Während die Sanierung der Hall- und der Wiesenstraße in Weidhausen nach Plan verläuft, bereitet die Schulturnhalle dem Bürgermeister Sorgenfalten. Zum neuen Rathaus stehen die ersten Entscheidungen an.
Es sind zwei laufende dicke Brocken und ein Zukunftsprojekt, die das Jahr 2022 für die Gemeinde prägen werden: die Fortsetzung der Sanierung der Hall- und Wiesenstraße, der Abschluss der Turnhallenerweiterung sowie der Beginn der Planungen für das neue Rathaus. Drei millionenschwere Vorhaben, für die - da redet der auf Sparsamkeit bedachte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) auch gar nicht lange drumherum - der Gemeinderat die Aufnahme von Krediten beschließen wird müssen.
Beim größten Straßenprojekt der vergangenen Jahrzehnte ist Markus Mönch zufrieden: "Die Sanierung von Hall- und Wiesenstraße läuft voll nach Plan." Der größte Teil der Arbeiten am Kanalnetz ist abgeschlossen, derzeit befindet sich die Baustelle in der Winterruhe. Wenn diese vorbei ist, geht es an die Gestaltung der Fahrbahn und der Randbereiche. Da wird sich einiges verändern, weil die Gemeinde einigen zusätzlichen Grund erstanden hat, um die beiden Straßen auch für Fußgänger sicherer zu machen.
3,3 Millionen Euro hat Gemeindekämmerer Florian Stark für die Hall- und Wiesenstraße im Investitionsprogramm stehen, wobei eine auch für die Bürger wichtige finanzielle Entscheidung noch ansteht. Es geht darum, wie der Anteil für den Kanalbau (insgesamt: rund 1,3 Millionen Euro) den gesetzlichen Vorgaben entsprechend auf die Weidhäuser Bevölkerung umgelegt wird. Um die gesamte Bausumme geht es dabei nicht - erst wird der Eigenanteil der Gemeinde, dann die staatliche Förderung von den Kosten abgezogen.
Was übrig bleibt, müssen die Bürger übernehmen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: über (meist einmalige) Beiträge und/oder über die Abwassergebühren. Meist wenden Gemeinden eine Mischung aus beiden Finanzierungsformen an. Wie das Verhältnis dabei ausschaut, wird der Gemeinderat zu entscheiden haben.
Turnhalle: Montag gibt es die Fakten
Bei der Sanierung der Erweiterung der Schulturnhalle wird es am kommenden Montag (19 Uhr in der Pausenhalle der Schule) im Gemeinderat Klartext geben: Der Bürgermeister hat den für das Projekt verantwortlichen Architekten eingeladen, damit dieser über den aktuellen Stand der Kostenentwicklung berichtet.
Eines ist dabei schon jetzt klar, bestätigt Markus Mönch: "Wir werden um Mehrkosten nicht herumkommen." So ganz überraschend kommt das in der jetzigen Zeit nicht. "Wir sehen ja alle, was derzeit in der Baubranche los ist", sagt der Bürgermeister und zuckt dabei mit den Schultern. 2,3 Millionen Euro waren mal geplant, um aus der alten Turnhalle ein modernes Zentrum für den Sport zu machen. Aber das war vor Corona und dem Heißlaufen des Baustoffmarktes.
Der wiederum ist einer der Gründe, warum die Gemeinde beim Neubau des Rathauses das Gaspedal nicht auf Anschlag gedrückt hat. Es besteht die Hoffnung, dass in ein, zwei Jahren wieder bessere Preise herrschen. Dennoch stehen zwei wichtige Punkte aus dem Gesamtkomplex "Neubau Rathaus" an: die Auswahl eines Architekten für den Neubau und die Machbarkeitsstudie zur Zukunft des alten Rathauses. Zur Frage, ob und wie dort ein Bürgerhaus entstehen könnte, sollen nach Zusicherung auf jeden Fall auch die zu Wort kommen, die das Gebäude später mal nutzen sollen: "Mich interessiert schon die Frage: Wie sehen die Sache die Bürger?"