Test-Bus feiert kein Comeback in Coburg

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Auf sie kommt mehr Arbeit zu: Angesichts der anstehenden Verschärfung der Zugangsbeschränkungen zur Gastronomie werden die Impfzentren in Stadt und Landkreis Coburg in den kommenden Wochen wieder wichtiger.
Auf sie kommt mehr Arbeit zu: Angesichts der anstehenden Verschärfung der Zugangsbeschränkungen zur Gastronomie werden die Impfzentren in Stadt und Landkreis Coburg in den kommenden Wochen wieder wichtiger.
Jochen Berger

Sollte Bayern 2G+ in der Gastronomie einführen, wird der Bedarf an Tests rasant steigen. Warum es dennoch kein mobiles Angebot des BRK geben wird.

Das wird noch eine spannende Angelegenheit. Zwar haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Freitag zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beschlossen, dass ab dem kommenden Wochenende in der Gastronomie die 2G-plus-Regel gelten soll. Doch in einigen Bundesländern regt sich Widerstand. So hat Sachsen-Anhalt beschlossen, bei seinen derzeitigen Corona-Regeln zu bleiben. Dort gilt dann in der Gastronomie weiterhin 2G, Geimpfte und Genesene brauchen keine zusätzlichen Tests.

Kritik von Söder

Unklarer ist die Situation in Bayern. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will erst ein Gespräch mit Fachleuten abwarten, ehe die Staatsregierung über die Einführung der von ihm kritisierten "2G+"-Regelung entscheiden will. Bis dahin bleibt auch für die Gastronomie und Behörden im Coburger Land nicht mehr übrig als: Abwarten!

"2G+" würde bedeuten: Selbst Geimpften und Genesenen ist der Zutritt nur noch dann erlaubt, wenn sie auch noch einen negativen Test vorlegen. Wer geboostert ist, also bereits seine dritte Impfung bekommen hat, ist von dieser verschärften Regelung zwar ausgenommen. Betrachtet man die Entwicklungen der Pandemie, insbesondere mit Blick auf die Omikron-Variante, ist dennoch davon auszugehen: Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests wird so oder so in den kommenden Wochen steigen. Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit sich die Testkapazitäten in der Stadt und im Landkreis Coburg kurzfristig hochfahren lassen.

Vom Landratsamt heißt es: Das Testangebot ist gut.

Im Landratsamt sieht man sich gut gerüstet. Auf Tageblatt-Nachfrage sagt Pressesprecherin Corinna Rösler: "Das Testangebot ist, verteilt über den kompletten Landkreis Coburg, sehr gut." Es gebe mehrere Testmöglichkeiten im Coburger Land, unter anderem von privaten Anbietern wie beispielsweise Apotheken. Darüber hinaus bestehe auch ein sehr unkompliziertes Angebot im gemeinsamen Testzentrum von Coburg Stadt und Landkreis an der HUK-Coburg-Arena. Landrat Sebastian Straubel ist dankbar, dass sich bereits jetzt viele private Anbieter und das Team im Testzentrum engagieren: "Damit wird für die Bürger ein großes Stück mehr Sicherheit geschaffen."

Seitens der Stadt Coburg hieß es am Freitag, dass es ohnehin eine permanente Abstimmung mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gebe, das in der Vestestadt für die offizielle Teststation in der Sally-Ehrlich-Straße verantwortlich zeichnet.

Wohl kein Comeback des Busses

Beim Coburger BRK ist wiederum Marcel Bergmann der Koordinator für die Schnelltest-Station. Er sagte am Freitag dem Tageblatt, dass die Kapazitäten in der Sally-Ehrlich-Straße ohnehin schon wieder hochgefahren wurden. Mit dem jetzigen Personal könnten pro Stunde 150 Tests durchgeführt werden. Auch die Öffnungszeiten wurden maximal ausgedehnt.

Auf die Tageblatt-Nachfrage, ob es wieder eine mobile Teststation ("Test-Bus") auf dem Coburger Marktplatz geben könnte, verweist Marcel Bergmann auf zwei Probleme. Zum einen sei der einstige Test-Bus zwischenzeitlich zum Impf-Bus umfunktioniert worden. Wenn das Fahrzeug also erneut anders genutzt werden soll, müsste zunächst ein weiterer Umbau erfolgen.

Zu kalt für die Tests?

Doch selbst, wenn dies technisch hinzubekommen wäre: Das viel größere Problem stellt laut Marcel Bergmann die aktuelle Witterung dar. Denn damit Schnelltests keine fehlerhaften Ergebnisse liefern, dürfen sie nicht zu kalt sein. Konkret: Gelagert werden dürfen sie zwar bei Temperaturen zwischen 2 und 30 Grad, doch zum Zeitpunkt der Durchführung der Tests müssen sie mindestens 15 Grad warm sein. Das bedeutet für die Idee eines Test-Bus-Comebacks: Der Bus müsste zusätzlich und zuverlässig geheizt werden.

Und auf noch etwas weist Marcel Bergmann hin: Als der Test-Bus erstmals auf dem Marktplatz im Einsatz war, wurden die Tests vor der Eingangstür durchgeführt. Mit Blick auf das jetzige Wetter und die oft unvermeidlichen Warteschlangen müsste deshalb geklärt werden, ob das erneut möglich wäre oder aber ob die zu testenden Personen in den Bus kommen dürfen. "Dann müssen aber wieder ganz neue Hygienevorschriften beachtet werden!"

Sinnvoller als ein Impf-Bus erscheint dem Roten Kreuz deshalb die Nutzung von Leerständen in der Coburger Innenstadt.