Die "Therme Natur" in Bad Rodach steuert in diesem Jahr auf ein Plus bei den Besuchern zu. Das hat der seit gut einem Jahr im Amt befindliche Geschäftsführer, Albert Döbele, berichtet. Aber er spricht auch von Baustellen, die in Angriff genommen werden müssen.
Beim Rundgang durch die "Therme Natur" schaut Albert Döbele zufrieden aus. "Das erste Halbjahr war sehr, sehr erfreulich, wir konnten bei den Besucherzahlen den seit 2011 bestehenden Abwärtstrend stoppen", freut sich der Geschäftsführer des einzigen Thermalbades im Coburger land. Seit gut einem Jahr ist Döbele nun Thermenchef.
Er hatte keine leichten Voraussetzungen. Einen Rückgang um je 10 000 Badegäste musste das Thermalbad zuletzt von Jahr zu Jahr verschmerzen. Aktuell jedoch konnte erstmals wieder ein Plus von 3000 Besuchern gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Auch die wirtschaftlichen Ergebnisse haben sich dadurch verbessert - Albert Döbele beziffert den Mehrertrag auf rund 60 000 Euro.
All dies ist jedoch kein Grund für Döbele und seine Kollegen der Geschäftsleitung, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: "Anvisiert ist für dieses Jahr ein Plus von 5000 Besuchern - auf das Jahr
gerechnet kommen wir so auf insgesamt 220 000 Badegäste." Trifft dies zu, kann der Betrieb der "Therme Natur" mit einer wirtschaftlichen Ergebnisverbesserung von insgesamt 10 000 Euro ausgehen. Der Sommer sei insgesamt sehr angenehm verlaufen. Lediglich die Zeit während der Fußballweltmeisterschaft hat die Thermen-Geschäftsleitung dann doch etwas zweifeln lassen: "Das haben wir hier sehr deutlich gemerkt, es kamen wirklich weniger Gäste."
Zehn Jahre, 750 000 Euro Ein Thema in Stadt und Landkreis sind die Zukunftsperspektiven des finanziellen Sorgenkindes der Stadt Bad Rodach. "Das Ergebnis soll sich in den nächsten zehn Jahren um rund 750 000 Euro verbessern, es wird also eine Ergebnisverbesserung von jährlich 70 000 Euro angestrebt", erläutert der Geschäftsleiter. Döbele hält dies für eine realistische Vorgabe.
Werde diese erreicht, dann könne sich Bad Rodach die Therme auch langfristig leisten. Daran allerdings müsse nun jedes Jahr zielstrebig gearbeitet werden - durch "zielgerichtetes Marketing und auch entsprechende Investitionen". Für die nächsten fünf Jahre geht der Geschäftsführer mit einem Kostenaufwand von etwa fünf Millionen Euro aus.
Beim Blick in die Zukunft hat Döbele viele Projekte im Kopf. Diese gehen von einer Attraktivitätssteigerung im Eingangs- und Empfangsbereich über den Ausbau des Gastronomiebereiches ("Das Bistro stößt derzeit an seine Kapazitätsgrenze.") bis hin zu einer Erweiterung bzw. Vermarktung des Wohnmobilstellplatzes in unmittelbarer Nähe zum Thermalbad.
HSC-Profis gingen ins Wasser Dabei setzt der Geschäftsführer auf eine Direktansprache der Gäste wie etwa mit einem Postkarten-Mailing bei
individuellen Angeboten sowie auf eine "Verjüngungskur": Aktuell kooperiert die Therme mit den Handballern des HSC 2000 Coburg. Erst kürzlich waren die Profis zu einem Relax-Wochenende auf Besuch in der Kurstadt. Auch das Kursangebot soll massiv ausgebaut werden; während im Jahr 2012 lediglich 20 Kurse angeboten wurden, sind es in diesem Jahr bereits 68. "Unsere Zielvorgabe für 2015 ist ein Angebot von 90 Kursen - dann sind unsere Becken aber auch ausgelastet", sagt der Geschäftsführer. Neu im Programm ist zum Beispiel das "Aqua Trampolin", von dem Döbele sagt: "Hier schwitzen die Teilnehmer tatsächlich im Wasser."
Wichtig ist es dem (inzwischen nicht mehr ganz) neuen Mann an der Spitze des Bades, dass der Fokus in der öffentlichen Wahrnehmung verstärkt auf die positiven Eigenschaften des Thermenwassers gerichtet wird: Prävention und Linderung von zahlreichen "Volksleiden" wie etwa Osteoporose, Bandscheibenschäden und Rheumatismus - all dies vermag das Heilwasser zu bewirken.