Aushängeschild für Bad Rodach
Crowdfunding: das ist, deutsch erklärt, Gruppengeld. Jeder, der wollte, konnte die Renovierung mit einer Spende unterstützen. 19.010 Euro sind so zusammengekommen. Also mehr als erhofft. Durch die Unterstützung von 67 Privatleuten konnte der Zuschuss der Bank gesichert werden und der Eigenanteil auf gute 20.000 Euro gesteigert werden. Ein Verdienst, das sich alle Unterstützer auf die Fahne schreiben können.
Damit die Kosten so gering wie möglich bleiben, ist viel Muskelkraft und Eigenleistung notwendig. Als der Sudkessel langsam herabgelassen wird, passt nicht alles. Mit der Flex muss ein Vereinsmitglied noch Teile des Steinsockels entfernen.
Erst dann kann der Kessel an der für ihn vorgesehene Stelle zum ständigen Stehen kommen und - so die Hoffnung - gegen Ende des Jahres den ersten Sud aufnehmen. Wenn das hinhaut, gibt es im kommenden Jahr, nach der notwendigen Reifezeit, neues frisches Bier.
Roßfeld: Kann das Bier probiert werden?
Zu kaufen gibt es das aber nicht, es darf nur an die Mitglieder ausgegeben werden. Auch eine bewahrte Tradition muss sich der zeitgenössischen Verwaltung beugen. Der Verein ist gemeinnützig und wenn ein man über 200 Hektoliter Bier im Jahr kommt, gilt nicht mehr der verminderte Steuersatz. Dennoch gibt es eine Möglichkeit, vom Roßfelder zu kosten. Wer eine Brauereiführung macht, kommt auch in den Genuss einer Verkostung. Das ist dann so etwas wie Tradition zum Trinken.
"Die Brauerei ist ein Aushängeschild für Bad Rodach", sagt Tesch. Es geht ihm und dem Verein aber weniger darum, ein touristisches Highlight zu schaffen. Eher anders: "Wir haben etwas übrig für die Tradition." Im September 2020 soll das Haus ganz renoviert sein und die Tradition in neuem Glanz und mit alter Handarbeit weiterleben.