Aber der HSC konterte, ging erstmals mit zwei Toren in Führung. Lukas Wucherpfennig setzte den Ball frei von außen zwar zunächst an den Pfosten, traf dann aber im zweiten Versuch. Trotz der Nachlässigkeiten zuvor setzte sich Coburg etwas überraschend mit drei Toren ab (9:12). Das lag auch daran, dass Gummersbach bis zum Seitenwechsel viel Pech mit vier Aluminiumtreffern hatte. Schon zur Pause war ersichtlich, dass wohl das Team als Sieger die Schwalbe-Arena verlassen würde, dass weniger Fehler macht.
Erneut war es Jaeger, der nach dem Seitenwechsel als erster Coburger einnetzte und so dafür sorgte, dass sein Team die Führung behielt. Sehenswert war wenig später eine Aktion von Zeman am Kreis, der stark bedrängt am Kreis den Ball mit einer Hand fing und ins Tor traf. Nur eine Minute später ließ er den nächsten Treffer zur erneuten Drei-Tore-Führung folgen. Auch in der Abwehr erwies er sich als Bollwerk, dahinter wurde auch Torwart Jan Kulhanek immer mehr zum Faktor. Nach einer Auszeit von Heimtrainer Torge Greve erhöhten die Gäste den Vorsprung zunächst auf vier Tore, leisteten sich dann aber wieder leichte Fehler zur "Unzeit". Die Gummersbacher verkürzten den Rückstand Mitte der zweiten Halbzeit wieder auf zwei Treffer (18:20).
Zeitstrafen tun Coburg weh
Mit einer doppelten Zeitstrafe ging Coburg in die "Crunchtime". Nach zwei Minuten gegen Jaeger kassierte kurz danach Zeman eine unnötige Strafe, weil er den Anwurfkreis nach einem eigenen Treffer durchquerte. Diese Zeitstrafe war noch lange nicht abgelaufen, als Schröder einen Wechselfehler fabrizierte. Die Folgen waren über fünf Minuten Unterzahlspiel der Coburger, über weite Strecken sogar Vier-gegen-Sechs. Das verursachte einen Bruch im bis dahin abgeklärten Spiel des HSC. "Nach einem tadellosen Auftritt, was Deckung, Torwart und das überlegte Spiel im Positionsangriff anbelangt, hat uns eine Zeitstrafenflut erwischt. Die haben wir uns größtenteils selbst zuzuschreiben. Da haben wir uns nicht klug verhalten", ärgerte sich Gorr. Diese Nachlässigkeiten nutzen die Gastgeber, die nun frenetisch angefeuert wurden, um Treffer für Treffer heranzukommen. Kulhanek mit einer Parade und ein verwandelter Strafwurf von Wucherpfennig brachten zunächst etwas Befreiung (22:24).
Hatte Gummersbach vor der Pause mit Alutreffern Pech, hatten sie nun Glück, da die Abpraller bei ihnen landeten. Diese nutzten sie, machten den Rückstand wett und bestraften die Coburger fast noch gänzlich. Das Remis muss als klarer Punktverlust für den HSC gewertet werden, auch wenn es erst der zweite Punktverlust des VfL in eigener Halle war.
HSC-Geschäftsführer Michael Häfner resümierte: "Bis zur 54. Minute haben wir eine überragende Leistung gezeigt, uns dann durch die Zeitstrafen aus dem Konzept bringen lassen. Am Ende können wir froh sein, dass es noch Unentschieden ausgegangen ist. Wir können aber erhobenen Hauptes nach Hause fahren."
Die Statistik
HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum - Jaeger (4), Wucherpfennig (4/2), Spross, Kelm, Weber, Billek (1), Knauer, Zetterman (2), Varvne (5), Zeman (4), Schröder, Neuhold (4)
VfL Gummersbach: Ivic, Puhle - Schröter (1), Fanger, Dayan (1), Blohme (6/2), Kontrec, Sommer, Weck (2), Herzig (1), Meinhardt (2), Villgrattner (1), Stüber, Becker (6), Bozovic (4), Busch.
Schiedsrichter: Immel / Klein Spielfilm: 1:0 (2.), 2:3 (6.), 3:4 (7.), 4:4 (8.), 4:5 (9.), 6:5 (12.), 6:6 (14.), 7:8 (19.), 8:8 (23.), 8:10 (24.), 9:12 (29.), 10:12 - 11:12 (33.), 12:14 (35.), 13:14 (36.), 13:16 (38.), 14:17 (40.), 15:18 (42.), 15:19 (45.), 18:20 (49.), 18:22 (50.), 19:23 (52.), 22:23 (55.), 22:24 (58.), 24:24.
Zuschauer: 3378
Siebenmeter: 2/3 (Sommer an die Latte) - 2/4 (Billek scheitert 2x an Ivic)