"One-Man-Show" Valentin Spohn
Der 22-jährige Spohn löste nach einer Viertelstunde den an diesem Abend glücklosen Marian Orlowski auf der linken Rückraumposition ab und hielt Lübbecke in der Folge quasi im Alleingang am Leben. Ein Beleg: Zwischen der 24. und 41. Minute gab es auf Gästeseite nur einen Torschützen: Valentin Spohn traf in dieser Zeit fünfmal (insgesamt neunmal). Nach erstmaligem Vier-Tore-Vorsprung für den HSC (11:7, 28.) nach einem Treffer von Marcel Timm am Kreis war es auf der Gegenseite wieder das wurfgewaltige deutsche Talent, das den Rückstand für seinen TuS zur Halbzeitpause auf zwei Tore verkürzte (11:9).
Als Spohn kurz nach Wiederbeginn sein Team mit einem Siebenmeter auf 10:11 heranbrachte und seinen Emotionen freien Laufen ließ, schien die Partie zu kippen. Doch Andreas Schröder, der trotz seiner vor einer Woche zugezogenen starken Hüftprellung auf der Platte stand, und Zetterman gaben die richtigen Antworten (13:10, 33.).
Kulhanek machte in Verbindung mit der Deckung den "Laden dicht" und vorne spielten die Coburger flott, ausgewogen und nutzen ihre Chancen effizient. Ein 6:1-Lauf bis zur 42. Minute (17:11) sorgte für die Vorentscheidung.
Bemerkenswert war in dieser Phase, dass beim HSC mit Christoph Neuhold, Timm, Felix Sproß und Lukas Wucherpfennig fast ausschließlich Akteure aus der "zweiten Reihe" auf dem Feld standen. Insbesondere Neuhold drückte der Partie in der zweiten Halbzeit seinen Stempel auf, fand ähnlich wie Zetterman auf der anderen Rückraumseite die richtige Mischung aus eigenem Abschluss und uneigennützigen Aktionen, wovon nicht zuletzt auch Kreisläufer Timm profitierte.
Stimmen zum Spiel
Jan Gorr (HSC-Trainer): "Wir haben nach einer nervösen Anfangsphase im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Emsdetten viel schneller unsere Ruhe gefunden und auch unser Spiel durchgesetzt. Das war in der ersten Halbzeit im Positionsangriff nicht immer das, was wir uns vorgestellt haben. Aber wir haben uns durch eine auf lange Zeit auf einem extrem hohen Niveau agierende Deckung und einen ganz starken Torwart immer wieder den Rücken frei gehalten. Dann kann man sich auch mal ein, zwei Fehler vorne leisten. " Emir Kurtagic (TuS-Trainer): "Die Coburger waren hochmotiviert, auch etwas nervös, genauso wie wir zu Beginn des Spiels. Aber sie haben die Ruhe bewahrt, was meiner Mannschaft nicht gelungen ist. Vielleicht waren wir zu nervös oder haben gedacht, dass es einfacher wird. Wir haben uns technische Fehler erlaubt und Coburg hat das dann überragend ausgekontert. Dazu hat Jan Kulhanek eine überragende Leistung gezeigt und uns das Leben noch einmal schwerer gemacht. Ich mache meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf. Wir wollten, haben heute aber nicht den Weg zum möglichen Erfolg gefunden."
HSC 2000 Coburg - TuS N-Lübbecke 27:19 (11:9)
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (14 Paraden, 18 Gegentore) , Konstantin Poltrum (1 Gegentor), Fabian Apfel - Max Preller, Maximilian Jaeger (3), Lukas Wucherpfennig (2), Felix Sproß, Sebastian Weber (1), Florian Billek (4/4), Marcel Timm (3), Pontus Zetterman (5), Girts Lilienfelds, Tobias Varvne (3), Stepan Zeman (1), Andreas Schröder (2), Christoph Neuhold (3) Trainer: Jan Gorr
TUS N-Lübbecke: Peter Tatai (5 Paraden, 25 Gegentore), Mats Grezesinksi (2 Gegentore) - Roman Becvar (3), Jo Gerrit Genz (3), Jens Bechtloff, Lukasz Gierak, Marko Bagaric, Peter Strosack (3), Marvin Mundus, Valentin Spohn (9/2), Moritz Schade (1), Marian Orlowski, Jan-Eric Speckmann, Dominik Ebner, Patryk Walczak Trainer: Emir Kurtagic
Schiedsrichter: Pawel Fratzczak / Paulo Ribeiro Spielfilm: 1:0 (4.), 2:2 (9.), 4:2 (14.), 6:3 (18.), 8:6 (23.), 11:1 7 (28.), 11:9 - 11:10 (31.), 13:10 (24.), 16:11 (38.), 18:13 (43.), 20:13 (45.), 21:16 (48.), 24:17 (51.), 26:18 (58.), 27:19
Zuschauer: 1712 Siebenmeter: 4/4 - 2/3 (Orlowski scheitert an Kulhanek)
Strafminuten: 10 (Jaeger, Weber, Timm, Varvne, Zeman) / 12 (2 x Walczak, Becvar, Bechtloff, Strosack, Orlowski) Beste Spieler: Zetterman, Neuhold, Kulhanek - Spohn