Viel Technik zieht in die Domäne in Sonnefeld ein

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Die von den im Schaltraum zusammenlaufenden zig Kilometer Leitungsstränge beeindrucken Bürgermeister Michael Keilich, Bauamtsleiterin Jessica Förtsch, Planungsarchitektin Kathleen Hohmann und Architekt Harald Gasmann (von links). Foto: Klaus Oelzner
Die von den im Schaltraum zusammenlaufenden zig Kilometer Leitungsstränge beeindrucken Bürgermeister Michael Keilich, Bauamtsleiterin Jessica Förtsch, Planungsarchitektin Kathleen Hohmann und Architekt Harald Gasmann (von links). Foto: Klaus Oelzner

Die Bauarbeiten machen Fortschritte. Andere Baustellen bereiten der Gemeinde und den Ratsmitgliedern dennoch Kopfzerbrechen.

Der Bau- und Umweltausschuss besichtigte bei seiner jüngsten Sitzung die Großbaustelle Domänenumbau. Architekt Harald Gasmann (München) und Bürgermeister Michael Keilich (CSU) erläuterten vor zahlreichen interessierten Bürgern bereits erledigte und weiter anstehende Bauarbeiten. Beide versicherten, dass eine Totalsperrung des eingezäunten Geländes wegen Poststelle und Bauhof nicht infrage komme. Oberbaueinrichtungen, Pflaster- und Teer flächen sowie das Steinrondell um die Baumgruppe in der Geländemitte wurden entfernt. Die Bäume selbst bleiben stehen. Eine Freilegung des heute unterirdisch verrohrten Schutzgrabens als Bachlauf ist nicht vorgesehen.

Vor und hinter der künftigen Veranstaltungshalle in Richtung Fußgängerampel erfolgen zur Zeit Erdarbeiten für Ver- und Entsorgungsleitungen.
Dass der Natursteinsockel saniert werden muss, habe sich erst bei den Bauarbeiten gezeigt und sei nicht vorhersehbar gewesen, sagte Gasmann. Die Freifläche wird teils gepflastert, teils als wassergebundene Decke gestaltet. Befahren werden soll sie künftig nicht mehr. Als "natürliches Hindernis" für Fahrzeuge bezeichnete Architekt Gasmann eine rund 30 Zentimeter tiefe Rinne mit fließendem Wasserlauf.
Auch innen laufen die Arbeiten auf Hochtouren, um den selbst gesetzten Termin einer "Eröffnungsveranstaltung um die Weihnachtszeit" einhalten zu können. "Wir liegen im Kosten- und Zeitplan recht günstig", sagte der Bürgermeister. Großflächige Gerüsteinbauten ermöglichten den Handwerkern die sichere Gestaltung der Decke im Veranstaltungssaal. Zig Kilometer Kabelverbindungen und überall herabhängende Leitungen sollen nach einem ausgeklügelten Installationsplan Stromversorgung und Kommunikation sicherstellen.

Atmosphärisch gemütliche Raumgestaltung

"Großzügig, obwohl schon abgespeckt", beschrieb der Architekt Ausstattung und Einrichtung der Küche. Nicht nur in der Kalthalle wird nach Sanierung des historischen Außenfachwerks reichlich Holz zur atmosphärisch gemütlichen Raumgestaltung eingesetzt. Das flexible Lichtkonzept ist je nach Nutzung zwischen stimmungsvoll und tageslichtgleich variierbar. "Durch Nutzung der LED-Technik erwarten wir im ganzen Gebäude bis zu 80-prozentige Stromkostenersparnis", sagte Bürgermeister Keilich auf Nachfrage.

Schwierige Erschließung

Schwieriger als ursprünglich erwartet gestalten sich die Vorarbeiten für die Erschießung des innerörtlichen Baugebiets "Am Dorfberg" als allgemeines Wohngebiet. Im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses informierte Bauamtsleiterin Jessica Förtsch ausführlich zum Verfahrensstand der Bauleitplanung. Alle nach der ersten öffentlichen Auslegung des Planentwurfs eingegangenen Stellungnahmen wurden inzwischen im zuständigen Landratsamt erörtert und fließen in weitere Planungen ein.

Bloß keine Lärmschutzwand

Keinen Gefallen fand der Coburger Vorschlag, den von der Weidhäuser Straße aus mit einer Stichstraße erreichbaren Raum als Mischgebiet auszuweisen oder eine Aufteilung in zwei Kategorien anzustreben. Oder gar eine kostenaufwendige, meterhohe Lärmschutzwand zu errichten. Um bestehende Vorschriften zu erfüllen, einigte sich der Ausschuss auf Vorschlag der Verwaltung darauf, den Erschließungsraum am Dorfberg um dort bereits vorhandene Gewerbenutzung zu erweitern. Denn es wird der Gemeinde die Auflage gemacht, 60 Prozent Wohn- und 40 Prozent Gewerbegebiet zu erschließen, um wie vorgesehen ein neues allgemeines Wohngebiet schaffen zu können.

Bürgermeister Michael Keilich (CSU) brachte seine Verwunderung zum Ausdruck, dass die Kommune für eine derartige Maßnahme schier unüberwindbare Hürden überwinden müsse. "Wir erfüllen doch den staatlichen Wunsch, innerörtliche Baulücken zu schließen, bevor Neubaugebiete am Siedlungsrand erschlossen werden", stellte Keilich sichtlich frustriert fest.

Förtsch berichtete weiter von dem bereits erledigten Teilabbruch eines von den Planungen betroffenen früheren Bauernhofs. Abtransport und Lagerung angefallenen Bauschutts seien erst nach Vorlage einer Schadstoffanalyse zu veranlassen. Obwohl schon Bauinteressenten vorhanden seien, sei eine Geländeerschließung erst im Haushaltsjahr 2016 möglich. Noch ungeklärt sind künftige Standorte für Omnibusbucht und Abfallcontainerplätze an der Weidhäuser Straße.

Mit Befreiungen von Auflagen des Bebauungsplans (aus den 60er-Jahren) fanden Planungen Zustimmung, auf dem Gelände des ehemaligen Spielplatzes Ostpreußenstraße ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage zu errichten. Befürwortet und weitergeleitet wurden außerdem: Dachstuhlabbruch und Aufstockung eines Einfamilienhauses in der Bieberbacher Straße, Anbau einer Terassenüberdachung mit Windschutz ("Caprioveranda") am Hummenberg und Errichtung einer Balkonanlage in der Allee.

Rege Diskussionen lösten die Anträge auf Vorbescheid von Heike Lorenz, Dörfles-Esbach, für bauartgleiche Bauvorhaben an verschiedenen Standorten im Außenbereich aus.

Während die Realisierung von zwei Doppelhaushälften und Pferdeställen an der Neuensorger Straße wegen ungeklärter Erschließung sowie Ver-/Entsorgung und Feuerschutz abgelehnt wurde, zeigten die Ausschussmitglieder für den Bereich "Pfaffenfeld" im Gemeindeteil Gestungshausen/Firmelsdorf Möglichkeiten auf und stellten das gemeindliche Einvernehmen ohne Gegenstimmen in Aussicht.