Im Herbst soll der Ausbau der Domäne beginnen. Die Beschlüsse sind gefasst und sobald das Landratsamt die Genehmigung erteilt, soll der Westflügel neu gestaltet werden.
Es gehört schon viel Vorstellungskraft dazu, sich die alten Domänen-Gebäude als lichtdurchflutetes und modernes Veranstaltungszentrum vorzustellen, aber hier sollen in rund eineinhalb Jahren Hochzeiten, Ausstellungen und Feste gefeiert werden.
Noch ist hier der Bauhof mit Wertstoffhof zu Hause. Im Westflügel, dem Teil der ausgebaut werden soll, liegen alte Metallteile, Waschmaschinen, ein großer Haufen Streusalz und andere Dinge für die Arbeit des Bauhofes herum. "Die Domäne ist das Zentrum Sonnefelds. Der Bauhof passt einfach nicht, er ist hier falsch", sagt Bürgermeister Rainer Marr (CSU), der schon seit Jahren versucht, seine Pläne für die Domäne umzusetzen.
Vor dem Salzhaufen stehen Marr, Bauamtsleiter Herwig Lösch und die regionalen CSU-Vertreter.
Eigentlich sollte auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kommen, um sich die Pläne für die Zukunft der Domäne als Zentrum Sonnefelds von Marr erläutern zu lassen. Aber die Geiselnahme in Ingolstadt hat den Besuch des Ministers verhindert, also führte Marr seine Parteikollegen über das Domänen-Gelände.
"Dass der Bauhof im Zentrum eines Ortes, in so einem Gebäude beheimatet ist, ist zwar einzigartig, aber darauf kann ich gerne verzichten", betont das Gemeindeoberhaupt. Für die Umsiedlung des Bauhofes wurde bereits eine neue Halle gebaut. Vorerst soll der nordöstliche Flügel der Domäne weiterhin als Maschinenhalle für den Bauhof dienen.
"Langfristig könnte ich mir dort Geschäfte vorstellen, die den Charakter des Ortszentrums noch verstärken, aber das steht noch in den Sternen", weiß Marr.
Platz für über 300 Menschen Im bereits renovierten alten Pfarrhaus, hinter dem Domänen-Westflügel, hängen drei große Pläne mit Computeranimationen von Innen- und Außenansichten und Grundrissen an der Wand. Geplant sind Eingangsbereich, Foyer, ein Veranstaltungsraum mit 300 möglichen Sitzplätzen, ein Café, das vorerst für kleinere Veranstaltung mit bis zu 50 Leuten genutzt werden soll. Auch eine zweite Etage, Küche, Sanitärräume und eine Kalthalle für Kaninchenzüchter oder Fahrzeugausstellungen sind vorgesehen. Auf den Bildern sieht alles sehr modern und offen aus. Licht, Holz und Steine ergeben ein harmonisches Bild.
Aber der äußere Bestand der Domäne-Gebäude muss erhalten bleiben und bauliche Veränderungen bleiben eher die Ausnahme. "Die Dachflächen bleiben größtenteils erhalten, außer die Lichtelemente. Wir haben alle Anforderungen der Denkmalpflege erfüllt", sagt Bauamtsleiter Lösch.
Auch das Fachwerk muss saniert werden, denn es sind einige Schäden zu erkennen. "Es müssen viele Denkmalschutzaspekte berücksichtigt werden. Es wird quasi ein Haus im Haus gebaut, um das Fachwerk zu erhalten und eine Belüftung der späteren Anlage zu gewährleisten", sagt Marr.
Die Hülle bleibt also gleich, aber das Innere wird neu und könnte Sonnefelds-Zentrum wieder mit neuem Leben erfüllen. Über die genauen Kosten für das ehrgeizige Projekt wollten die Verantwortlichen keine konkreten Angaben machen. "Die Kosten sind noch in der Entwicklung", so Lösch.
Zahlen zwischen drei und vier Millionen Euro stehen aber im Raum. "Alles wird aus Eigenkapital gestemmt", betont Marr. Auch Fördergelder im Millionenbereich spielen eine Rolle bei der Finanzierung.
Dass die neuen Veranstaltungsräumen in Sonnefeld gebraucht und auch genutzt werden, davon ist Rainer Marr überzeugt: "Wir rechnen damit, durch Vermietung die Betriebskosten der Räume zu decken." Die Kritik an dem Projekt sieht er gelassen: "Einige Leute haben sich an den Ist-Zustand gewöhnt. Wenn alles fertig ist werden auch sie bestimmt überzeugt sein."
Startschuss im Oktober Der Startschuss könnte im Oktober fallen und die Arbeiten mit den Abbrucharbeiten beginnen. Trennmauern, kleinere Einbauten und der Boden sollen als erstes entfernt werden. Bei guter Witterung kommt denn das Dach runter. "Mit viel Glück sind wir Ende 2014 oder Anfang 2015 fertig", sagt Lösch. Mit seinem Laserpointer erklärt er den CSU-Vertretern noch einige Details am Grundriss und den anderen Plänen.