Seit Freitag läuft auf dem Anger das Vogelschießen. Spektakuläre Überschläge erwarten die Besucher in den Fahrgeschäften, aber auch ein echter Klassiker.
Besucher sind am Donnerstagabend noch nicht auf dem Vogelschießen. Und doch ist das Festgelände nicht menschenleer. Den zahlreichen Attraktionen wird noch der letzte Feinschliff verpasst, damit sie sich den Festbesuchern bei der offiziellen Eröffnung von ihrer Glanzseite präsentieren können. Und die Arbeiter sind nicht die einzigen, die sich zwischen den noch geschlossenen Buden tummeln: Große und kleine Testfahrer warten gespannt darauf, die vielen neuen und alten Fahrgeschäfte auszuprobieren.
"American Trip"
Zu Beginn begeben sich die Tester auf den "American Trip". Das Fahrgeschäft trägt den Beinamen "Scheibenwischer" nicht umsonst: In kreisenden Bewegungen bewegt sich die Gondel nach oben und unten, so dass es fast so aussieht, als würde jemand seine beschlagene Autoscheibe mit seinem Ärmel saubermachen.
Bevor es aber losgehen kann, müssen keine Scheiben, sondern Sitze gewischt werden: Nach den Regenschauern am Vormittag haben sich in den Sitzmulden kleine Pfützen gebildet. Die Testfahrer nehmen das mit Humor - und bei der Fahrt selbst heben sie durch den Schwung ohnehin vom Sitz ab.
"Top Spin"
Als nächstes geht es mit "Top Spin" weiter. Ratternd rastet der Schutzbügel ein, nach einem letzten Ächzen der Hydraulik geht die wilde Fahrt auch schon los.
Hier wartet gleich der doppelte Überschlag auf die Tester: Nicht nur in der Umlaufbahn dieser Schaukel gibt es hier ein Looping, auch in der Gondel selbst stehen die Mitfahrer Kopf. Eines ist sicher: Wer hier mitfährt, erlebt ein rasantes Abenteuer- muss aber auch damit rechnen, dass ihm nach der Fahrt erst einmal schwindelig ist.
"Atlantis"
In der Erlebniswelt "Atlantis" machen sich die Tester auf die Suche nach der gleichnamigen versunkenen Stadt. Nach all der Action ein recht entspannendes Unterfangen - doch die Besucher kommen lachend aus der Erlebniswelt. Auf dem Parcours erwartet den Besucher die ein oder andere Überraschung, die diese Reise zu etwas ganz Besonderem macht.
"Cyber Space"
Den ultimativen Kick gibt"s zweifelsohne bei "Cyber Space": Aus 50 Metern Fallhöhe rasen die Fahrgäste mit 100 Kilometern pro Stunde nach unten, während sich die Gondel mehrmals überschlägt. Wer in den letzten Jahren auf dem Vogelschießen war, dem kommt dieses Fahrprinzip bekannt vor: Das "Extreme" lockte mit ähnlichen Attributen.
"Wir in Coburg haben eine super Lage, deshalb war es recht leicht, Ersatz für die Fahrgeschäfte zu organisieren", erzählt Michael Resch von der Schützengesellschaft Coburg. Dadurch, dass das Vogelschießen zwischen Lichtenfels und Kronach liege, gehen viele Bewerbungen ein.
Begehrter Standort
"So können die Schausteller ihre Fahrgeschäfte bei drei Volksfesten innerhalb kürzester Zeit und Distanz aufbauen", sagt er. Schließlich habe alles auch deshalb so gut geklappt, weil ein Jahr Zeit war, Ersatz zu suchen. "Unser Platzmeister ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis", erzählt er.
Mit dem "Artistico" steht in diesem Jahr eine besondere Schaukel auf dem Vogelschießen: Hier gibt's zwar kein Looping, aber die Gondel selbst dreht sich im Kreis, was der Fahrt einen besonderen Schwung verpasst.
Auch ein echter Klassiker findet seinen Weg auf den Anger: Das "Golden Star" begeistert die Menschen schon seit den 50er Jahren.