HSC will im Topspiel Begeisterung entfachen

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Gemeinsam mit seinen Fans möchte der HSC am Samstag seine weiße Weste auch gegen TuSEM Essen behalten. Foto: Uwe Gick
Gemeinsam mit seinen Fans möchte der HSC am Samstag seine weiße Weste auch gegen TuSEM Essen behalten.  Foto: Uwe Gick

HSC-Trainer Jan Gorr setzt am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TuSEM Essen auch auf den Zusatzfaktor "Fans".

Wenn sich der HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen am Samstagabend (Anwurf um 19.30 Uhr) gegenüberstehen, sehen die Coburger Zuschauer die zwei aktuell besten Mannschaften der 2. Handball-Bundesliga. Vor fast genau einem Jahr trafen sich der HSC und TuSEM an gleicher Stelle, damals war Essen noch weit entfernt davon, eine Spitzenmannschaft zu sein. Dennoch trotzten sie dem HSC ein 25:25-Unentschieden ab. "Essen hat diszipliniert gespielt, wir haben es nicht gut gelöst dagegen zu spielen, waren nicht quirlig, beweglich, clever genug. An allen Ecken und Enden haben ein paar Prozent gefehlt. Sobald das passiert, gewinnst du das Spiel eben nicht mehr", beurteilte der damalige Spielführer des HSC, Till Riehn, das letzte Aufeinandertreffen in der Arena.

Starkes Duo auf linker Seite

Punkte wollen die Vestestädter trotz des starken Laufs der Essener diesmal nicht abgeben. "Wir wissen, dass Essen sich hinsichtlich des Kollektives noch einmal gesteigert hat, und sowohl mit Geschwindigkeits-Handball als auch im Eins-gegen-eins seine Gegner vor Probleme stellt", beurteilt HSC-Coach Jan Gorr die Vorzüge des Gegners. Hinzu komme der in diesem Jahr breitere Kader und die gewonnenen Erfahrungswerte. Mit Noah Beyer und Tom Skroblien verfügt TuSEM über ein schlagkräftiges Duo auf der linken Seite. Der 25-jährige Skoblien war vor zwei Wochen in Dormagen 13 Mal erfolgreich, als zentrale Figur im Rückraum stand ihm Luca Witzke (zwölf Treffer) in wenig nach. Der dreimalige deutsche Meister hat sich zudem mit Lucas Firnhaber verstärkt. "Sie haben noch deutlicher als letztes Jahr eine klare Spielstruktur und kommen durch ihre Erfolge mit großem Selbstvertrauen. Das wird ein anspruchsvolles Gesamtpaket für uns", mutmaßt Gorr.

Ob sein Kader für diese schwere Aufgabe wieder mit den zuletzt verletzten Spielern aufgefüllt wird, lässt er offen: "Sowohl Sebastian Weber als auch Konstantin Poltrum befinden sich in der handballerischen Wiedereingliederung. Wie es läuft, muss ich mir bis zum Abschlusstraining angucken und dann werden wir entscheiden." Aufgrund der gezeigten Leistungen in den vergangenen Wochen muss dem HSC auch ohne ihren Kapitän und zweiten Torhüter nicht bange zu sein. Insbesondere Torwart Jan Kulhanek befindet sich in absoluter Topverfassung. Nur folgerichtig war zuletzt seine Nominierung für das "Zweitliga-Team der Woche".

Eine gewisse neue Spannung nimmt Gorr im Vorfeld des Spitzenspiels in Coburg wahr. "Unser bisheriges Abschneiden hat jetzt doch wieder viele neugierig gemacht. Alle sind positiv angetan vom bisher Erreichten." Er weiß gerade in solch einem Spiel um den Faktor "Fans": "Das hat Zusatzgewicht, und mit den Zuschauern zusammen wollen wir auch diese Aufgabe lösen." Doch natürlich möchte auch sein Gegenüber, Jaron Siewert, das Duell der stärksten Angriffsreihen der Liga erfolgreich für sich entscheiden. Der Essener Coach ist im Handball mit gerade einmal 24 Jahren so etwas wie Julian Nagelsmann bei den Fußballern, als jüngster Coach aller Zeiten in der Bundesliga. "Wild, jung und hungrig", so hat HSC-Trainer Gorr bereits vor vier Wochen das Erfolgsrezept von TuSEM kurz, aber auch treffend umschrieben. Deswegen kann mit Spannung erwartet werden, wer am Samstagabend wem den Appetit verdirbt. "Ich glaube, dass die Begegnung halten wird, was die Tabellenkonstellation verspricht. Es wird ein schnelles, attraktives Handballspiel. Wer sich das entgehen lässt, ist selbst schuld. Jeder sollte seine Füße in die Hand nehmen und in die Halle kommen", macht Gästetrainer Siewert Werbung für dieses Aufeinandertreffen. Es ist jedenfalls alles angerichtet.

Samstag, 19.30 Uhr: HSC Coburg - TuSEM Essen

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum (?), Fabian Apfel; Marcel Timm, Pontus Zetterman, Anton Prakapenia, Max Jaeger, Christoph Neuhold, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Florian Billek, Jakob Knauer, Tobias Varvne, Sebastian Weber (?) Es fehlen: Petr Linhart, Philipp Barsties Trainer: Jan Gorr

TuSEM Essen: Sebastian Bliß, Moritz Mangold; Noah Beyer, Jonas Ellwanger, Luca Witzke, David Cyrill Akakpo, Dennis Szczesny, Carsten Ridder, Justin Müller, Lucas Firnhaber, Malte Seidel, Felix Klingler, Tom Skroblien, Niklas Ingenpass, Tim Zechel Trainer: Jaron Siewert

SR: Christoph Maier / Michael Kilp