Beim Coburger Kreisentscheid gewann eine Gymnasiastin des Albertinums. Nun geht es für sie weiter auf Bezirksebene.
Da hatte es die Jury beim Coburger Kreisentscheid im mittlerweile 60. Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels nicht leicht. Acht Jungen und Mädchen aus den sechsten Jahrgangsstufen der Gymnasien und Mittelschulen waren am Mittwoch in der Coburger Rückertschule gegeneinander angetreten, um den Kreissieger oder die Kreissiegerin zu ermitteln, der oder die Coburg Stadt und Land dann auf Oberfrankenebene vertreten soll. Da seien schon intensive Diskussionen notwendig gewesen, hieß es aus gewöhnlich gut informierten Kreisen. Die Leistungen lagen dicht beieinander.
Champions unter sich
Bei den Wettbewerbern waren die Lesechampions mehr oder weniger unter sich; sie hatten ja allesamt schon den Klassen- und anschließend den Schulwettbewerb gewonnen. Da kommt es auf geringe Nuancen an. Die Jury, Konrektorin Lisa Buck von der Coburger Melchior-Franck-Schule, Martin Vögele von der Buchhandlung Riemann, Andrea Burgsmüller von der Stadtbücherei Coburg und Vorjahressiegerin Eileen vom Gymnasium Ernestinum sowie Schulamtsdirektor Uwe Dörfer achteten bei ihrer Bewertung vor allem auf Lesetechnik, Textgestaltung und Textverständnis. Einen fairen Wettbewerb garantierte Martina Riegert von der Buchhandlung Riemann, die sich übrigens schon seit 1987 zusammen mit der Stadtbücherei um die Durchführung des Wettbewerbes in Coburg kümmert.
Lange hatten die Köpfe in der Jury geraucht, und am Ende gewann Victoria Gerhardt vom Gymnasium Albertinum in Coburg. Die junge Großheiratherin ist eine begeisterte Leseratte, ein Naturtalent. Victorias große Leidenschaft ist das Buch, das echte Buch, Druckerschwärze auf Papier, kein E-Book.
Gut präpariert waren Victoria und ihre Mitbewerber am Mittwoch allemal. Einen Text nach freier Wahl hatten alle für die erste Leserunde vorbereitet. Beim zweiten Durchgang sahen sich die Kandidat mit einem völlig fremden Text konfrontiert. Da waren schon einige linguistische Fallen versteckt. Aber auch diese Hürde hat Victoria souverän gemeistert.
Als Text eigener Wahl hatte sich Victoria Paul Maars Buch "Der Goldimat und Ich" (Hamburg 2015) mitgebracht. Ein Abschnitt aus dem Buch "Dumme Ideen für einen guten Sommer" von Kiera Stewart (Hamburg 2019) war dann der Pflichttext, den Victoria vorher nicht üben konnte.
Weil es beim Kreisentscheid eine Verlierer geben soll, erhielten alle Vorleser eine Ehrenurkunde und einen Buchpreis. Lucy gewann zusätzlich noch das Buch "Die beste Medizin" von Christine Hamill (deutsche Ausgabe: München 2018). Die "Zweitplatzierten" waren: Joel Bendig, Clara Eichfelder, Paula Fischer, Marie-Luise Jäkel, Thekla Kübler, Finja Moosburger, Emilie Pfahler und Lara Schuster. Nun gilt es Daumen drücken für Victoria beim oberfränkischen Bezirksentscheid. Vielleicht schafft sie es ja sogar bis zum bundesweiten Finale in Berlin. Das soll am Mittwoch, 26. Juni, in Berlin stattfinden.
Der Kreiswettbewerb wurde von der Band "Maybe tomorrow" der Rückertschule unterstützt. Logistische Unterstürzung gab es von Annette Berghoff und ihrem Team.