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Hartan hatte zu Beginn der Sitzung des Verwaltungssenats darauf hingewiesen, dass die Entscheidung im Stadtrat fallen werde, und mit einem Augenzwinkern angemerkt, dass die Diskutanten sich vorab überlegen sollten, "inwieweit sie ihr Pulver schon heute verschießen".
Barbara Kammerscheid (CSU) erklärte, dass man mit dem Stadtstrand etwas für die Bürger tun und ein Angebot für die Gemeinschaft schaffen wolle. Zudem wolle man ja auch Studenten in die Stadt locken. "Den Preis zahlen die Wirte, die investieren." Man solle dem Ganzen eine Chance geben, es ausprobieren, und "nicht immer wieder zerreden".
Stadtstrand als Treffpunkt für Familien
Melanie Becker (Grüne) erklärte, dass sich ihre Fraktion einstimmig für den Stadtstrand aussprechen werde. Die Gastronomie und der Tourismus hätten in den zurückliegenden Monaten sehr gelitten und der Rosengarten sei schon immer genutzt worden. Auch Becker befand, dass man mit dem Stadtstrand einen Treffpunkt - etwa für Familien - schaffen könne.
Norbert Tessmer (SPD) merkte an, dass man über den Stadtstrand genauso diskutieren dürfe wie über andere Maßnahmen auch. "Ein Strand ist in der Nähe eines Wassers angezeigt, nicht in der Nähe eines Brunnens", sagte er. Das Kongresshaus im Rosengarten hingegen habe eine wunderschöne Terrasse - "die gammelt vor sich hin", so Tessmer weiter.
Bürgermeister Hartan erklärte daraufhin, dass das Thema Kongresshaus in seinen Aufgabenbereich falle und er vorhabe, ein Gastronomie-Konzept dafür anzugehen.
Güterbahnhof als Alternative
Auch das Areal um den Güterbahnhof als möglicher Ort für einen dauerhaften Stadtstrand wurde in der Sitzung angesprochen. Ledermann erklärte, dass es zwar eine Fläche gebe, die man sich vorstellen könne, es dort aber wohl keine Sicht auf die Itz gebe.
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Zu Wort meldete sich auch Petra Schneider (SPD). Sie lobte, dass die Entscheidung - mit der Aufnahme in die Sitzung des Stadtrats - nun dort getroffen werde, "wo sie hingehört".
Gleichzeitig kritisierte sie das Durcheinander beim bisherigen Vorgehen. Zunächst habe es geheißen, die Entscheidung über den Stadtstrand sei eine Sache der Verwaltung, das Konzept wurde dem Bausenat präsentiert und nun stimme der Verwaltungssenat ab.
Wenn man das so liest bleibt der Eindruck, dass es zwei Gastronomen nur zu gut verstanden haben ihr - natürlich gewinnorientiertes -Handeln so zu darzustellen als ob tatsächlich ein Bedarf bestehen würde und die Stadtverwaltung sowie Kommunalpolitiker auf ihre Seite zu ziehen.
Dabei hat doch die bisherige öffentliche Diskussion gezeigt, dass viele Coburger gegen eine solche Nutzung des Rosengartens sind. Das spielt aber anscheinend bei einigen Entscheidungsträgern, die sich vor kurzer Zeit noch gegen eine kommerzielle Nutzung eines Teils des Rosengartens durch einen Hotelneubau ausgesprochen haben, nun keine Rolle mehr.
Muss man wirklich immer wieder daran erinnern, dass Kommunalpolitiker dem Wohl und den Wünschen der Allgemeinheit verpflichtet sind?
Ein sogenannter Stadtstrand mit Containern passt nicht zum und in den Rosengarten und nicht jede schlechte Idee muss verwirklicht werden.