Unglücksfall in Coburger Bar: Kein Hinweis auf einen gewaltsamen Tod

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Eine Abendaufnahme vom Coburger Steinweg. Foto: J. Berger
Eine Abendaufnahme vom Coburger Steinweg.  Foto: J. Berger
 

Ein Coburger bricht am Wochenende in einer Bar zusammen und stirbt. Die Polizei hat jetzt weitere Ermittlungsdetails bekannt gegeben.

Immer noch groß ist die Bestürzung nach dem Tod eines 36-Jährigen in einer Bar in der Coburger Innenstadt. Nach der Obduktion steht nun fest: Der Coburger starb in der Nacht zum Sonntag an einem Herzinfarkt. Einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen seinem Tod und die ihm zuvor bei einer Auseinandersetzung zugefügten Verletzungen sehen die Rechtsmediziner nicht. "Es wird ein natürlicher Tod bescheinigt", heiß es abschließend in einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Coburger Staatsanwaltschaft.

Die Polizei war am Sonntag gegen 4.30 Uhr wegen einer Auseinandersetzung zu der Bar im Steinweg gerufen worden. Vor Ort fanden sie den leicht verletzen und nicht mehr ansprechbaren 36-Jährigen, der trotz sofortiger Reanimierungsmaßnahmen starb. Im Zuge der Ermittlungen waren anschließend vier Tatverdächtige sowie zwei Angestellte eines Sicherheitsdienstes festgenommen und befragt worden.


Ermittlungen dauern an

Während sich ein Tatverdacht gegen die beiden Security-Mitarbeiter nicht erhärtete, wird gegen die vier italienischen Staatsangehörigen im Alter von 23 bis 30 Jahren wegen Körperverletzungsdelikten ermittelt. Dazu werten die Ermittler auch die Aufzeichnungen der Überwachungskameras aus. "Es stehen Straftaten im Raum. Diese stehen aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Tod des 36-Jährigen. Das hat die Obduktion eindeutig ergeben", betont Anne Höfer vom Polizeipräsidium Oberfranken, die in diesem Zusammenhang von einem Polizeieinsatz mit "ungewöhnlichem Ausgang" spricht.


"Dann läuft die Jugend weg"

Trotzdem heizt der tragische Vorfall nicht nur in den sozialen Netzwerken die aktuelle Diskussion um die Sicherheit in der Coburger Innenstadt weiter an. Das weiß auch der Sprecher der Steinweg-Gastronomen, Rico Böhme. "Natürlich ist das ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt", sagt er. Der "tragische Unglücksfall" hätte aber überall passieren können. "Das hat nichts mit dem Steinweg zu tun!"

Die Wirte hätten in der Vergangenheit eine Menge dafür getan, dass sich Nachtschwärmer und Anwohner im Steinweg sicher fühlen können. Unter anderem habe man in den Bars Videokameras installiert und Sicherheitspersonal eingestellt. Vorschläge, wie beispielsweise die von der SBC-Fraktion ins Spiel gebrachte Verlängerung der Sperrzeit, seien wenig zielführend. "Was würde das denn bringen? Ich sehe die Gefahr, dass die Jugend irgendwann aus Coburg wegläuft."

Seitens der Stadt gab es am Montag keine offizielle Stellungnahme. "Uns liegen noch nicht alle Informationen vor", sagt der Pressesprecher der Stadt Coburg, Maximilian Heller. Zugleich machte Heller deutlich, dass die Stadt beim Thema Steinweg an ihrer Strategie festhalten wolle, alle Beteiligten ins Boot zu holen. Darauf hatte sich der Stadtrat vor gut eineinhalb Wochen geeinigt, nachdem die Diskussion über zwei Anträge zum Thema Steinweg vertagt worden waren. Neben dem Vorschlag zur Sperrzeit-Verlängerung halten die Fraktion aus CSU und Jungen Coburgern Videoü berwachung für ein probates Mittel.

Inzwischen habe es bereits erste interne Besprechungen zu diesem Thema gegeben, so Heller. Angesichts der vielschichtigen Interessenslage sei man im Moment dabei, Termine zu koordinieren.