Gemeinsam mit dem Männerchor des BLLV Kronach und dem Dekanatschor Kronach sang der "Konzertchor Coburg" das Stabat Mater" von Rossini.
Rossini macht es möglich. Bei Bedarf eignet sich die generalsanierte Coburger Morizkirche auch als Konzertsaal für Fans der italienischen Oper.
Unverblümt opernhaft
Bei seinem Herbst-Konzert jedenfalls präsentierte der "Konzertchor Coburg Sängerkranz" unter seinem ehrgeizigen Leiter Marius Popp eine Huldigung an Gioacchino Rossini. Das 1842 in seiner endgültigen Fassung uraufgeführte "Stabat Mater" Rossinis verbindet unverblümt opernhafte Züge mit Elementen aus der besonderen Sakralmusik-Tradition Italiens und bietet so dem Solistenquartett wie dem Chor dankbare Aufgaben, aber auch einige anspruchsvolle Herausforderungen.
Gründlich einstudierte Chöre
Der "Konzertchor Coburg Sängerkranz", der Dekanatschor Kronach und der Lehrerchor im BLLV Kronach erwiesen sich als sehr gründlich
einstudierter vokaler Klangkörper, der klanglich beachtlich homogen agierte und den fein differenzierten gestalterischen Vorstellungen seines Leiters Marius Popp vom ersten Einsatz an mit Eifer und Konzentration folgte. Trotz der nicht übergroßen Besetzung entwickelte der Gemeinschaftschor bei Bedarf eine bemerkenswerte Klangfülle, überzeugte aber auch durch seine Ausdruckskraft und dynamisch nuanciertes Singen.
Gut harmonierendes Orchester
Reichlich Opernerfahrung brachte das Solisten-Quartett mit. Gina Ianni (Sopran), Nadiya Petrenko (Mezzosopran), Diego Cavazzin (Tenor) und Frano Lufi (Bass) agierten jederzeit stilsicher und klangvoll.
Dass Rossinis Musik ihren melodischen Charme und ihre Ausdruckskraft auch in kleiner instrumentaler Besetzung entfalten kann, bewies das gut harmonierende, 17-köpfige Popp-Consortium, das Rossinis "Stabat Mater" in der kammermusikalischen Fassung von Joachim Linckelmann jederzeit klangschön interpretierte.
Umsichtig hielt Marius Popp am Dirigentenpult seine drei Chöre sowie Solisten und Orchester zusammen. Dabei achtete er auf präzis durchgeformte Details ebenso wie auf durchgehende Spannungsbögen.
Den rein instrumentalen Auftakt des Abends bildete ein Instrumentalwerk des 18-jährigen Rossini: Introduktion, Adagio und Variationen für Klarinette und Orchester.
Als Solist brillierte Massimo Santaniello mit flinker Virtuosität in den Variationen, gefiel aber auch mit weicher, klangfarblich differenzierter Tongebung.
Am Ende dieses Rossini-Konzerts gab es ebenso lautstarken wie ausdauernden Beifall der (wohl auch wegen der gleichzeitig stattfindenden Ballett-Premiere im Landestheater) nicht allzu zahlreichen Zuhörer.