Tödlicher Feuerwehrunfall in Coburg: Gutachten entlastet Fahrer

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Rekonstruktion einer Tragödie im letzten September: Mit 15 Kilometern pro Stunde nimmt das Tanklöschfahrzeug die Kurve. Im August vergangenen Jahres ist an dieser Stelle ein ähnliches Fahrzeug der Coburger Feuerwehr bei einer Bewegungsfahrt umgekippt. Der junge Beifahrer wurde dabei tödlich verletzt. Am Steuer des Lkw saß der Vater des 20-Jährigen. Nach dem nun vorliegenden Gutachten trifft den Fahrer keine Schuld. Archivfoto: Christoph Winter
Rekonstruktion einer Tragödie im letzten September: Mit 15 Kilometern pro Stunde nimmt das Tanklöschfahrzeug die Kurve. Im August vergangenen Jahres ist an dieser Stelle ein ähnliches Fahrzeug der Coburger Feuerwehr bei einer Bewegungsfahrt umgekippt. Der junge Beifahrer wurde dabei tödlich verletzt. Am Steuer des Lkw saß der Vater des 20-Jährigen. Nach dem nun vorliegenden Gutachten trifft den Fahrer keine Schuld. Archivfoto: Christoph Winter

Ein Gutachten zum tödlichen Feuerwehrunfall im August in Coburg hat ergeben: Den Fahrer des umgekippten Feuerwehr-Autos trifft keine Schuld an dem Unfall.


Zu dem Unfall mit einem Toten ist es wegen des hohen Schwerpunktes durch den Löschwassertank des Fahrzeuges gekommen.

 


Besondere Tragik

Bei einer routinemäßigen Übungsfahrt am 7. August vergangenen Jahres waren mehrere Fahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn vom Depot der Feuerwehr Coburg im Dammweg zur Neustadter Straße gefahren. Beim Abbiegen nach links war das Tanklöschfahrzeug umgekippt und mit dem Führerhaus gegen eine Mauer geprallt. Der 20-jährige Beifahrer erlitt dabei tödliche Verletzungen. Die besondere Tragik: Das Feuerwehrauto lenkte der Vater des jungen Mannes.

 

 


In einer Pressemitteilung am Mittwoch erklärte die Staatsanwaltschaft Coburg, "das vorliegende Sachverständigengutachten hat ergeben, dass der Lkw bei befülltem Löschtank über eine sehr hohe Schwerpunktlage verfügt. Auch bei einer geringen Einfahrgeschwindigkeit in eine Kurve kann dies zu einem Kippvorgang führen." Nach den Ausführungen des Sachverständigen "war diese Problematik angesichts der gefahrenen Geschwindigkeit in der Kurve von etwa 30 Stundenkilometer für den Fahrer nicht vorhersehbar". Ein strafrechtlich relevantes Verhalten sei daher nicht gegeben, heißt es weiter, das Ermittlungsverfahren gegen den Fahrer sei eingestellt.

Um die Unfallursache aufzuklären, war der Unfall Ende September letzten Jahres mit einem ähnlichen Fahrzeug in der Neustadter Straße nachgestellt worden. Mit 15 Kilometern pro Stunde nahm damals das Feuerwehrauto die Kurve, aufgenommen von mehreren Videokameras außerhalb und innerhalb des Wagens. Die Polizei dokumentierte bei der Unfallrekonstruktion am Sonntagmorgen die Geschwindigkeit darüber hinaus mit einer Laserpistole.

Das verunglückte Tanklöschfahrzeug hatte ein Gesamtgewicht von 18 Tonnen. Wie es üblich ist, waren der Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 4800 Litern, der Behälter mit dem Löschschaum, der Löschpulvervorrat und der Dieseltank gefüllt. Immer wieder berichten die Medien von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren, die während Einsatzfahrten in Kurven umkippen.
Coburgs jüngst gewählter Stadtbrandrat und Feuerwehrkommandant Christian Dudda zeigte sich erleichtert, dass der Unfall keine strafrechtlichen Folgen für den Fahrer hat. "Leider macht das den jungen Mann nicht mehr lebendig", äußerte er sich betroffen. Die Fahrer der Feuerwehr hat Dudda angesichts des Unfalles zu einer umsichtigen Fahrweise angehalten. Die Devise laute, "mach' langsam,wir haben es eilig".