Sonnefelder Wehr übte Verhalten bei Giftalarm

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Stellvertretender Kommandant Norbert Wurst verfolgt, wie der Schutzanzug einer Einsatzkraft per Wasserstrahl gereinigt wird. Foto: Klaus Oelzner
Stellvertretender Kommandant Norbert Wurst verfolgt, wie der Schutzanzug einer Einsatzkraft per Wasserstrahl gereinigt wird. Foto: Klaus Oelzner
Nachwuchs - Seit über fünf Jahren gehören Silja Höhn (rechts) und Valentin Metzner zum Stamm der Sonnefelder Jugendfeuerwehr. "Unsere (aktiven) Väter haben uns zum Mitmachen ermuntert", gestehen sie freiweg. "Unter den etwa zehn Anwärtern fühlen wir uns wohl. Bei Übungen lernen wir für spätere Einsätze unter Männern und Frauen immer etwas dazu." Foto: Klaus Oelzner
Nachwuchs - Seit über fünf Jahren gehören Silja Höhn (rechts) und Valentin Metzner zum Stamm der Sonnefelder Jugendfeuerwehr. "Unsere (aktiven) Väter haben uns zum Mitmachen ermuntert", gestehen sie freiweg. "Unter den etwa zehn Anwärtern fühlen wir uns wohl. Bei Übungen lernen wir für spätere Einsätze unter Männern und Frauen immer etwas dazu." Foto: Klaus Oelzner
 
Fachsimpeln am Rande der Hauptübung (von links): KBI Stefan Zapf, KBR Manfred Lorenz, Bürgermeister Michael Keilich, Kommandant Dirk Bauer Foto: Klaus Oelzner
Fachsimpeln am Rande der Hauptübung (von links): KBI Stefan Zapf, KBR Manfred Lorenz, Bürgermeister Michael Keilich, Kommandant Dirk Bauer Foto: Klaus Oelzner
 
Zuschauer aller Altersstufen haben Schutz unter dem Umkleidehaus gefunden. Foto: Klaus Oelzner
Zuschauer aller Altersstufen haben Schutz unter dem Umkleidehaus gefunden. Foto: Klaus Oelzner
 
Gar nicht so einfach: Die Schutzbekleidung muss sitzen. Foto: Klaus Oelzner
Gar nicht so einfach: Die Schutzbekleidung muss sitzen. Foto: Klaus Oelzner
 
Zuschauerkulisse Foto: Klaus Oelzner
Zuschauerkulisse Foto: Klaus Oelzner
 
Qualm über dem Freibadgelände: Dieses Szenario empfing die Rettungskräfte. Foto: Klaus Oelzner
Qualm über dem Freibadgelände: Dieses Szenario empfing die Rettungskräfte. Foto: Klaus Oelzner
 
Richard Bäuerlein: "Als Hausmeister begrüße ich, dass die Übung erstmals im Bereich unseres Freizeitgeländes Freibad organisiert worden ist. Das erweitert Ortskenntnis und Zusammenspiel der Aktiven. Interessierte Einwohner können am Geschehen hautnah teilhaben. " Foto: Klaus Oelzner
Richard Bäuerlein: "Als Hausmeister begrüße ich, dass die Übung erstmals im Bereich unseres Freizeitgeländes Freibad organisiert worden ist. Das erweitert Ortskenntnis und Zusammenspiel der Aktiven. Interessierte Einwohner können am Geschehen hautnah teilhaben. " Foto: Klaus Oelzner
 
Wer noch nicht laufen will oder kann, wird eben gefahren ... Foto: Klaus Oelzner
Wer noch nicht laufen will oder kann, wird eben gefahren ... Foto: Klaus Oelzner
 
Eine Stichflamme lodert empor. Das passiert, wenn ein Fettbrand mit Wasser gelöscht wird. Foto: Klaus Oelzner
Eine Stichflamme lodert empor. Das passiert, wenn ein Fettbrand mit Wasser gelöscht wird. Foto: Klaus Oelzner
 

Was tut die Feuerwehr, wenn Chlorgas Menschen verletzt? Viele Zuschauer verfolgten den Einsatz der Rettungskräfte in Sonnefeld.

Gefahrgüter werden nicht nur über Schiene, Autobahn und Landstraße transportiert. Sie kommen in zunehmendem Maß in der industriellen Fertigung zum Einsatz. Im Haushalt und unserem täglichen Leben kommen wir mit chemischen Stoffen in Berührung. Die Hauptübung der Feuerwehr widmete sich daher im Rahmen der Feuerschutzwoche dem Thema Gefahrgut.

Zum Abschluss des Kirchweihwochenendes jagten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Sanitätsbereitschaft mit Blaulicht und Martinshorn durch den Ortskern. Die Frage besorgter Einwohner "Wo brennt's denn? " war schnell beantwortet, als die Retter in die Badstraße einbogen. Kommandant Dirk Bauer - alljährlich um ein neues, eindrucksvolles Thema bemüht - sah das (inzwischen für Badegäste geschlossene) Freibad als geeigneten Ort für die Großübung.
Eine dichte Qualmwolke verriet, dass hier gleich etwas passieren wird.

"Chlorgasunfall in der Freibadtechnik" lautete der über Funk verbreitete Einsatzbefehl. Zwei Bademeister sollten sich dem Szenario nach verletzt haben. Sie wurden vermisst. Mit Atemschutzmasken und Sicherheitskleidung ausgerüstete Einsatzkräften der Wehr sollten sie finden und rasch aus der Gefahrenzone bergen. Natürlich mussten sich der Rettungstrupp selbst vor der Gefahr schützen, durch Kontaminierung gesundheitliche Schäden zu erleiden.


Schwierige Bedingungen

"Wie im richtigen Leben", stellte Bürgermeister Michael Keilich (CSU) als Zaungast mit Sohn Max auf den Schultern fest, als die einsatzbereit wartenden First Responder während der Übung zum Ernstfall abrückten. Während einsetzender Regen die Einsatzbedingungen erschwerte, verfolgten unter dem Dach des Umkleidehauses ausharrende Einwohner den Übungsablauf. Kommandant Dirk Bauer erläuterte über ein Megafon jeden der

Übungsschritte, in die auch Aktive der Jugendfeuerwehr eingebunden waren. Den auffällig vielen Kindern hatten es die wie "Menschen von einem anderen Stern" wirkenden Helfer in luftdichten, weißen Schutzanzügen angetan. Diese mussten nach getaner Arbeit im inzwischen aufgestellten Sicherheitsbecken einen kräftigen Wasserstrahl über sich ergehen lassen, um mögliche Gefahren von der Umwelt fern zu halten. So wollen es die Sicherheitsvorschriften.


Seilbahn war sehr interessant

Auf das große Interesse der Zuschauer stieß auch eine zwischen Bäumen am Liegehang der Freibadanlage montierten Seilbahn. Sie wird beispielsweise eingesetzt, wenn Personen aus unwegsamen Gelände oder auch über einen Flusslauf hinweg in einer Hartschale liegend zu retten sind.

Aufsehen erregte weiterhin eine absichtlich herbeigeführte Fettexplosion samt Stichflamme. "Niemals einen Fettbrand mit Wasser löschen wollen", warnte der Kommandant die Zuschauer.

Während der Manöverkritik im Gemeinschaftsraum des Feuerwehrdepots lobte Bürgermeister Michael Keilich im Beisein seiner Vertreter Claus Höcherich (GUB) und Friedrich Übelhack (CSU) das hohe Vertrauen, das die Bevölkerung in den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst setzt, als gerechtfertigt. Dem Kommandanten Dirk Bauer dankte er für immer wieder erfolgreich umgesetzte Übungsideen sowie den Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft rund um die Uhr, - selbst wenn beim Arbeitgeber Urlaub beantragt werden müsse, um die Kirchweihtradition weiterzuführen.