Zetterman trifft ins leere VfL-Tor
Während Gummersbach zu drei Kontertoren kam, mussten die Coburger mehr für ihre Treffer arbeiten. Beide Teams legten ein hohes Tempo vor, beim VfL waren zunächst Alexander Herrmann und Bozovic die Strippenzieher. Doch der HSC bekam dieses Duo immer besser in den Griff, kam ins Rollen und glich wieder aus (7:7). Ab und an fehlte bei Coburg gegen die gut organisierte VfL-Deckung die Übersicht. Aber die Wurfquote stimmte - nach 20 Minuten lag diese bei 90 Prozent. Das war ungemein wichtig, um das Spiel ausgeglichen zu halten. Denn die einfachen Tore fielen weiter auf der anderen Seite. Aus dem Spiel heraus tat sich auch der VfL schwer.
Richtig aus dem Häuschen waren die Coburger Fans nach 22 Minuten, als Kulhanek gegen den frei zum Wurf kommenden Alexander Becker am Kreis parierte, Zetterman den Abpraller aufnahm und eine Sekunde vor Ablauf einer Strafzeit ins leere Gummersbacher Gehäuse traf. Das hatte die erste HSC-Führung seit der Anfangsphase zur Folge (11:10). Greve nahm die Auszeit. Wenig später hallten die ersten "Wolle"-Sprechchöre durch die Halle, als der Coburger Torhüter abermals eine Großchance des VfL zunichtemachte. Nachdem dessen nächste Glanztaten folgte, rief Greve sein Team abermals zusammen.
Die Coburger, die mit viel Übersicht agierten, hatten sich drei Minuten vor der Halbzeitpause auf vier Tore (15:11) abgesetzt. Um jeden Ball wurde verbissen gekämpft. Als Schröder ein Fehlpass unterlief, waren Varvne und Marcel Timm beim Konter ganz schnell zu Stelle, stoppten diesen nicht nur, sondern eroberten sogar den Ball zurück. So ging der HSC sogar mit fünf Toren Vorsprung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel knüpfte erst einmal Kulhanek dort an, wo er vor der Pause aufgehört hatte. Der VfL probierte es mit dem wendigen Yonatan Dayan auf der Mittelposition - zunächst ohne Wirkung, der HSC baute seinen Vorsprung auf acht Tore aus (21:13). Dayan spielte in der Abwehrmitte auch einen offensiven Part.
Gummersbach kommt heran
Ausgehend von der ersten HSC-Zeitstrafe gelang es Gummersbach, zu verkürzen. Coburg hatte einen kleinen Hänger und musste sich erst mit der offensiven Deckung des Gegners "anfreunden". Die Gummersbacher eroberte durch die daraus resultierenden Ungenauigkeiten im Coburger Passspiel einen Ball nach dem anderen.
Die HSC-Fans waren nach 40 Minuten, als Gummersbach drauf und dran war, den Abstand weiter zu verkürzen, zwischen Hoffen und Bangen, nachdem sie wenige Minuten zuvor noch richtig euphorisch waren. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff hatte der VfL den Abstand halbiert, versuchte meist mit schnellen Abschlüssen zum Erfolg zu kommen (26:22). Nun packten aber die Coburger wieder einige durchdachte Spielzüge aus, umgingen die offensive Abwehr meist über Billek auf der Rechtsaußenposition und verschafften sich so wieder Luft (29:23, 52.).
Ein letztes Mal zückte Greve in der Auszeit die Taktiktafel für die "Crunchtime". Diese begann Coburg mit zu riskanten Anspielen an den Kreis - aber hinten gab es ja noch Kulhanek im Tor. Der 38-Jährige war zur Stelle, ehe es noch einmal richtig brenzlig werden konnte. Coburg schaukelte den Sieg schließlich recht locker nach Hause.
HSC 2000 Coburg - VfL Gummersbach 31:26 (17:12)
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (25 Gegentore, 15 Paraden), Konstantin Poltrum (1, 1) - Maximilian Jaeger (5), Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß (1), Sebastian Weber (1), Florian Billek (11/4), Marcel Timm, Pontus Zetterman (4), Girts Lilienfelds (1), Tobias Varvne (6), Stepan Zeman, Andreas Schröder, Christoph Neuhold (2) Trainer: Jan Gorr
VfL Gummersbach: Filip Ivic (17 Gegentore, 2 Paraden), Matthias Puhle (14, 1) - Tobias Schröter (2/1), Yonatan Dayan (3), Florian Baumgärtner (5), Lukas Blohme (1), Tin Kontrec (1), Marvin Sommer (6/1), Alexander Herrmann (4), Fynn Herzig, Malte Meinhardt, Luis Villgrattner (1), Jonas Stüber, Alexander Becker (1), Janko Bozovic (2) Trainer: Torge Greve
SR: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Spielfilm: 2:2 (2.), 2:4 (5.), 3:5 (7.), 4:7 (10.), 7:7 (12.), 7:8 (14.), 8:9 (19.), 9:9 (20.), 11:10 (22.), 13:10 (25.), 15:11 (27.), 16:11 (29.), 17:12 - 19:12 (33.), 19:13 (34.), 21:13 (35.), 22:16 (39.), 23:18 (42.), 25:19 (45.), 26:22 (48.), 27:23 (50.), 29:23 (52.), 30:24 (55.), 31:26
Zuschauer: 2052
Siebenmeter: 4/4 - 2/3 (Schröter scheitert an Poltrum)
Strafminuten: 4 (Timm, Zeman) - 6 (Hermann, Kontrec, Blohme)
Beste Spieler: Billek, Kulhanek - Sommer, Baumgärtner
Stimmen zum Spiel
Jan Gorr (HSC-Trainer): "Wir haben es im Laufe der Partie geschafft, clever zu verteidigen, hatten einen Top-Start nach der Pause. Im Positionsangriff haben wir gute Lösungen gefunden. Knifflig wurde es noch einmal, als der VfL auf vier Tore herankam." Torge Greve (VfL-Trainer): "Coburg war konsequent im Abschluss, wir haben das nur am Anfang geschafft. Dann waren wir zu undiszipliniert und Kulhanek ist zum Faktor für Coburg geworden, während meine Torhüter nur drei Bälle pariert haben."