HSC Coburg hält Konzentration gegen Hüttenberg über 60 Minuten

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Linskaußen Max Jaeger (mit Ball) gehörte mit vier Treffern wieder zu den Coburger Aktivposten, Markus Stegefelt (Nr. 19, blaues Trikot) war mit sieben Toren der beste Akteur auf Gästeseite. Fotos: Hagen Lehmann
Linskaußen Max Jaeger (mit Ball) gehörte mit vier Treffern wieder zu den Coburger Aktivposten, Markus Stegefelt (Nr. 19, blaues Trikot) war mit sieben Toren der beste Akteur auf Gästeseite.  Fotos: Hagen Lehmann
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der HSC 2000 Coburg landet vor 2340 Zuschauern einen ungefährdeten 29:24-Erfolg gegen den TV Hüttenberg.

Schwankende Leistungen hatte der HSC 2000 Coburg in den letzten Wochen hinreichend abgeliefert, mit der Ausnahme der Partie in Nordhorn aber den Kopf immer aus der Schlinge gezogen. Genau wie im Hinspiel beim TV Hüttenberg, als Konstantin Poltrum mit einem parierten Strafwurf den Sieg in letzter Sekunde sicherte.

Im Rückspiel war dagegen kein Kraftakt vonnöten, denn mit einer endlich mal wieder grundsoliden Vorstellung über 60 Minuten, mit Abstrichen vieler leichtfertig vergebener Chancen, ließen die Coburger dem Erstliga-Absteiger beim 29:24-Heimerfolg keine Chance. HSC 2000 Coburg - TV Hüttenberg 29:24 (15:12)

Die Gäste mussten auf Ragnar Johannsson im Rückraum verzichten, beim HSC fehlte Marcel Timm nach seinem Bänderriss beim U21-Lehrgang, dafür war Anton Prakapenia wieder dabei. Gorr musste seinen Mittelblock also einmal mehr neu justieren und reaktivierte Dominic "Bobo" Kelm, der so zu seinem 304. Einsatz für den HSC kam.

Die Coburger waren schnel lgut in der Partie, nutzten ihre Chancen und überstanden eine frühe erste Zeitstrafe gegen Prakapenia unbeschadet. In der Abwehr hatten die Gastgeber die meisten Probleme mit Rückraumakteur Björn Zintl, der immer wieder Mario Fernandes am Kreis in Szene setzte. Beim HSC war es vor allem das Spiel über Max Jaeger auf der linken Außenposition, das gut funktionierte. Überhaupt bewiesen die Coburger große Übersicht, warteten auf die optimale Chance.

Nach 12 Minuten nahm Gästecoach Emir Kurtagic bei vier Toren Rückstand die Auszeit, behielt aber seine 3:2:1-Abwehrformation bei. Auf diese zeigte sich Coburg gut eingestellt, hatte bis dato auch eine hohe Wurfquote von 85 Prozent. Mit 80 Prozent waren die Gäste auch nicht viel schlechter, was für die hohe Effizienz beider Team sprach.

Als sich dann Tobias Varvne und Felix Sproß einfache Ballverluste leisteten, Sebastian Weber frei am Kreis scheiterte und Florian Billek einen Wurf frei von außen an die Latte setzte, hatte Hüttenberg mehrfach die Chance den Anschluss zu erzielen. Doch die HSC-Abwehr kompensierte die augenblickliche Angriffsschwäche und setzte sich wieder auf vier Tore ab. Gorr umschrieb diese Phase später so: "Beide Teams haben sich da mit einer Ineffektivität gegenseitig überboten."

Patrick Weber, am Samstag mit "wehendem" Haar anstatt einem Zopf, traf zielsicher und knallhart wie einst Pierre "Winnetou" Brice mit seiner Silberbüchse zum 15:11 eine Minute vor der Pause. "Er macht richtig gute Fortschritte, gibt Impulse", lobte Gorr.

Zwei Behandlungspausen

Mit viel Glück, aber endlich auch einmal mit gesicherten Abprallern, was in den letzten Partien selten der Fall war, erhöhten die HSCler ihren Vorsprung kurz nach der Halbzeit auf fünf Tore (17:12). Trotzdem agierte Hüttenberg ruhig weiter, war aber schnell vor dem HSC-Tor, wenn sich die Gelegenheit bot. Lukas Wucherpfennig vergab anschließend frei von außen in HSC-Überzahl gleich zweimal, sonst hätte sich sein Team weiter absetzen können. So mussten die Coburger erst einmal eine Strafzeit überstehen, während eine harte Attacke von Tobias Hahn gegen Anton Prakapenia ungeahndet blieb. Da der Weißrusse sogar auf dem Spielfeld behandelt werden musste, bedeutete das gleichzeitig eine Schutzsperre von drei Angriffen für den HSC-Halblinken, was der HSC aber gut wegsteckte.

Nur wenig später blieb TV-Kreisläufer Fernandes nach einem Kampf um den Ball im HSC-Wurfkreis liegen und musste mehrere Minuten behandelt werden, ehe er in die Kabine geführt werden konnte. Seinen Part am Kreis nahm Zörb ein, doch den Gästen lief bei einem Sechs-Tore-Rückstand 13 Minuten vor dem Abpfiff nun doch schon die Zeit davon.

Die Coburger Abwehr stand weiter besser als in den vergangenen Partien, doch Sproß war der nächste, der, fast schon fahrlässig, eine weitere gute Möglichkeit vergab. Zehn Minuten vor dem Ende stellte dich damit die Frage, ob Hüttenberg das noch bestrafen würde. Im Hinspiel hatten sie einen Sechs-Tore-Rückstand in den Schlussminuten fast noch egalisiert. Aber mit zwei Treffern innerhalb von 20 Sekunden beantwortete Lukas Wucherpfennig diese Frage vorzeitig (25:18). Danach wurde die Partie noch t hektisch, da die Gäste in der Abwehr alles probierten. Erst nahmen sie den zentralen Rückraumspieler des HSC in Manndeckung, dann spielten sie eine komplett offene Manndeckung. Doch gegen den kompakten Auftritt der Coburger war letztlich kein Kraut gewachsen, auch weil Jan Kulhanek (37) das Duell der Torhüter-Oldies gegen Nikolai Weber (38) knapp für sich entschied.

Stimmen zum Spiel

Jan Gorr (HSC-Trainer): "Die Partie hatte die erwartete Intensität. Wichtig war, dass wir Details und Kleinigkeiten für uns entscheiden konnten. Das war besonders in der Abwehr wichtig, wo wir die Angriffsbemühungen im Keim ersticken und uns absetzen konnten. Das war das Fundament für unser gutes Spiel." Emir Kurtagic (TVH-Trainer): "Am Coburger Erfolg gibt es nichts zu rütteln. Wir haben kein gutes Spiel gezeigt, waren nervös und unruhig, als ob wir unter Druck stehen würden. So konnten wir Coburg nicht wirklich herausfordern. Das muss bei uns in den nächsten Spielen wieder anders laufen."

HSC 2000 Coburg - TV Hüttenberg 29:24 (15:12)

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (24 Gegentore, 16 Paraden), Konstantin Poltrum (0 Gegentore, 0 Paraden); Markus Hagelin, Maximilian Jaeger (4), Lukas Wucherpfennig (6/1), Felix Sproß (2), Dominic Kelm, Sebastian Weber (2), Anton Prakapenia (4), Florian Billek (2/1), Jakob Knauer (2), Pontus Zetterman (2), Tobias Varvne (3), Patrick Weber (2) Trainer: Jan Gorr

TV Hüttenberg: Nils Lorenz (1 Gegentor, 0 Paraden), Nikolai Weber (28 Gegentore, 15 Paraden); Tomas Sklenak (3), Simon Belter, Moritz Lambrecht (1), Daniel Wernig (3), Christian Rompf (1), Moritz Zörb (2), Mario Fernandes (4), Markus Stegefelt (7), Dieudonne Mubenzem, Tobias Hahn (2), Björn Zintl (1), Johannes Klein Trainer: Emir Kurtagic

SR: Hanspeter Brodbeck / Simon Reich

Spielfilm: 2:0 (3.), 3:2 (5.), 5:2 (7.), 5:4 (9.), 7:4 (10.), 9:5 (12.), 10:7 (15.), 12:9 (24.), 13:9 (25.), 13:11 (27.), 15:11 (29.), 15:12 - 16:12 (33.), 17:12 (34.), 18:14 (38.), 19:14 (41.), 20:15 (44.), 21:15 (45.), 22:16 (48.), 22:17 (50.), 25:18 (52.), 26:20 (55.), 26:22 (56.), 27:24 (59.), 29:24

Zuschauer: 2340

Siebenmeter: 2/4 (Billek und Wucherpfennig scheitern an N. Weber) - 0/0

Strafminuten: 8 (Prakapenia, S. Weber, Knauer, Jaeger) - 8 (Stegefelt, Rompf, Lamprecht, Zörb)

Beste Spieler: Jaeger, Prakapenia, Kulhanek - Stegefelt, Fernandes.