Die Coburger hatten lange den Vorteil, einen Treffer vorlegen zu können, beim 27:26 sogar mit einer Pirouette von Zetterman vor dem Torerfolg. Doch als die Schiedsrichter ein Foul gegen Timm, der weggeschoben worden war, nicht ahndeten und dem Kreisläufer eine Zeitstrafe verpassten, weil er den Ball nicht freigab, kippte dieser Vorteil. Nun lief Coburg immer einem knappen Rückstand hinterher. Zudem fehlte fast im gesamten zweiten Durchgang die spielerische Leichtigkeit, mit der der HSC bisher überzeugt hatte.
Die Coburger mussten für ihre Torerfolge meist viel mehr arbeiten als der Gegner, der zudem die Lücken in der HSC-Abwehr gerade in der letzten Viertelstunde schonungslos aufdeckte. Da hätte Hagelin in der Form der vergangenen Wochen gutgetan. Trotzdem hatte der HSC in der Schlussphase die Chance, beide Punkte zu behalten oder zumindest einen Zähler zu sichern, doch der Ballverlust zehn Sekunden vor Spielende riss die Coburger aus all den Träumen. Carsten Ridder sicherte den Gästen per Tempogegenstoß zwei Sekunden vor Ende den glücklichen Auswärtssieg.
Jan Gorr (HSC-Trainer): "Beide Mannschaften haben viel investiert, es war eine Partie mit viel Energie und Tempo. Nach der Pause hat bei uns die Abstimmung in der Abwehr nicht gepasst, im Angriff wurde viel gearbeitet, zu wenig gespielt."
Jaron Siewert (TuSEM-Trainer): "Niederlage, Unentschieden, Sieg - alles war heute möglich. Die Gegner haben immer wieder taktisch auf den anderen reagiert, niemandem wurde etwas geschenkt, es war ein echtes Spitzenspiel vor überragender Kulisse mit einer tollen Stimmung. Wir können glücklich sein, den Ball kurz vor Spielschluss bekommen zu haben."
Michael Häfner (HSC-Geschäftsführer): "Es war ein Spiel auf Augenhöhe, mit einem Unentschieden wären beide Teams gerecht bedient gewesen. Im Sport ist es aber eben so, dass Kleinigkeiten entscheiden. Diesmal waren die letzten Sekunden wahnsinnig bitter für uns. Essen hat eine unglaubliche Präzision sowie viel Qualität im Positionsspiel und Gegenstoß und hat seine Überzahlspiele ausgenutzt. "
Florian Billek (HSC-Rechtsaußen Florian Billek): "Eigentlich ist es Unentschieden-Spiel, es geht hin und her. Gerade in der Deckung haben wir nicht unser bestes Heimspiel gemacht, aber die Partie an sich hat das gehalten, was sie versprochen hatte. Wir machen den Fehler, Essen bestraft ihn.
Marcel Timm (HSC-Kreisläufer): "Wir haben den Ball, die Chance das Spiel zu gewinnen und dann passiert uns der blöde Pass. Wir haben aber ein gutes Spiel abgeliefert, alle waren total heiß, doch jetzt stehen wir ohne Punkte da."
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (30 Gegentore, 8 Paraden), Fabian Apfel (n.e.); Markus Hagelin, Maximilian Jaeger (1), Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß (1), Dominic Kelm (1), Lukas Dude, Anton Prakapenia (1), Florian Billek (10/4), Marcel Timm (3), Jakob Knauer (1), Pontus Zetterman (3), Tobias Varvne (4), Christoph Neuhold (4) Trainer: Jan Gorr
TuSEM Essen: Sebastian Bliß (19 Gegentore, 5 Paraden), Moritz Mangold (10 Gegentore, 2 Paraden); Noah Beyer (2), Jonas Ellwanger (4), Luca Witzke (2), David Cyrill Akakpo, Dennis Szczesny (4), Carsten Ridder (1), Justin Müller (2), Lucas Firnhaber (4), Malte Seidel, Felix Klingler (4), Tom Skroblien (3), Niklas Ingenpass, Tim Zechel (4) Trainer: Jaron Siewert
SR: Christoph Maier / Michael Kilp
Spielfilm: 3:1 (3.), 4:5 (6.), 5:7 (9.), 6:10 (13.), 9:10 (16.), 12:12 (20.), 13:12 (21.), 14:14 (24.), 16:14 (27.), 17:16 - 18:16 (31.), 18:19 (35.), 21:21 (38.), 23:22 (41.), 23:23 (45.), 26:25 (50.), 27:28 (54.), 28:29 (56.), 29:29 (58.), 29:30
Zuschauer: 2702
Siebenmeter: 4/5 (Billek wirft übers Tor) - 1/2 (Skroblien wirft übers Tor)
Strafminuten: 6 (Zetterman 4, Timm 4) - 10 (Zechel 4, Seidel 4, Akakpo)
Beste Spieler: Timm, Billek - Szczesny, Firnhaber