Der Konkurrenzkampf in Berlin hat sich nach der Winterpause noch mal verschärft, schließlich investierte keine Mannschaft europaweit mehr in neues Personal. Krzysztof Piatek (AC Mailand), Santiago Ascacíbar (VfB Stuttgart), Matheus Cunha (RB Leipzig) und Lucas Tousart (Olympique Lyon, kommt erst im Sommer) ließ sich Hertha 78 Millionen Euro kosten - dem Investor Lars Windhorst sei Dank.
Marius Wolf indes wurde noch nicht fest verpflichtet, ist vorerst bis Saisonende von Borussia Dortmund ausgeliehen. Rund 20 Millionen Euro müsste Hertha BSC im Sommer für den Einberger auf den Tisch legen.
Gespräche darüber sollen im Laufe der Rückrunde folgen. Geht es nach Wolf, ist die Entscheidung bereits gefallen. "Ich habe große Lust zu bleiben. Ich fühle mich wohl. In der Stadt, im Team, im Verein. Das ist das Wichtigste für einen Spieler. Ich denke, wir werden eine gute Lösung finden", sagte der 24-Jährige vor wenigen Tagen gegenüber dem Berliner Kurier.
Auch für den neuen Übungsleiter findet er nur lobende Worte. "Jürgen Klinsmann erinnert uns daran, warum wir Fußball spielen und dass wir einen der schönsten Berufe der Welt haben. Wir verdienen unser Geld mit unserem Hobby", meint Wolf. "Manchmal vergisst man, wie geil es ist, vor 60 000 Zuschauern zu spielen. Er erinnert uns daran und gibt uns die nötige Lockerheit."
Teuchert trifft gegen Wehen
Im Aufwind befindet sich auch der zweite Coburger Fußballprofi, Cedric Teuchert. Nach einer langen verletzungsbedingten Zwangspause (Jochbeinbruch) steht der 23-Jährige endlich wieder für den Zweitligisten Hannover 96 auf dem Rasen. "Meine Situation vor der Winterpause mit der blöden Verletzung war nicht leicht. Ich habe versucht dranzubleiben. Der Trainer hat viel mit mir gesprochen und mir das Selbstvertrauen mit Worten zurückgegeben", sagte Teuchert bei "Hannover 96 TV".
In den ersten beiden Partien des Jahres (0:1-Niederlage in Regensburg, 2:2 gegen Wehen Wiesbaden) wurde der Coburger jeweils eingewechselt. Gegen Wiesbaden gelang Teuchert, der nach einer Stunde ins Spiel gekommen war, in der 87. Minute das vermeintliche 2:1-Siegtor. Der Stürmer sprang über die Werbebande und feierte den Treffer gemeinsam mit seinen Teamkollegen euphorisch vor der Nordkurve in der Hannoveraner Arena. "Nach dem Führungstreffer ist das Stadion fast explodiert, weil jeder erleichtert war, dass wir auch so ein Spiel drehen können", sagte Teuchert nach Spielschluss.
Doch es passt ins Bild der bisherigen Saison der Niedersachsen (aktuell Platz 14), dass Teucherts dritter Saisontreffer doch nicht den dringend benötigten sechsten Saisonsieg brachte. Die Hessen glichen in der letzten Spielminute zum 2:2 aus. "Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir so ein Spiel dann nicht über die Bühne bringen", so Teuchert.