Zum Abschluss des Herbstfestes lieferten sich acht Rödentaler Stadtteile ein Kräftemessen der ganz besonderen Art.
Bei der Stadtteilolympiade traten Spittelstein, Rothenhof, Blumenrod, Einberg, Kipfendorf, Waldsachsen, Unterwohlsbach und Mönchröden in fünf Disziplinen gegeneinander an, um zu beweisen, dass ihr Stadtteil der beste Stadtteil Rödentals ist. Für Rothenhof ging es dabei um die Titelverteidigung - was sich allerdings nicht allzu leicht gestaltete. Für Blumenrod ging niemand Geringeres als Bürgermeister Marco Steiner (FW) als Teammitglied an den Start und auch die anderen Teams brannten darauf, Rothenhof den Titel abzujagen.
Beim Wettkampf waren Scharfsinn, Stärke, Geschick und Zusammenhalt der Teams gleichermaßen gefragt. Der Anfang schien recht harmlos: Bei einem Quiz wurde abgefragt, wie viel die Teilnehmer über Politik, Geschichte, Deutschland und ihre Stadt Rödental wissen und wie gut es um ihr Allgemeinwissen bestellt ist. Fragen wie "Wer war Ruth Stocke?", "Was war die niedrigste Temperatur, die je in Deutschland gemessen wurde?" oder "Was ist die teuerste Stadt der Welt?" dürfte so manches Team ins Schwitzen gebracht haben.
Stärke und Strategie
Danach standen Stärke und Strategie im Vordergrund. So viele Bierkästen wie möglich mussten von den vier Teammitgliedern getragen werden. Die Bedingungen: Die Bierkästen mussten einander berühren und es durften keine Hilfsmittel verwendet werden. Wie diese Stapel aus Bierkästen hochgehoben wurden, stand den Teams offen - solange die Kästen den Boden nicht berührten. Und so arbeitete jedes der Teams eine eigene Strategie aus: Die Kipfendorfer legten sich auf den Boden und stapelten die Kästen auf sich. So schafften sie es, mit 26 Bierkästen ordentlich vorzulegen. Einberg versuchte sich an einer langen Reihe von Bierkästen, wobei zwei der Teammitglieder die äußeren Enden der Reihe gegeneinanderpressen und ein Dritter in der Mitte stützte, während der Vierte die Kästen reichte. Mit dieser Technik und unter Zuhilfenahme der letzten Kraftreserven brachten es die Einberger auf immerhin 23 Kästen.
Die Vorjahressieger aus Rothenhof versuchten, den Kraftaufwand so weit wie möglich zu reduzieren: Statt einer langen Aneinanderreihung der Kästen beließen sie es in der Länge bei gerade einmal fünf Kästen. Auf diese kurze Reihe stapelten sie dann weitere Bierkästen, so dass die drei Kämpfer ein großes, rechteckiges Gebilde in die Höhe stemmten. Allerdings hatte die Hochstapelei auch ihre Tücken: Auch wenn man sich auf die Zehenspitzen stellte und sich weit nach oben streckte, ab einer gewissen Höhe kam man nicht mehr an die Bierkästen heran. Dennoch gelang es Rothenhof, mit dieser Technik 30 Bierkästen hochzuheben und so das bis zu dem Zeitpunkt beste Ergebnis vorzulegen.
Gewusst wie...
Von dieser herausragenden Leistung des Vorjahressiegers ließen sich die anderen Mannschaften nicht entmutigen. Spittelstein versuchte es auf eine ähnliche Art und Weise wie Rothenhof, nur feilten sie noch an der ein oder anderen Schwäche des Konzepts: Die Wettkämpfer an den Enden der Reihe knieten sich hin, so dass es theoretisch möglich war, noch weiter nach oben zu bauen. Außerdem erhöhten sie die Länge der Reihe auf sechs Bierkästen. Ein bisschen wackelig sah das Ganze schon aus, jedoch ging die Taktik der Spittelsteiner Mannschaft auf: Sie übertrumpften Rothenhof mit erstaunlichen 38 gestemmten Bierkästen.
Als Nächstes traten die acht Mannschaften im "Gummistiefel-Weitkicken" gegeneinander an. Dabei galt es, einen halb über den Fuß gestreiften Gummistiefel durch gekonntes Ausholen möglichst weit von der Ziellinie wegzuschießen. Hier war es für das Publikum, das eifrig die jeweiligen Stadtteile anfeuerte, besonders wichtig, dass sie ganz genau darauf achteten, wie sich die Wettkampfteilnehmer so schlugen. Die Flugbahn eines Gummistiefels ist nahezu unberechenbar und nicht selten verirrte sich der ein oder andere Gummistiefel in Richtung Publikum. Die Zuschauer konnten alle rechtzeitig ausweichen und nahmen diese kleineren Verfehlungen mit Humor.
Die wohl schwierigste Disziplin der Olympiade war allerdings der gemischte Parcours. Hier erwarteten die Mannschaften die verschiedensten Aufgaben von Wäscheaufhängen bis hin zum Sägen eines Baumstammes. Diesen Test besteht nur die Mannschaft mit Bravour, die gut zusammenhält. Und auch beim abschließenden Partyspielklassiker, dem "Montagsmaler", mussten die Mannschaften beweisen, dass sie bestens aufeinander eingespielt sind.
Am Ende mauserte sich die am Anfang noch im Mittelfeld vertretene Blumenroder Mannschaft um Bürgermeister Marco Steiner zu den Siegern des Tages. Das Team kann sich bis zur nächsten Stadtteilolympiade mit dem Titel "Bester Stadtteil Rödentals" schmücken. Den zweiten Platz teilten sich Kipfendorf und Mönchröden und der Vorjahressieger Rothenhof schaffte es als Dritter immerhin noch aufs Siegertreppchen.
Die Platzierungen:
1. Blumenrod
2. Kipfendorf und Mönchröden
3. Rothenhof
4. Einberg
5. Unterwohlsbach
6. Spittelstein
7. Waldsachsen