Der HSC Coburg gastiert am zweiten Weihnachtsfeiertag beim TV Emsdetten. Die Münsterländer bleiben bislang hinter den Erwartungen zurück, doch HSC-Trainer Jan Gorr warnt vor der Aufgabe beim Tabellenvorletzten.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - einmal mehr gilt dies für die Teams in der 2. Handball-Bundesliga. Denn fast schon traditionsgemäß findet kurz nach Weihnachten vor der Europameisterschaftspause der erste Rückrundenspieltag statt. Dieser führt den HSC 2000 Coburg am zweiten Weihnachtsfeiertag zum TV Emsdetten (Anwurf um 17 Uhr).
Nicht nur für die Handballer des HSC hat das etwas von "The same procedure as last year - the same procedure as every year”. Die Coburger gehören zu den Mannschaften, die zwei Auswärtsspiele erwischt haben. "Wir bewegen uns um Weihnachten herum viel auf der Straße", sagt HSC-Trainer Jan Gorr. Seine Spieler bekommen trotzdem einen Moment zum Innehalten. "Wir haben am Montagvormittag noch einmal trainiert, danach ist frei bis zum 25., wenn wir uns zum nächsten Training und Video-Studium treffen", umreißt der Coburger Coach kurz diese Tage.
Um sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten, hätte er die Möglichkeit gehabt, den TV Emsdetten live am Sonntagabend in Würzburg bei der Partie gegen Rimpar zu beobachten. Doch die Fahrt hat sich Gorr auch aus terminlichen Gründen geschenkt, die Vorbereitung erfolgt aktuell dann per Videostudium.
Doch er warnt schon jetzt davor, Emsdetten (17. Platz/11:23 Punkte) am Tabellenplatz festzumachen. "Das wird wahnsinnig anspruchsvoll, das war es jedes Mal, auch wenn unsere Bilanz da andere Bände spricht."
Der letzte Gegner des Jahres agiert mit variablen Spielhandlungen. Darauf muss Gorr sein Team einstellen. Drei Akteure und ihre Qualitäten hebt er besonders heraus: "Die Übersicht und die Schlagwürfe von Sören Kress, das gute Eins-gegen-Eins-Spiel von Marcel Schliedermann im Rückraum und der durch die Magdeburger Handballschule gegangene Johannes Wasielewski."
Nicht immer hat bei Emsdetten im Saisonverlauf alles gepasst, oft haben nur wenige Minuten Tiefschlaf zur Niederlage geführt. Deshalb steht das Team von Trainer Daniel Kubes nach der Hinrunde mit dem Rücken zur Wand. Den Verlust des Rückraumlinken Janko Bozovic (nach Gummersbach), Siebter der Torjägerliste im vergangenen Jahr, und Merten Krings (nach Hamm) habe die Emsdettener noch nicht ganz weggesteckt.
Aber auch der HSC hat bereits zu spüren bekommen, dass Emsdetten sich auch durch große Rückstände nicht aus dem Tritt bringen lässt. Erst vor zehn Tagen wandelte der TVE einen 11:16-Rückstand zur Halbzeitpause gegen Aue in einen 28:25-Erfolg um. Kubes, einst Abwehrchef beim THW Kiel, hoffte schon die letzten beiden Male darauf, "Coburg beim nächsten Mal endlich zu besiegen". Es wäre für ihn ein versöhnlicher Jahresausklang, ehe er das tschechische Nationalteam auf die EM vorbereitet. Denn schon vergangene Saison musste sein Team bis zum vorletzten Spieltag um den Ligaverbleib zittern: "Wir haben zu inkonstant gespielt, einige brutale Niederlagen kassiert", konstatierte er damals.