Schiffbruch in Hansestadt vermeiden

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Markus Hagelin kehrt nach seiner Bänderverletzung zurück in die Coburger Mannschaft. Foto: Uwe Gick
Markus Hagelin kehrt nach seiner Bänderverletzung zurück in die Coburger Mannschaft. Foto: Uwe Gick

Die letzten Trips des HSC Coburg nach Lübeck waren meist nicht von Erfolg gekrönt. Am Freitag wollen die Vestestädter im Norden ihren 1. Platz verteidigen.

Erst der Trip an die Ostsee, dann die fränkischen Handball-Festtage gegen Großwallstadt und die Rimpar Wölfe, der November hat für den HSC 2000 Coburg viel zu bieten. Der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga will zeigen, dass die erste Saisonniederlage gegen Essen ein Patzer war. "Wir haben Hunger auf mehr", formuliert es Coburgs Coach Jan Gorr.

Aber werden die Punkte nach gut 1100 Kilometern Reise diesmal in Coburg landen? Das ist die entscheidende Frage vor dem Gastspiel des HSC 2000 amFreitagabend beim VfL Lübeck-Schwartau (Anwurf um 19.30 Uhr). Denn die Hansehalle gilt als eines der schwierigsten Auswärtspflaster der Liga. Das bekam 2017 der nächste Coburger Auswärtsgegner, die DJK Rimpar Wölfe, schmerzlich zu spüren, denn die Lübecker haben damals den Unterfranken am letzten Spieltag den Aufstieg in die 1. Liga vermiest. Die Mannschaft von Jan Gorr hat unterschiedliche Erfahrungen mit den Trips in die Hansestadt. 2015 gab es eine 20:32-Klatsche, 2016 trotzten die Coburger den Lübeckern immerhin ein 21:21-Unentschieden ab. In der vergangenen Saison verloren die Coburger ihr Auftaktspiel der Saison mit 22:25 in der Hansehalle. Es waren sportlich immer auf hohem Niveau stehende und umkämpfte Spiele mit vielen Emotionen. "Natürlich haben wir dort schon gewaltig Schiffbruch erlitten", so Jan Gorr in Erinnerung an die bisherigen Partien in der Hansehalle. "Es wird aber auch diesmal eine reizvolle Angelegenheit in einer schönen Gegend, von der wir allerdings nicht viel haben werden." Und das, obwohl die Coburger bereits nach ihrem heutigen Vormittagstraining an die Ostsee reisen.

Die Coburger müssen sich auf ungewöhnliche Aufstellungen gefasst machen, die Torge Greve, Trainer des VfL Lübeck-Schwartau, im Köcher hat. So schickte er in der Partie gegen Dormagen nicht seine Scharfschützen Antonio Metzner und Pawel Genda, der zuletzt verletzt fehlte, auf den Halbpositionen ins Feld, sondern Rechtsaußen Jasper Bruhn und Markus Hansen, Tim Classen agierte als Spielmacher. Doch der HSC ist auf alles gefasst: "Wir müssen kühl unseren Stiefel durchspielen und dürfen uns nicht beeindrucken lassen", so Gorr.

Beeindrucken auch nicht von der bisherigen tollen Heimbilanz von 10:0 Punkten. Die Lübecker sind als einzige Mannschaft neben Ferndorf und Balingen-Weilstetten in eigener Spielstätte noch mit "weißer Weste". Die Auswärtsschwäche (2:8 Punkte) verhindert derzeit eine bessere Platzierung. "Deswegen sind Punkte dort wertvolle Punkte", sagt Gorr. Denn der Heimdominanz des Gegners kann der HSC seine Auswärtsstärke entgegenstellen. Als einziges Team der Liga sind die Coburger in fremder Halle noch ohne Niederlage.

Kreisläufer-Duo ist wieder fit

Hoffnung macht auch die personelle Situation, die sich wieder gebessert hat. Markus Hagelin kehrt nach seiner Bänderverletzung zurück, und auch Marcel Timm, der sich gegen Essen trotz der Blessur in den Dienst der Mannschaft stellte, ist wieder richtig fit. Im Angriff des Gegners hat Gorr vor allem Antonio Metzner, der 2019 in die 1. Liga nach Erlangen wechseln wird, und Toni Podpolinski im Auge, die neben Jan Schult und Markus Hansen für die Qualität der Lübecker sprechen. Hinzu kommt mit Dennis Klockmann ein Torwart, der gerne mal im Alleingang Spiele gewinnt. Mit elf parierten Strafwürfen ist er der "Siebenmeter-Killer" der Liga. Die Coburger müssen sich also einmal mehr auf eine "steife Brise" gefasst machen, die ihnen entgegenweht.

Freitag, 19.30 Uhr: Lübeck-Schwartau - HSC Coburg

HSC 2000 Coburg:

Jan Kulhanek, Fabian Apfel, Konstantin Poltrum; Marcel Timm, Pontus Zetterman, Anton Prakapenia, Max Jaeger, Christoph Neuhold, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Florian Billek, Jakob Knauer, Tobias Varvne Es fehlen: Sebastian Weber, Petr Linhart, Philipp Barsties Trainer: Jan Gorr

VfL Lübeck-Schwartau: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann; Thees Glabisch, Markus Hansen, Fynn Ranke, Martin Waschul, Jan Schult, Sebastian Damm, Pawel Genda (?), Steffen Köhler, Janik Schrader, Finn Kretschmer, Jasper Bruhn, Antonio Metzner, Tim Claasen (?), Toni Podpolinski (?) Trainer: Torge Greve

Schiedsrichter: Martin Thöne und Marijo Zupanovic