2018 wird nicht das einzige Verlustjahr bleiben: Auch 2019 und in den Folgejahren rechnet der kommunale Klinikkonzern mit roten Zahlen.
Die Prognose beruht auf den ersten vier Monaten des Jahres 2019: 17,1 Millionen Euro Verlust in diesem Jahr für Regiomed, den gemeinsamen Klinikkonzern der Landkreise Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen, Sonneberg sowie der Stadt Coburg. Aber Alexander Schmidtke, seit 3. Juni als Hauptgeschäftsführer im Amt, hofft, dass die Prognose nicht eintrifft. Es werde ja schon gegengesteuert, sagte Schmidtke bei einem Pressegespräch am Freitag. In drei bis fünf Jahren solle der "Turnaround" zu schaffen sein.
Auch für die Krankenhäuser sind die Prognosen derzeit negativ: Fürs Klinikum Coburg ist ein Minus von vier Millionen Euro auf Basis der bisherigen Zahlen zu erwarten, für Lichtenfels 6,8 Millionen Euro, Neustadt 1,3 Millionen Euro, Hildburghausen zwei Millionen Euro. Lediglich fürs Klinikum in Sonneberg lassen die Zahlen der Monate Januar bis April derzeit ein positives Geschäftsjahr erwarten, nämlich zwei Millionen Euro Gewinn. Aber, betonten Schmidtke und der für die bayerischen Einrichtungen zuständige Geschäftsführer Robert Wieland: Schon im nächsten Monat können die Prognosen schon wieder ganz anders aussehen.
Einen Wirtschaftsplan für den Konzern fürs laufende Jahr gibt es noch nicht, der soll am 1. Juli verabschiedet werden. Der geprüfte Jahresabschluss für 2018 liegt auch noch nicht vor. Deshalb wollte Schmidtke auch nicht sagen, wie hoch der Verlust im vergangenen Jahr genau ausfiel. Da war Regiomed erstmals in die Miesen gerutscht. Schmidtke sagte ledligich, dass es bei den bislang bekannten 4,5 Millionen Euro nicht bleibe.
Die Probleme seien zum Teil hausgemacht, sagte Schmidtke. Zu den Dingen, die er ändern will, gehören die sehr komplexen Verhältnisse im Konzern: 17 Gesellschaften, 40 Tarifwerke, nach denen Löhne bezahlt werden, 20 Altervorsorgekassen. Das bedingt einen Verwaltungsapparat, der einfacher gestaltet sein könnte, wie Schmidtke sagte.
Ein anderer Bereich sind die Abläufe in den Krankenhäusern und Pflegeheimen. Digitalisierung könnte vieles vereinfachen, eine bessere Organisation auch. "Ich bin überzeugt, dass die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auch die Qualität und die Zufriedenheit unserer Patienten steigern kann", sagte Schmidtke.
Schaffen will er alles ohne externe Berater, und es muss auch kein fertig ausgearbeitetes Gesamtkonzept vorliegen, um Veränderungen einzuleiten, betonte Schmidtke. "MUT- machen und tun", laute die Devise. Denn auch externe Unternehmensberater wie Roland Berger bescheinigen dem Klinikkonzern ein Potenzial von 30 bis 40 Millionen Euro, die noch eingespart werden könnten.
Das Personal soll reduziert werden, aber ohne betriebliche Kündigungen, wie Schmidtke betonte. In den vergangenen Jahren seien 300 Stellen zusätzlich geschaffen worden. Schmidtke will zunächst vor allem in den nicht-medizinischen Bereichen Strukturveränderungen herbeiführen mit dem Ziel der Kostensenkung. Denn nur da könne Regiomed wirksam sparen, wie er sagte. Denkbar sei für ihn auch ein Regiomed-Haustarifvertrag, angelehnt an den Tarif des öffentlichen Dienstes.
Generell ist es schon ein Witz das ein Krankenhaus als wichtigste Priorität schwarze Zahlen schreiben muss, früher waren Krankenhäuser hauptsächlich dazu da um Menschen gesund zu machen...
Das ist keine Entschuldigung für Misswirtschaft!
In den nicht-medizinischen Bereichen Strukturveränderungen herbeiführen mit dem Ziel der Kostensenkung.
Da sind bestimmt die Gärtner mit im Boot beim Einsparen.
Liebe Leute, ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich vor einiger Zeit die Zustände in den Außenanlagen sah.
Alles überwuchert mit Unkraut. Sträucher, Gehwege, der gesamte Eingangsbereich ein Bild des Elendes. Ihr leiben Leute, die Ihr vor der Übernahme von Regiomed das Krankenhaus kanntet, schaut euch mal das Außengeländ an. (Nicht vergessen den Zugang zum Hubschrauberlandeplatz.)
Sollen auch bei den Putzfrauen Einsparungen geplant werden?
Schauen sie sich doch einmal im Inneren des KH um. Die Aufzüge innen dreckick und speckig. (vom 2.6. bis zum 7.6. war in einem der Aufzüge eine Zigarettenkippe gelegen. Natürlich hätte ich sie wegnehmen können, doch ich wollte mal schauen wie hygienisch das KH ist. (Abgesehen davon war eine Putzfrau fast eine Stunde damit beschäftigt den Eingangsbereich ca 10 m, innen zu wischen. (Hätte sie wahrscheinlich viel schneller geschafft wenn sie sich nicht ständig mit anderen Leuten unterhalten hätte.)
Das nchste Thema ist der aufgelaufene Reparaturstau. Da funktionieren z.B. schon längere Zeit einige Jalousien mehr und die Hitze in den Zimmer wird machmal unerträglich. Es wäre wirklich interessant zu erfahren, wie hoch die Reparaturstaukosten liegen?
Was mir in Bezug auf den geplanten Neubau einfiel ist der Vergleich mit einem früheren Satz: wenn mein Aschenbecher im Auto voll ist, dann kauf ich mir eben ein neues Auto.
Um es af ds HK zu beziehen: wenn der Laden herunter gewirtschaftet ist, dann bau ich mir eben ein Neues.
Also ihr Leute macht mal eine Spaziergang im und um das KH. (aber nicht so, dass ihr ein Mittagessen einnehmen müsst. Denn die Quallität der früher empfehlenswerten Mittag- und Abendessen ist unter Klassenniveau.)
Denn
recht_isses
Diese Nachricht erinnert mich ein wenig an Aussagen über Lotteriespiele: es kann so sein, es kann aber auch ganz anders ausfallen. Was ist das für eine ökonomische Logik ? Wie "7_9_" hier schon zutreffend eingewandt hat: es ist schon mehr als merkwürdig, wenn in 17 Gesellschaften 40 Tarifwerke und 20 Altersversorgungskassen zu beachten sind. Interessant für das Weltbild dieser "Unternehmer" bei Regiomed ist auch die Tatsache, daß neben einem Hauptgeschäftsführer, der natürlich auch mindestens einen gleich hoch bezahlten Stellvertreter hat noch ein ganzes Rudel von "Untergeschäftsführern" an der Versorgungskrippe steht und gierig in sich hinein frißt. Aber diese "Versorgungsmentalität" ist ja spätestens nach den bahnbrechenden Untersuchungen von Max Weber über die Organisation von Verwaltungseinheiten bekannt: jede Einheit strebt in erster Linie danach, sich selbst zu verwalten und damit sich zuletzt auf Kosten Dritter selbst zu begünstigen. Nun mögen die Dinge bei Regiomed liegen wie sie wollen, es ist allerdings bezeichnend, daß weder die Krankenkassen noch die Krankenhausgesellschaft einem solchen organisatorischen Wirrwarr entgegentreten. Wer jetzt wieder einmal über die obligatorischen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen lamentiert, mag sich das Beispiel von Regiomed vor Augen halten - und es dürfte nicht nur bei Regiomed so sein - und er weiß, wie diese Kostensteigerungen - auch - entstehen. Es wird Zeit, das solche Augiasställe ausgemistet werden.
"17 Gesellschaften, 40 Tarifwerke, nach denen Löhne bezahlt werden, 20 Altersvorsorgekassen."
Die üblichen, bereits im Vorfeld der Fusion zu erledigenden "Hausaufgaben" wurden somit bislang NICHT erledigt.