euro kosten.
Bitte keine Sonderwünsche
Ein paar Voraussetzungen müssen die Gemeinde und die Feuerwehr aber noch erfüllen. Um bei der Ausschreibung einen möglichst günstigen Preis zu erzielen, müssen Michael Reubel und seine Aktiven zum Beispiel auf Sonderwünsche verzichten. Kein Problem, versicherte der Kommandant im Gemeinderat auf Anfrage: "Mit dem, was drin ist, kommen wir gut aus." Dies habe Hubert Rädlein, der bei der Feuerwehr für die Anschaffung des Fahrzeugs zuständig war, beim Abgleich mit den Bedürfnissen der Kaltenbrunner Feuerwehr so festgestellt.
Die Gemeinde hingegen muss darauf vorbereitet sein, dass die Regierung vor ihrer Zusage für einen Zuschuss eine ausführliche Begründung für die Anschaffung eines größeren Fahrzeugs liefern muss. Bürgermeister Werner Thomas (SPD) zeigte sich da aber optimistisch: "Ich denke, wir haben genügend Argumente." Alleine schon die Gründung der Alarmierungseinheit, bei der tagsüber die aktiven mehreren Feuerwehren in Kaltenbrunn zusammengezogen werden, war für den Bürgermeister eine gewichtige Sache: "Da ist ein HLF 20 ein entscheidender Vorteil." Dazu kommt noch, dass die Kaltenbrunner bei Einsätzen an der ICE-Neubaustrecke alarmiert werden - auch dafür ist eine gewisse Qualität an Ausrüstung von Nöten.
Vor der Entscheidung, bei der Ausschreibung in Richtung eines HLF 20 zu gehen, musste Matthias Bauer (FW) dann doch noch ein paar Worte in Richtung der Feuerwehr loswerden. "Man hätte die Sache diplomatischer lösen können", sagte der Fraktionssprecher mit Blick auf die heftige Kritik, die dem Gemeinderat nach seinem ursprünglichen Beschluss für ein HLF 10 entgegen schlug. Die habe, räumte Bauer offen ein, "die Atmosphäre vergiftet". Am Mittwoch waren die Meinungsverschiedenheiten dann aber vorbei. "Wir sollten den aufgeflackerten Streit beenden", sagte Horst Porzelt. Der Gemeinderat habe schließlich nie das Ziel gehabt, "die Feuerwehr vor den Kopf zu stoßen". Jetzt, wo es neue Argumente für die Lösung mit dem HLF 20 gebe, könne man dieser auch zustimmen.
Und was ist nun was?
HLF 10 Ausrüstung - Wassertank mit 1000 Litern und 120 Liter Schaummittel. Feuerlöschpumpe mit einer Förderleistung von minütlich 1000 Liter Wasser bei einem Ausgangsdruck von 10 bar.
HLF 20 Ausrüstung - Wassertank mit 1600 Litern, 120 Liter Schaummittelvorrat und 12 Kilo Löschpulver. Die Pumpe kann pro Minute 2000 Liter Wasser bei einem Ausgangsdruck von 10 bar fördern.