Testphase in Coburg mit alten Müllkübeln

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Eine Pfandsammelbox der einfachen Art: Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU), die beiden SPD-Stadträte und Initiatoren Dominik Sauerteig und Franziska Bartl sowie CEB-Abteilungsleiter Norbert Scholz präsentierten gestern die ausrangierte Tonne als die "schnelle Lösung" für die Testphase. Foto: Christiane Lehmann
Eine Pfandsammelbox der einfachen Art: Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU), die beiden SPD-Stadträte und Initiatoren Dominik Sauerteig und Franziska Bartl sowie CEB-Abteilungsleiter Norbert Scholz präsentierten gestern die ausrangierte Tonne als die "schnelle Lösung" für die Testphase. Foto: Christiane Lehmann

Angedacht waren Pfandsammelringe um die herkömmlichen Abfallbehälter in der Innenstadt. Jetzt werden zunächst ausgediente Müllbehälter von der CEB zum Sammeln von Pfandflaschen bereitgestellt.

So hatten sich das die beiden SPD-Stadträte Franziska Bartl und Dominik Sauerteig nicht vorgestellt: Ausgediente Müllkübel mit ausgeschnittenen Deckeln sollen in der Erprobungsphase den Coburgern als Sammelbehältnisse für Pfandflaschen dienen. Ihr Antrag vom Mai im Stadtrat lautete auf Anbringung von Pfandsammelringen um bestehende Abfalleimer.

Doch so einfach ist das nicht. Die Anbringung der Ringe an den stylischen Müllkübeln der Innenstadt ist problematisch, da der Hersteller dann seine Gewährleistung zurücknimmt. Das möchte man nicht riskieren. Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) freute sich, dass der Vorschlag so schnell und unkompliziert von den Mitarbeitern des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs (CEB) umgesetzt wurde.
"Wir befinden uns jetzt in der Testphase, alles weitere wird sich zeigen", sagte sie und ließ die Kritik an der umstrittenen Ästhetik der Objekte erst mal abprallen.

Am Marktplatz, am Albertsplatz, am Spitaltor und am Theaterplatz stehen deshalb jetzt die 120-Liter-Kunststoffeimer, die mit einem 60 Liter-Einsatz versehen sind. Für die anstehenden Großveranstaltungen, wie Samba und HUK-Open-Air-Sommer werden zusätzlich zehn davon in der Innenstadt verteilt.

Die erste Flasche landete am Mittwoch bei der Präsentation am Albertsplatz in der angeketteten Tonne. SÜC-Chef Götz-Ulrich Luttenberger wies darauf hin, dass die Behältnisse ausschließlich für Pfandflaschen gedacht sind. Für den herkömmlichen Müll stehen ausreichend Abfalleimer zur Verfügung.

Hintergrund der Aktion ist zum einen der Recyclinggedanke. Zum anderen haben Bedürftige die Chance, sich durch die Entnahme der Pfandflaschen einen steuerfreien zusätzlichen Euro zu verdienen. "Es ist nicht vorgesehen, dass der gut situierte Rentner oder die Mutter mit Kinderwagen aus Spaß zugreift", betonte Luttenberger.
In der Testphase werden die Kübel mehrmals täglich von CEB-Mitarbeitern kontrolliert. Mit einer Liste wird erfasst, in welchem Umfang Flaschen abgegeben und entnommen werden. CEB-Abteilungsleiter Norbert Scholz griff die Anregung auf, die Räder an den Tonnen doch noch zu entfernen, um die Optik etwas zu verbessern. Die Testphase wird über einige Monate laufen, danach muss entschieden werden, wie es weiter geht - ob und welche Behältnisse für das Pfandsammelsystem in Coburg in Frage kommen.